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Bericht - Bildung in Deutschland

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HochschuleF3Etwa e<strong>in</strong> Viertel derStudienanfängerbricht das UniversitätsstudiumabFachwechsel führenoft <strong>in</strong> benachbarteFächerHauptgründe desStudienabbruchs:fehlende Motivation,f<strong>in</strong>anzielle Probleme,beruflicheNeuorientierung<strong>Deutschland</strong> beimStudienabbruch<strong>in</strong>ternational imMittelfeldbilität (z. B. durch Hochschulwechsel) ist ke<strong>in</strong> Effektivitätsproblem. E<strong>in</strong> Abbruch liegterst vor, wenn das Hochschulsystem auf Dauer ohne Abschluss verlassen wird.Bezogen auf die Absolvent<strong>in</strong>nen und Absolventen des Jahrgangs 2004 beträgt dieStudienabbruchquote 24% an Universitäten und 17% an Fachhochschulen (Tab. F3-2A).Gegenüber dem Vergleichsjahrgang 2002 ist die Quote gesunken. Männer brechenhäufiger ab als Frauen. Mit mehr als 30% verzeichnen an den Universitäten die StudienbereicheSprach- und Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Informatiksowie e<strong>in</strong>ige Ingenieurwissenschaften besonders hohe Quoten. E<strong>in</strong> ähnlichesBild bieten die Fachhochschulen <strong>in</strong> den Bereichen Informatik und Elektrotechnik.Etwa 20% der Studienanfänger<strong>in</strong>nen und -anfänger wechseln im Laufe des Studiumsdas Fach oder streben e<strong>in</strong>en anderen als den ursprünglich gewählten Abschlussan. 2 E<strong>in</strong> großer Teil der Fachwechsel f<strong>in</strong>det jedoch <strong>in</strong>nerhalb der Fächergruppe statt.Vor allem die Studierenden der Ingenieur- und Naturwissenschaften entscheiden sichnur sehr selten für e<strong>in</strong>en gänzlich fachfremden Bereich.Berufliche Neuorientierung sowie f<strong>in</strong>anzielle Probleme, an Universitäten auchmangelnde Studienmotivation und -identifikation, s<strong>in</strong>d die entscheidenden Motivefür e<strong>in</strong>en Studienabbruch (Abb. F3-3). Weitere Bed<strong>in</strong>gungen wirken auf diese Entscheidungverstärkend e<strong>in</strong>: die Notwendigkeit zu umfangreicher Erwerbstätigkeit währenddes Studiums, schulische Defizite und dadurch hervorgerufene Studienproblemesowie falsche Erwartungen an das Studium. Das Zusammentreffen dieser Faktorenerhöht das Risiko des Studienabbruchs. Berufliche Neuorientierung zeigt im Übrigen,dass Studienabbruch auch zur Klärung beruflicher Perspektiven beitragen kann.Im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich liegen die deutschen Studienabbruchquoten imMittelfeld (Tab. F3-3A). Deutlich höhere Abbruchquoten weisen Frankreich, Italien oderSchweden aus. Sehr niedrige Quoten haben Japan und Großbritannien. Allerd<strong>in</strong>gs gibtes zwischen den Vergleichsstaaten Unterschiede im Berechnungsverfahren.Ursachen und MaßnahmenLange Studienzeiten und e<strong>in</strong>e hohe Studienabbruchquote bee<strong>in</strong>trächtigen die Effektivitätder Hochschulausbildung. Sie bedeuten neben <strong>in</strong>dividuellen Enttäuschungenauch die nicht effiziente Nutzung von Ressourcen und wirken dem Ziel, die Zahlder Hochschulabsolvent<strong>in</strong>nen und -absolventen zu steigern, entgegen. Der BachelorAbb. F3-3: Entscheidende Motive für den Studienabbruch des Studienjahres 2000/01nach Art der Hochschule (<strong>in</strong> %)Mangelnde Studienmotivation1118Berufliche Neuorientierung1619F<strong>in</strong>anzielle Probleme1619Leistungsprobleme1112Familiäre Probleme1013Studienbed<strong>in</strong>gungen59Prüfungsversagen88Krankheit450 510 15 20 <strong>in</strong> %Universitäten FachhochschulenQuelle: HIS-Studienabbrecherbefragung (n =2.802)2 Isserstedt, W. u. a. (2004): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden <strong>in</strong> der Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong> 2003,Berl<strong>in</strong>, S. 71 ff.112

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