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Bericht - Bildung in Deutschland

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Berufliche AusbildungE2E<strong>in</strong>schränkung derfreien BerufswahlExtreme regionaleDisparitätenKaum nochRegionen mitgünstigemAusbildungsstellenangebotDie <strong>in</strong> Abb. E2-1 dargestellten Verlaufskurven be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> rechnerische Gegenüberstellungvon Angebot und Nachfrage. Würde man <strong>in</strong>haltliche Perspektiven derBerufswünsche der Jugendlichen mit <strong>in</strong> Rechnung stellen, wären die Diskrepanzenzwischen Angebot und Nachfrage noch sehr viel größer, ohne dass man die Ausbildungswünscheder Jugendlichen als wirklichkeitsfern bezeichnen könnte. Die Ende2004 von BA und BIBB durchgeführte Lehrstellenbewerberbefragung macht e<strong>in</strong> sehrflexibles berufliches Suchverhalten der Jugendlichen deutlich: 70% der Bewerber<strong>in</strong>nenund Bewerber hatten sich auf mehr als nur e<strong>in</strong>en Beruf, 44% von ihnen sogar aufvier und mehr Berufe beworben. 7 Auch hier<strong>in</strong> zeigt sich, wie sehr die freie Berufswahldurch die Entwicklung des Lehrstellenmarktes im letzten Jahrzehnt e<strong>in</strong>geschränktworden ist.Die globale Lehrstellenlücke verteilt sich nicht gleichmäßig über das ganze Land.Ausmaß und Dynamik der regionalen Disparitäten lassen sich mit Hilfe e<strong>in</strong>er fünfstufigenBeurteilungsskala e<strong>in</strong>sichtig machen. Die Skala reicht von e<strong>in</strong>er „ungünstigen“bis zu e<strong>in</strong>er „günstigen“ Ausbildungssituation. 8 Bei der Skala ist die tatsächlicheNachfrage untererfasst, weil ke<strong>in</strong>erlei latente und aus den Vorjahren aufgestaute Nachfrageberücksichtigt ist. Abb. E2-2 zeigt die Größe der regionalen Ungleichheit nachArbeitsagenturbezirken und die starke Verschlechterung zwischen 1995 und 2004.1995 wiesen noch über 50% der 177 Arbeitsamtsbezirke e<strong>in</strong>e „günstige“ oder „ehergünstige“ Ausbildungssituation und ca. 14% e<strong>in</strong>e „ungünstige“ oder „eher ungünstige“Angebots-Nachfrage-Relation auf. 2004 hat sich die Lage am Ausbildungsstellenmarktgrundlegend geändert – und dies trotz der Investition erheblicher öffentlicher Gelder<strong>in</strong> Förderungsprogramme: Günstige Arbeitsagenturbezirke tauchen kaum mehr auf.Aber über zwei Drittel weisen e<strong>in</strong>en ungünstigen oder relativ ungünstigen Ausbildungsstellenmarktauf.Abb. E2-2: Ausbildungsstellensituation <strong>in</strong> Arbeitsagenturbezirken gemessen an derAngebots-Nachfrage-Relation 1995 und 2004 (<strong>in</strong> %)19954,0 9,631,1 42,9 12,4200414,2 53,4 29,5 2,80 20 40 60 80 100 <strong>in</strong> %Angebots-Nachfrage-Relationungünstig≤ 90%relativ ungünstig90,1–97,9%ausgeglichen98–102%relativ günstig102,1–112,4%günstig≥ 112,5%Quelle: Nach Berufsbildungsbericht 1996 und 2005, eigene Berechnungen7 Zahlen bei Ulrich, H. G.; Krekel, E. M.; Flemm<strong>in</strong>g, S.: Lage auf dem Lehrstellenmarkt weiterh<strong>in</strong> sehr angespannt(http://www.bibb.de/de/22024.htm, Stand 15.11.2005).8 Die Skalierung orientiert sich an dem vom Bundesverfassungsgericht bestätigten Kriterium des Ausbildungsplatzförderungsgesetzes(APLFG von 1976) für e<strong>in</strong> angemessenes Lehrstellenangebot von 112,5% bundesweitem Angebotsüberhang gegenüberder Nachfrage. Da es sich hier nicht um bundesweite, sondern regionalisierte Relationen handelt, wurde e<strong>in</strong> weniger „kritischer“Maßstab als im APLFG für e<strong>in</strong> angemessenes (= ausgeglichene Relation) Lehrstellenangebot mit e<strong>in</strong>er Angebots-Nachfrage-Relation zwischen 98% und 102% gewählt.86

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