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Bericht - Bildung in Deutschland

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MigrationH1geworden. Zudem zeigen sich gravierende Probleme beim Kompetenzerwerb. Hierzuhaben <strong>in</strong> jüngster Zeit die beiden PISA-Studien sowie die IGLU-Studie die Situationvon K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong>s öffentliche Bewusstse<strong>in</strong>gerückt. Diese Studien haben im Schulbereich erhebliche migrationsbed<strong>in</strong>gteDisparitäten h<strong>in</strong>sichtlich der kognitiven Kompetenzen sowie der Übergangsempfehlungenund der besuchten Sekundarschulart aufgedeckt. Teilweise, aber ke<strong>in</strong>eswegsvollständig konnten diese Disparitäten durch die im Durchschnitt ger<strong>in</strong>geren sozioökonomischenRessourcen von Zuwandererfamilien erklärt werden. H<strong>in</strong>zu kommenals weitere wichtige soziokulturelle Eigenschaften die Mängel <strong>in</strong> der Beherrschungder deutschen Sprache.<strong>Bildung</strong>spraxis und <strong>Bildung</strong>spolitik bedürfen genauerer Informationen darüber,wie sich die mit dem Migrationsstatus verbundenen Probleme empirisch im E<strong>in</strong>zelnenauf den verschiedenen <strong>Bildung</strong>s- und Ausbildungsstufen darstellen, wie sie sichnach Herkunftsgruppen, Regionen und Schularten unterscheiden und ob sie sich im<strong>Bildung</strong>sverlauf verstärken oder verr<strong>in</strong>gern.Um diese Probleme zu beleuchten, werden vier zentrale Perspektiven verfolgt:• In gesamtgesellschaftlicher Perspektive werden Umfang und Struktur der Bevölkerungmit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund beschrieben, wobei verschiedene Kriterien – Staatsangehörigkeit,Generationenfolge, kultureller H<strong>in</strong>tergrund u.a.m. – komb<strong>in</strong>iert werden(H2).• In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Perspektive werden die <strong>Bildung</strong>sbeteiligung, die <strong>Bildung</strong>sverläufesowie die herkunftsspezifischen Bed<strong>in</strong>gungen von K<strong>in</strong>dern, Jugendlichenund Erwachsenen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund dargestellt (H3).• In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stitutionellen Perspektive wird der Umgang des <strong>Bildung</strong>ssystems mitMigration behandelt; hier werden Fördermaßnahmen und deren Nutzung thematisiert,es wird nach der Fairness bei Leistungsbewertungen und nach Effekten <strong>in</strong>stitutionellerSegregation gefragt (H4).• In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen Vergleichsperspektive werden Unterschiede im Kompetenzerwerbvor dem H<strong>in</strong>tergrund der kulturellen (ethnischen) Zusammensetzungder Migrantenpopulation und des jeweiligen <strong>in</strong>stitutionellen Umgangs mit demMigrationsphänomen herausgearbeitet (H5).Während zur gesamtgesellschaftlichen und zur <strong>in</strong>dividuellen Perspektive breite,aussagefähige Daten vorliegen – nicht zuletzt durch spezifische Fragen zum Migrationsh<strong>in</strong>tergrund,die 2005 im Mikrozensus e<strong>in</strong>geführt wurden –, konzentrieren sichdie Aussagen zur <strong>in</strong>stitutionellen Perspektive und zum Kompetenzerwerb weitgehendauf das allgeme<strong>in</strong> bildende Schulwesen, ansatzweise auch den vorschulischenBereich. Aus anderen Bereichen des <strong>Bildung</strong>ssystems s<strong>in</strong>d repräsentative Daten zurpädagogischen Alltagspraxis im Umgang mit Migration und differenzierte Angabenzu Lernergebnissen bislang kaum verfügbar.138

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