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Bericht - Bildung in Deutschland

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HochschuleBachelorabschlussdarf nicht zurSackgasse werdenKonsequenzen für die Übergänge <strong>in</strong> den Beruf haben. Noch ist nicht absehbar, welcheAkzeptanz der Bachelorabschluss am Arbeitsmarkt f<strong>in</strong>den wird, ob der beruflicheE<strong>in</strong>satz von jungen Akademiker<strong>in</strong>nen und Akademikern im S<strong>in</strong>ne der angestrebten„employability“ dadurch gestärkt wird oder ob sich hier eher Tendenzen e<strong>in</strong>er Dequalifizierungund Deprofessionalisierung ergeben.Auch die Möglichkeiten des Übergangs vom Bachelor- <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Masterstudiumwerden e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielen. Nach Befragungen von Studienberechtigten begründetneben der Internationalisierung vor allem die Möglichkeit des Weiterstudierensdie Akzeptanz des Bachelors. Umso wichtiger wird es se<strong>in</strong>, die weiterbildendenStudiengänge so auszubauen und zu organisieren, dass das Bachelorstudium nichtzur Sackgasse wird.Für die künftigen Beschäftigungschancen von Hochschulabsolvent<strong>in</strong>nen und-absolventen s<strong>in</strong>d vor allem zwei Faktoren von Bedeutung: der demographische Wandelsowie der anhaltende sozioökonomische Strukturwandel, der durch steigende Wissens<strong>in</strong>tensitätgesellschaftlicher Arbeit, durch die Tertiarisierung der Wertschöpfung undder Beschäftigung zu höheren Qualifikationsanforderungen führt. Modellrechnungenund Projektionen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung deuten darauf h<strong>in</strong>, dasses <strong>in</strong> 10 bis 15 Jahren zu e<strong>in</strong>em Fachkräftemangel <strong>in</strong> bestimmten Fachrichtungenakademischer Qualifikationen kommen könnte. 4 Nicht zuletzt dürften davon auchdie Forschungskapazitäten der deutschen Hochschulen und der außeruniversitärenForschung betroffen se<strong>in</strong>.F4Methodische ErläuterungenZahl der Hochschulabsolvent<strong>in</strong>nen und -absolventenZu beachten ist die Unterscheidung zwischen Erst- und Folgestudium bzw. Promotion.<strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>länder/<strong>Bildung</strong>sausländerAusländische Studienanfänger, Studierende bzw. Absolventen, die ihre Studienberechtigung <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erworben haben,werden als <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>länder bezeichnet. Davon zu unterscheiden s<strong>in</strong>d Studierende mit im Ausland erworbener Studienberechtigung,die zum Studium nach <strong>Deutschland</strong> kommen (<strong>Bildung</strong>sausländer).AbsolventenquoteDie Absolventenquote gibt den Anteil der Absolventen e<strong>in</strong>es Universitätsstudiums an den 26-Jährigen bzw. den e<strong>in</strong>esFachhochschulstudiums (ohne Verwaltungsfachhochschulen) an den 25-Jährigen dieses Jahres wieder (sog. Bruttoquote,vgl. die Anmerkungen zu Tab. F4-5A). Diese Vorgehensweise entspricht der bei der OECD verwendeten und ermöglicht so<strong>in</strong>ternationale Vergleichbarkeit.PromoviertenquoteDie Promoviertenquote setzt sich zusammen aus den Anteilswerten der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr Promovierten an der jeweiligenAltersgruppe. Der Anteil der 28-jährigen Promovierten an allen 28-Jährigen wird summiert mit dem Anteil der 29-jährigenPromovierten an allen 29-Jährigen usw. Dieses auch als Nettoquotenverfahren bezeichnete Vorgehen wird auch für dieBerechnung der OECD-Kennzahlen verwendet.Ergänzend zur Promoviertenstatistik wäre der Aufbau e<strong>in</strong>er zuverlässigen Doktorandenstatistik erforderlich.Vergleich der Studienanfänger- und AbsolventenzahlenDie Zahlen der Studienanfänger und Absolventen werden e<strong>in</strong>ander zeitversetzt um vier (Fachhochschule) bzw. fünf (Universität)Jahre gegenübergestellt. Nicht berücksichtigt ist dabei die <strong>in</strong>dividuell wie fachspezifisch unterschiedliche Studiendauer.Auch erfolgreich zu e<strong>in</strong>em Abschluss führende Wechsel von der Universität zur Fachhochschule s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>geschlossen.Angemessenheit der beruflichen Tätigkeiten (Selbste<strong>in</strong>schätzung)Tätigkeitsangemessenheit oder -adäquanz ist e<strong>in</strong> multidimensionales Konzept, das die fachliche Angemessenheit, dieAngemessenheit der beruflichen Position sowie das Niveau der zu bewältigenden Arbeitsaufgaben gleichermaßen berücksichtigt.Die drei Dimensionen werden jeweils auf e<strong>in</strong>er fünfstufigen Skala bewertet und zu vier Typen verdichtet:(1) Vollständig adäquat Beschäftigte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht angemessen beschäftigt, (2) <strong>in</strong>adäquat Beschäftigte <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erder drei Dimensionen. Daneben gibt es die beiden Mischtypen: (3) vorwiegend positions- bzw. niveauadäquat Beschäftigte,die z. B. e<strong>in</strong>e Leitungsposition wahrnehmen, deren Bezug zur fachlichen Qualifikation dadurch aber gelockert wurde sowie(4) vorwiegend fachadäquat E<strong>in</strong>gesetzte, deren fachliche Basis zwar gefragt ist, die aber ihrer Selbstwahrnehmung nach(noch) ke<strong>in</strong>e entsprechende Stellung <strong>in</strong> der Positionsrangfolge e<strong>in</strong>nehmen.Im Unterschied zur Adäquanzberechnung im Kapitel I werden hier andere Merkmale verwendet und nicht alle Erwerbstätigen,sondern nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Absolventenjahrgang betrachtet.4 Vgl. dazu aktuell den IAB-Kurzbericht Nr. 24/2005: Arbeitsmarktbilanz bis 2020. Besserung langfristig möglich.120

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