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Bericht - Bildung in Deutschland

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Kognitive KompetenzenAbb D6-4:Soziale Gradienten und mittlere Lesekompetenz (PISA 2003) nach LändernSozialer Gradient5045403530HBMVHHNWBBBEST25460 470 480 490 500Mittlere LesekompetenzNIRPSHSLHETHSNBWBY510 520<strong>in</strong> KompetenzpunktenQuelle: PISA 2003, Nachberechnungen durch das IPNUnterschiede nach GeschlechtMädchen zeigen <strong>in</strong> sprachlichen Fähigkeiten, <strong>in</strong>sbesondere im Lesen, durchweg bessereLeistungen als Jungen, wobei kulturelle Unterschiede und E<strong>in</strong>flüsse des jeweiligenSchulsystems zu unterschiedlich starken Leistungsunterschieden <strong>in</strong> den Staatenführen.<strong>Deutschland</strong> zählte <strong>in</strong> der Grundschulstudie IGLU/PIRLS im Jahr 2001 zu denStaaten mit vergleichsweise ger<strong>in</strong>gem Vorsprung der Mädchen, bei PISA 2003 h<strong>in</strong>gegenzu den Staaten mit relativ großem Vorsprung. Auch wenn man den Vergleich auf die<strong>in</strong> beiden Studien vertretenen Staaten begrenzt (Tab. D6-3A), wird deutlich, dass diegeschlechtsspezifischen Kompetenzunterschiede <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> im Primarbereichvergleichsweise ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d, sich aber im Sekundarbereich deutlich verstärken.Hier können zusätzliche Sozialisationseffekte <strong>in</strong> der Adoleszenz e<strong>in</strong>e Rollespielen, aber auch Effekte des Schulsystems. So wiederholen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> Jungenhäufiger e<strong>in</strong>e Klasse als Mädchen (vgl. D2), und sie besuchen <strong>in</strong> der Sekundarstufe Ieher <strong>Bildung</strong>sgänge mit niedrigeren Abschlüssen (vgl. D1, D7); beides verstärkt denLeistungsvorsprung der Mädchen. Die spezifische Förderung von Jungen ist e<strong>in</strong> nochnicht e<strong>in</strong>gelöstes Desiderat der Leseerziehung <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.In den übrigen bei PISA und IGLU erfassten Kompetenzbereichen ergeben sichwesentlich schwächere Geschlechterunterschiede. Lediglich für die Mathematikkompetenzbei 15-Jährigen ist die Leistungsdifferenz – diesmal zugunsten der Jungen –signifikant; sie beträgt aber nur neun Punkte auf der PISA-Skala bzw. 0.09 Standard-E<strong>in</strong>heiten. Innerhalb <strong>Deutschland</strong>s, zwischen den Ländern, variiert das Ausmaß derGeschlechterunterschiede kaum.15-jährige Mädchen:stark im LesenD6Methodische ErläuterungenPerzentilDas x-te Perzentil e<strong>in</strong>er Verteilung (hier: der Verteilung der Kompetenzwerte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Schülerpopulation) ist jenerWert, der von genau X% der Population unterschritten wird. Unter dem 10. Perzentil liegen also die Messergebnisse der10% Leistungsschwächsten, über dem 90. Perzentil die Ergebnisse der 10% Leistungsstärksten.Sozialer GradientDer soziale Gradient ist e<strong>in</strong>e – <strong>in</strong> der Regel l<strong>in</strong>eare – Funktion, die den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft underworbener Kompetenz darstellt. Je steiler der Graph dieser Funktion verläuft, desto mehr verändert sich der Kompetenzwert,wenn der Index für die soziale Herkunft um e<strong>in</strong>en Punkt steigt. Die Steigung des Gradienten bildet daher e<strong>in</strong>enIndikator für die Enge des Zusammenhangs. Angegeben s<strong>in</strong>d hier soziale Gradienten für die Lesekompetenz, wobei diesoziale Herkunft auf der Basis des HISEI (vgl. D4) gemessen wurde. Fehlende Werte s<strong>in</strong>d dabei imputiert; Sonderschülerkonnten – anders als bei den Kompetenzmessungen – nicht berücksichtigt werden.71

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