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Bericht - Bildung in Deutschland

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Wirkungen und Erträge von <strong>Bildung</strong>Abb. I2-4: Anteil k<strong>in</strong>derloser Frauen der Altersgruppe 38 bis 43 Jahre 1993 bis 2004aus Westdeutschland nach höchstem <strong>Bildung</strong>sabschluss (<strong>in</strong> %)<strong>in</strong> %40353025201510501993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004Akademiker<strong>in</strong>nen West Insgesamt West Nichtakademiker<strong>in</strong>nen WestQuelle: Mikrozensus 1993-2004, gewichtet mit dem Haushalts- und Familienfaktor, Auswertungen des Bundes<strong>in</strong>stituts fürBevölkerungsforschung 2006Vere<strong>in</strong>barkeitvon Berufund FamilieentscheidendInternational ke<strong>in</strong>Zusammenhang vonFrauenerwerbsquoteund GeburtenrateFamilienpolitik alswichtige E<strong>in</strong>flussgrößeAuch wenn e<strong>in</strong> längerer Verbleib im <strong>Bildung</strong>ssystem zu e<strong>in</strong>em aufgeschobenen K<strong>in</strong>derwunschund e<strong>in</strong>er anderen Abfolge biographischer Sequenzen führen kann, so wirdK<strong>in</strong>derlosigkeit natürlich nicht durch den Erwerb akademischer <strong>Bildung</strong> verursacht– und im Übrigen auch durch das Verhalten der Männer maßgeblich bee<strong>in</strong>flusst.K<strong>in</strong>derlosigkeit spiegelt zuallererst die vorherrschenden Formen der Organisationqualifizierter Berufsarbeit und geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung ebenso wiedas verfügbare Betreuungsangebot wider. Gerade für hoch qualifizierte Frauen mitausgeprägter Erwerbsneigung s<strong>in</strong>d die Vere<strong>in</strong>barkeit von beruflicher Tätigkeit undFamilie sowie die partnerschaftliche Unterstützung bei der Entscheidung für K<strong>in</strong>derbedeutsam. Auch unterscheiden sich die Lebensformen: Hoch qualifizierte Frauenleben häufiger alle<strong>in</strong> oder unverheiratet mit e<strong>in</strong>em Partner zusammen.International vergleichenden Studien zufolge hängen variierende Geburtenratenweder mit dem Wohlstandsniveau noch mit e<strong>in</strong>er hohen Erwerbsquote von Frauenzusammen. Im Gegenteil: Gerade <strong>in</strong> Staaten mit hoher Erwerbsbeteiligung von Frauenliegt die Geburtenzahl oft hoch, während <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen südeuropäischen Staaten niedrigeErwerbsquoten mit sehr ger<strong>in</strong>gen Geburtenraten e<strong>in</strong>hergehen. Industriestaaten, diee<strong>in</strong>e hohe Geburtenrate aufweisen, etwa Frankreich oder die skand<strong>in</strong>avischen Staaten,zeichnen sich durch familienpolitische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen aus, die umfassendeDienstleistungen für die Tagesbetreuung (vgl. C) mit eher kurzer Erwerbsunterbrechungbei f<strong>in</strong>anziellem Ausgleich und e<strong>in</strong>er Abkehr vom Modell der männlichenErnährerfamilie verb<strong>in</strong>den. 11 Dadurch s<strong>in</strong>ken die Risiken gerade für hoch qualifizierteFrauen, durch die Geburt e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des berufliche Nachteile zu erleiden.I2Methodische ErläuterungenWahrsche<strong>in</strong>lichkeit des Auftretens von Ereignissen (odds ratio)Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass bestimmte Ereignisse e<strong>in</strong>treten, wird im Vergleich zu e<strong>in</strong>er Referenzgruppe und unter Kontrolleanderer relevanter E<strong>in</strong>flussfaktoren bestimmt. So ist das Risiko, e<strong>in</strong>e bestimmte Krankheit zu bekommen, für Menschenmit Volks- oder Hauptschulabschluss häufig höher als für Abiturienten. Dabei bedeutet e<strong>in</strong> Wert von 2, dass das Risikodoppelt so hoch ist.K<strong>in</strong>derlosigkeitDie K<strong>in</strong>derlosigkeit von Frauen kann aufgrund der Datenlage nur näherungsweise bestimmt werden. Im Mikrozensus, dessenDaten hier verwendet werden, kann K<strong>in</strong>derlosigkeit nur über die Zugehörigkeit von unter 18-Jährigen zum Haushaltbestimmt werden, unabhängig von der Verwandtschaft zwischen den Personen. Im SOEP werden den befragten Frauen dieeigenen K<strong>in</strong>der zugeordnet. Vergleichende Untersuchungen haben ergeben, dass beide Datenquellen <strong>in</strong> etwa gleich hoheK<strong>in</strong>derlosigkeitsquoten ergeben, wenn gleiche Altersgruppen betrachtet werden und die unterschiedliche Entwicklung <strong>in</strong>Ost- und Westdeutschland berücksichtigt wird; vgl. Schare<strong>in</strong>, M.; Unger, R. (2005): K<strong>in</strong>derlosigkeit bei Akademiker<strong>in</strong>nen? DieAussagekraft empirischer Daten zur K<strong>in</strong>derlosigkeit bei Akademiker<strong>in</strong>nen. In: BiB-Mitteilungen, Heft 2/2005, S. 6 – 13.11 Vgl. Neyer, G. (2003): Family policies and low fertility <strong>in</strong> Western Europe. In: Journal of Population and Social Security,1, Suppl., S. 46 – 93; Kröhnert, St.; Kl<strong>in</strong>gholz, R. (2005): Emanzipation oder K<strong>in</strong>dergeld? Der europäische Vergleich lehrt, wasman für höhere Geburtenraten tun kann. In: Sozialer Fortschritt, 54, S. 280 – 290.190

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