11.07.2015 Aufrufe

Bericht - Bildung in Deutschland

Bericht - Bildung in Deutschland

Bericht - Bildung in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HochschuleÜbergänge <strong>in</strong> die HochschuleF1Studierbereitschaftals kritische GrößeLangfristigerRückgang derÜbergangsquoteStudium als OptionE<strong>in</strong>fluss vonArbeitsmarkteffektenauch kurzfristigmöglichStudienplatznachfrage, Auslastung der Hochschulen und das Angebot von Akademiker<strong>in</strong>nenund Akademikern auf dem Arbeitsmarkt hängen maßgeblich von derStudierbereitschaft der Studienberechtigten ab. Im langfristigen Zeitvergleich ist dieStudierbereitschaft <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> deutlich zurückgegangen. Die Entscheidung fürdie Aufnahme e<strong>in</strong>es Studiums ist für viele Studienberechtigte zunehmend schwierigergeworden; sie wird von zahlreichen, oft <strong>in</strong>dividuell nur schwer abzuschätzenden Faktorenbee<strong>in</strong>flusst. E<strong>in</strong>e Folge davon s<strong>in</strong>d starke, manchmal kurzfristige Schwankungen<strong>in</strong> der Studierbereitschaft (Volatilität). Um die arbeitsmarkt- und bildungspolitischangestrebte Erhöhung der Absolventenzahlen zu erreichen, ist neben e<strong>in</strong>er höherenStudienerfolgsquote vor allem erforderlich, dass möglichst viele Studienberechtigteihre Studienoption auch tatsächlich e<strong>in</strong>lösen.Die Zahl der Studienberechtigten, die die Schulen verlassen (vgl. D7), stellt das<strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung stehende <strong>in</strong>ländische Studierpotenzial dar. Die Übergangsquotevon der Schule zur Hochschule – die Summe der <strong>in</strong>dividuellen Studierentscheidungen– gibt darüber Auskunft, <strong>in</strong> welchem Maße es gel<strong>in</strong>gt, dieses Potenzialauszuschöpfen. Aufgrund von Unterschieden <strong>in</strong> der Organisation des Hochschulzugangslassen sich Übergangsquoten <strong>in</strong>ternational nicht vergleichen.Die Übergangsquoten zeigen bei e<strong>in</strong>igen Schwankungen im langjährigen Verlaufe<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>kende Tendenz (Abb. F1-1). Bis zum Beg<strong>in</strong>n der 1980er Jahre nahm die großeMehrzahl der Studienberechtigten ihre Studienoption wahr. 1980 betrug die Übergangsquotenoch annähernd 87% (Tab. F1-3web). In den 1990er Jahren sank sie aufe<strong>in</strong>en Tiefstand von 73%, liegt aber seit 1999 wieder darüber. Für den Jahrgang 2002wird sich die Quote zwischen 73% und 79% bewegen, dürfte aber für den Jahrgang2004 wieder etwas s<strong>in</strong>ken. Ausschlaggebend dafür ist <strong>in</strong>sbesondere die schwankendeStudierneigung der jungen Frauen.Die steigende Attraktivität des Abiturs (vgl. B1) beruht <strong>in</strong> hohem Maße auf e<strong>in</strong>erArt Optionslogik: Nicht nur e<strong>in</strong> Studium, sondern auch e<strong>in</strong>e Berufsausbildung <strong>in</strong>vielfältigen Formen wird realisierbar. Auch korrigieren viele Studienberechtigte e<strong>in</strong>eanfängliche Entscheidung gegen e<strong>in</strong> Studium im Laufe der Zeit und nehmen zu e<strong>in</strong>emspäteren Zeitpunkt doch noch e<strong>in</strong> Studium auf. So ist nach HIS-Befragungen die Übergangsquotedes Jahrgangs 1999 <strong>in</strong>nerhalb der ersten drei Jahre nach dem Schulabgangvon 66% auf 74% angestiegen, weil sich viele Absolvent<strong>in</strong>nen und Absolventen e<strong>in</strong>erberuflichen Ausbildung aufgrund veränderter E<strong>in</strong>schätzungen ihrer beruflichen Entwicklungschancennachträglich noch für e<strong>in</strong> Studium entschieden haben.Abb. F1-1: Übergangsquoten zur Hochschule 1980 bis 2004* <strong>in</strong>sgesamt undnach Geschlecht (<strong>in</strong> %)<strong>in</strong> %10090807060501980 1985 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2002 2004Insgesamt Männer Frauen* 1980 bis 2000: Vom Statistischen Bundesamt ausgewiesene Übergangsquoten. 2002 und 2004: Erwartete Übergangsquotenauf Basis der HIS-Studienberechtigtenbefragungen (angegeben s<strong>in</strong>d Bandbreiten von M<strong>in</strong>imal- und Maximalquote).Quelle: Statistisches Bundesamt, Hochschulstatistik; HIS-Studienberechtigtenpanel102

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!