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Bericht - Bildung in Deutschland

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<strong>Bildung</strong>, Lebensführung und gesellschaftlicheTeilhabe<strong>Bildung</strong>, Lebensführung und gesellschaftliche TeilhabeAuch außerhalb der Erwerbssphäre entfaltet <strong>Bildung</strong> Wirkungen, die für die <strong>in</strong>dividuelleLebensführung und die gesellschaftliche Teilhabe bedeutsam s<strong>in</strong>d. IndividuelleVorteile, die durch <strong>Bildung</strong> erzielt werden, gehen dabei oft mit gesellschaftlichen Erträgene<strong>in</strong>her. Andere Wirkungen weisen auf nicht <strong>in</strong>tendierte Folgen von <strong>Bildung</strong> h<strong>in</strong>.<strong>Bildung</strong> und GesundheitDie Zunahme der Lebenserwartung während der letzten 150 Jahre steht neben derVerbesserung der Gesundheitsversorgung und -vorsorge, dem Wandel der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungenund der wachsenden Wohlfahrt auch mit dem steigenden <strong>Bildung</strong>sniveauim Zusammenhang. Studien zeigen, dass – nicht nur <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – mit der Schulbildungdie Lebenserwartung steigt 3 und die Betroffenheit von Krankheit variiert. VieleKrankheiten treten bei Menschen mit Volks- oder Hauptschulabschluss häufiger aufals bei Abiturient<strong>in</strong>nen und Abiturienten (Abb. I2-1) .Die Vermutung liegt nahe, dass sich hier vor allem sozioökonomische Unterschiede,die mit <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>hergehen, auswirken: höheres E<strong>in</strong>kommen, bessere Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen,weniger belastende Berufe oder ger<strong>in</strong>gere Betroffenheit von Arbeitslosigkeit(vgl. I1). Multivariate Analysen zeigen aber, dass darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>eigenständiger Effekt der <strong>Bildung</strong> besteht. 4 So korreliert der <strong>Bildung</strong>sstand mit der<strong>in</strong>dividuellen Bedeutung, die die Vorsorge für und Investitionen <strong>in</strong> die (gesundheitliche)Zukunft haben. 5 Auch E<strong>in</strong>stellungen gegenüber der Gesundheit und das Gesundheitsverhaltenunterscheiden sich nach dem <strong>Bildung</strong>sstand: Männer mit Abitur s<strong>in</strong>ddeutlich seltener starke Raucher als Männer mit e<strong>in</strong>em Hauptschulabschluss, die auchnur halb so häufig sportlich aktiv s<strong>in</strong>d (Tab. I2-3web).<strong>Bildung</strong> wirktauf GesundheitsverhaltenundE<strong>in</strong>stellungen zurGesundheitAbb. I2-1:Relative Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit des Auftretens von Krankheiten undBeschwerden bei Volks-/Hauptschulabsolventen gegenüber Abiturientennach Geschlecht (odds ratios)*Herz<strong>in</strong>farktSchlaganfallAng<strong>in</strong>a PectorisHypertonieBösartige NeubildungenDiabetes mellitus Typ 2Chronische BronchitisArthroseArthritisChronischer RückenschmerzSchw<strong>in</strong>del0,0 0,5 1,0 1,5 2,02,5 3,0Männer Frauen Relative Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit des Auftretens (odds ratio) für Volks-/Hauptschule vs. Abitur* Die angegebenen Risiken s<strong>in</strong>d für das Alter adjustiert.Quelle: Robert-Koch-Institut, Telefonischer Gesundheitssurvey 2003 (n = 8.318), eigene DarstellungI23 Vgl. Mielck, A. (2000): Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Bern, S. 70 f. sowie Gärtner, K. (2002): Differentielle Sterblichkeit– Ergebnisse des Lebenserwartungssurveys. In: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 27, S. 185–211.4 Für e<strong>in</strong>e der wenigen multivariaten Analysen dazu vgl. Becker, R. (1998): <strong>Bildung</strong> und Lebenserwartung <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.In: Zeitschrift für Soziologie, 27, S. 133–150.5 Vgl. OECD (2005): <strong>Bildung</strong> auf e<strong>in</strong>en Blick 2005. A.a.O., S. 170.187

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