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Bericht - Bildung in Deutschland

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Migration <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>2. Migration <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>2.1 Vom Ausländer- zum MigrationskonzeptMigration ist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher sozialer Sachverhalt, birgt vielmehr e<strong>in</strong>e starke Heterogenitätvon Zuwanderungskonstellationen und kulturellen Identitäten <strong>in</strong> sich, dievor allem für die <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>tegration relevant s<strong>in</strong>d. So macht es e<strong>in</strong>en Unterschied,ob K<strong>in</strong>der und Jugendliche als „Quere<strong>in</strong>steiger“ oder als Angehörige der 2. Generation<strong>in</strong>s <strong>Bildung</strong>ssystem kommen, ebenso <strong>in</strong> welchem Alter sie zugewandert s<strong>in</strong>d. Aufgrundvon Zu- und Abwanderungsprozessen verändert sich die Zusammensetzungder Bevölkerung <strong>Deutschland</strong>s ständig und damit verbunden auch die Population derSchüler<strong>in</strong>nen und Schüler bzw. Auszubildenden oder Studierenden. Die Migrationsprozessebetreffen somit nicht nur die e<strong>in</strong>zelnen Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmerselbst, sondern auch die Struktur bzw. Zusammensetzung der jeweiligen Population,die e<strong>in</strong>e deutsche <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtung besucht. Aus dieser Perspektive werden imFolgenden der Umfang und die Struktur der Migration dargestellt.Die Zuwanderung <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> wird gegenwärtig statistisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuenForm erfasst, die man als Wechsel von e<strong>in</strong>em Ausländer- zu e<strong>in</strong>em Migrationskonzeptbezeichnen kann. Bis <strong>in</strong> die jüngste Vergangenheit wurde <strong>in</strong> der amtlichen Statistikdie Zuwanderung über das an der Staatsangehörigkeit orientierte Ausländerkonzepterhoben. Spätestens seit den <strong>in</strong>ternational vergleichenden SchulleistungsstudienIGLU und PISA hat sich auch <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> die Erkenntnis durchgesetzt, dass mitdem Ausländerkonzept der Charakter und die Größenordnung der mit der Zuwanderungverbundenen Aufgaben für <strong>Bildung</strong>spolitik und pädagogische Praxis nichtangemessen abgebildet werden können. Zum e<strong>in</strong>en werden damit Spätaussiedler,zum anderen e<strong>in</strong>gebürgerte Personen mit eigener oder über die Eltern vermittelterMigrationserfahrung nicht erfasst. Letzteres ist <strong>in</strong>sbesondere aufgrund der Gesetzesänderungzum 1.1.2000 relevant, da <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> geborene K<strong>in</strong>der die deutscheStaatsangehörigkeit nunmehr nach dem Ius-soli-Pr<strong>in</strong>zip erwerben können, soferne<strong>in</strong> Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig se<strong>in</strong>en gewöhnlichen Aufenthalt im Inlandhat (§ 4 StAG).Mit dem Mikrozensus 2005 liegen erstmals für die gesamte Bevölkerung <strong>Deutschland</strong>srepräsentative Daten zu folgenden Merkmalen vor:• Staatsangehörigkeit,• Geburtsort <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> oder außerhalb,• Zuzugsjahr,• E<strong>in</strong>bürgerung,• Staatsangehörigkeit, E<strong>in</strong>bürgerung und Geburtsort beider Eltern sowie• für K<strong>in</strong>der, Jugendliche und junge Erwachsene, die mit ihren Eltern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samenHaushalt leben, analoge Angaben zu den Großeltern. 1Mit dem Mikrozensus 2005 kann damit zum ersten Mal sowohl die Differenzierungder Zuwanderungskonstellationen nach der <strong>in</strong>dividuellen und familialenMigrationserfahrung (1. oder 2. bzw. 3. Generation) sowie dem rechtlichen Status(deutsch vs. nichtdeutsch) vorgenommen werden (Tab. H2-1). Diese beiden Kriteriens<strong>in</strong>d für die Integration <strong>in</strong>sofern von vorrangiger Bedeutung, als der Besitz der deutschenStaatsangehörigkeit mit politischen Teilhaberechten e<strong>in</strong>e höhere Stabilitätauch im sozialen Status vermitteln kann und die Migrationserfahrung darüberStarke Heterogenitätvon MigrationskonstellationenUmbruch <strong>in</strong> derstatistischenErfassung derZuwanderung ...... durch denMikrozensus 2005H21 In diesem und im nächsten Abschnitt wird auf den Mikrozensus 2005 (MZ) zurückgegriffen, um die differenzierte Migrationstypologiedurchzuhalten. Da <strong>in</strong> den Abschnitten H3 bis H5 die Mehrzahl der herangezogenen Daten nicht nach dem Klassifizierungsschemades MZ 05 erhoben oder kodiert ist, wird <strong>in</strong> den entsprechenden Abschnitten des Textes auf das jeweiligeErhebungskonzept h<strong>in</strong>gewiesen.139

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