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Bericht - Bildung in Deutschland

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Berufliche AusbildungStark fallendeÜbernahmequotenGefährdung desdeutschen Arbeitsmarktmodellsder<strong>in</strong>ternen Arbeitsmärktedie Betriebe, desto niedriger ist die Übernahmequote. Regional ist e<strong>in</strong> starkes Gefällezwischen den alten und den neuen Ländern zu beobachten. Gerade bei den „übernahmestarken“Groß- und Mittelbetrieben betrugen die Differenzen im Jahr 2000 bereits25 Prozentpunkte (Abb. E5-1).Im Laufe der letzten fünf Jahre ist die Übernahmequote bei allen Betriebsgrößenklassendurchgängig im Osten wie im Westen erheblich gefallen. Diese Tendenzerstreckt sich auch auf fast alle traditionell ausbildungsstarken Wirtschaftszweige.Lediglich im Bereich der Dienstleistungen für Unternehmen und bei anderen Dienstleistungenf<strong>in</strong>den sich stabile Verhältnisse, <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen auch e<strong>in</strong> leichter Anstieg(Tab. E5-2A, Tab. E5-3A). Die starken Unterschiede im betrieblichen Übernahmeverhaltenzwischen alten und neuen Ländern spiegeln die ökonomische Schwäche undgrößere Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt der neuen Länder.Mit der Aufweichung der Übernahmepraxis droht das deutsche Ausbildungssysteme<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er Hauptstärken und -attraktivitäten e<strong>in</strong>zubüßen. Es wird zu beobachtense<strong>in</strong>, <strong>in</strong>wieweit im mittleren Arbeitsmarktsegment das Modell des <strong>in</strong>ternenArbeitsmarktes, nach dem die Betriebe bei Stellenbesetzungen bevorzugt auf dieeigenen Auszubildenden und Arbeitskräfte zurückgreifen, an Gültigkeit e<strong>in</strong>büßt.Dieses Modell schuf <strong>in</strong> der Vergangenheit e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung von sozialer Kohärenz undökonomischer Effizienz und galt als e<strong>in</strong>er der komparativen Vorteile der deutschenWirtschaft im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb.E5Große Unterschiede<strong>in</strong> Erwerbstätigkeitund Arbeitslosigkeitnach FachrichtungenFortführungvon Ausbildungskarrierenbei kaufmännischenundVerwaltungsberufenErwerbsstatusIn Tab. E5-1 wird der Erwerbsstatus der Ausbildungsentlassjahrgänge 2001 bis 2003im Jahr 2004 nach ausgewählten Fachrichtungen dargestellt. In Bezug auf alle dreiStatusmerkmale – erwerbstätig, erwerbslos, <strong>in</strong> Ausbildung – zeigen sich erheblicheUnterschiede nach Fachrichtungen, die zudem nach dualer oder vollzeitschulischerAusbildung differenziert werden können.Die Erwerbstätigkeitsquote schwankt zwischen 78% und 55%. Die höchsten Quotenweisen die mediz<strong>in</strong>ischen und Pflegedienste (78%) sowie die Pflege- und sozialenDienste (72%) auf, die niedrigste mit 55% das Gastgewerbe und Cater<strong>in</strong>g, gefolgt vomBauwesen im weitesten S<strong>in</strong>ne. Umgekehrt verhält es sich mit den Erwerbslosenanteilen,die im Bauwesen (30%) und Gastgewerbe (21%) am höchsten, bei den mediz<strong>in</strong>ischen,den Pflege- und sozialen Diensten am niedrigsten s<strong>in</strong>d.Die Ausbildungsform – ob dual oder vollzeitschulisch – sche<strong>in</strong>t für die Erwerbschanceweniger Bedeutung zu haben als das Ausbildungsfeld bzw. die -fachrichtung.Bei beiden Ausbildungsformen liegen Erwerbstätigkeits- wie Erwerbslosigkeitsquoteetwa gleich hoch (Tab. E5-1).Etwa 14% der Ausbildungsabsolventen der Jahrgänge 2001 bis 2003 bef<strong>in</strong>densich 2004 <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er weiteren Form von Ausbildung. Zwischen schulischer unddualer Ausbildung ist der Anteil gleich hoch, <strong>in</strong>nerhalb der dualen Ausbildung s<strong>in</strong>ddie Unterschiede allerd<strong>in</strong>gs beträchtlich. Diese Art der Fortführung von Ausbildungskarrierenf<strong>in</strong>det sich besonders ausgeprägt bei den qualifizierten kaufmännischenund Verwaltungstätigkeiten, während Baubereich und Handel unterdurchschnittlichdaran partizipieren (Tab. E5-1). Geschlechtsspezifische Unterschiede s<strong>in</strong>d fast bedeutungslos(Tab. E5-4A).E<strong>in</strong>kommenAn den E<strong>in</strong>kommen der jüngeren Beschäftigten (22–25 Jahre) des mittleren Berufssegments,das <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e abgeschlossene Berufsausbildung als Zugangsvor-96

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