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Bericht - Bildung in Deutschland

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Wirkungen und Erträge von <strong>Bildung</strong>Aus dem Jahrgang 1971 hatten bis zum Alter von 27 Jahren 27% e<strong>in</strong>e Zweitausbildungbegonnen. Etwa 60% der Zweitausbildungen führen zu e<strong>in</strong>er Höherqualifizierung.Seltener lassen sich Anhaltspunkte dafür f<strong>in</strong>den, dass die Zweitausbildungen imAnschluss an e<strong>in</strong>e Warteschleife erfolgten oder als Maßnahme zur Rückkehr <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>bzw. Beruf dienten. Neben Abiturienten, die nach e<strong>in</strong>er Berufsausbildung noche<strong>in</strong> Hochschulstudium anschließen, stellen diejenigen Studierenden e<strong>in</strong>e besondereGruppe von <strong>Bildung</strong>skumulierern dar, die auf dem Zweiten (Nachholen des Abiturs)oder Dritten (Zulassungsverfahren an Hochschulen) <strong>Bildung</strong>sweg zum Studium kommen.Bei ihnen verb<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> hohes Maß an <strong>Bildung</strong>s- und Berufsmobilität mithoher Weiterbildungsmotivation und beruflicher E<strong>in</strong>satzbereitschaft. Ihr Anteil anden Studienanfängern lag 2004 bei weniger als 5% (vgl. F1).Ausbildung fürBerufschancenwichtiger alsSchulabschlussPersonen, die trotz langer <strong>Bildung</strong>sverläufe ohne Berufsabschluss bleibenDas Verlassen der (Pflicht-)Schule ohne e<strong>in</strong>en Abschluss (vgl. D7) bedeutet nicht automatischdas Ende der <strong>Bildung</strong>slaufbahn. Von denen, die ohne Abschluss die Schuleverlassen haben, holten aus den Geburtsjahrgängen 1964 und 1971 noch 30% spätere<strong>in</strong>en Schulabschluss nach; von den 1940 und 1950 Geborenen waren es nur 3%. 22Etwa 40% derjenigen ohne Schulabschluss blieben auch ohne beruflichen Abschluss. 23Letztlich ist aber e<strong>in</strong> Berufsabschluss für die späteren Berufs- und Lebenschancen nochwichtiger als der Schulabschluss (Tab. I4-4web). Besonders schlecht s<strong>in</strong>d die Aussichtenfür jene, die ohne Schulabschluss <strong>in</strong> der beruflichen <strong>Bildung</strong> nur e<strong>in</strong>e „Maßnahmen-Karriere“ (Solga) ohne späteren Berufsabschluss durchlaufen. Ihnen fehlen wichtigeVoraussetzungen für e<strong>in</strong>e stabile Erwerbsbiographie.Der Anteil dieser Jugendlichen ohne beruflichen Abschluss ist seit den 1950erJahren deutlich gesunken. 24 Zwar stammen die meisten von ihnen aus Hauptschulen,aber auch aus Gymnasien oder Realschulen. Von der <strong>Bildung</strong>sexpansion konnten sienicht profitieren. Der geme<strong>in</strong>same Nenner der ausbildungslosen Jugendlichen ist ihreHerkunft aus bildungsfernen und sozial benachteiligten Schichten. Hier kumuliertsich das Risiko der Ausbildungslosigkeit und der <strong>Bildung</strong>sarmut.I4Methodische Erläuterungen<strong>Bildung</strong>serwartungDieser Wert summiert die <strong>Bildung</strong>sbeteiligung für e<strong>in</strong>zelne Jahrgänge <strong>in</strong> der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen auf. Erfasstwird die tatsächliche <strong>Bildung</strong>szeit, nicht die theoretisch zu erwartende <strong>Bildung</strong>sdauer bei reibungslosem Verlauf. Datenquelles<strong>in</strong>d Arbeitskräfteerhebungen.LifE-StudieDie Studie untersucht den Werdegang e<strong>in</strong>er Kohorte von 1966/67 geborenen K<strong>in</strong>dern. Dazu wurden von 1979 bis 1983 jährlichetwa 2.000 K<strong>in</strong>der aus Frankfurt sowie zwei ländlichen Kreisen <strong>in</strong> Hessen von der 6. Jahrgangsstufe an befragt. 2002 wurdendie damaligen Schüler noch e<strong>in</strong>mal befragt, sodass über ihren <strong>Bildung</strong>sverlauf bis zum 35. Lebensjahr Informationen vorliegen.Aufgrund des Auswahlverfahrens der e<strong>in</strong>bezogenen Regionen handelt es sich nicht um e<strong>in</strong>e repräsentative Stichprobe.Deutsche Lebensverlaufsstudie (Max-Planck-Institut für <strong>Bildung</strong>sforschung, Berl<strong>in</strong>)Für diese Studie wurden seit den 1980er Jahren mehrere Geburtskohorten, von den 1920er Jahren bis zum Geburtsjahrgang 1971reichend, nach ihrem Lebens- und <strong>Bildung</strong>sverlauf befragt. Die beiden jüngsten <strong>in</strong> dieser Studie enthaltenen Jahrgänge, 1964und 1971, wurden 1998/99 im Alter von 35 bzw. 27 Jahren befragt. Ihre Angaben liegen den hier verwendeten Auswertungenzugrunde; vgl. Hillmert, S.; Mayer, K.-U. (Hrsg.) (2004): Geboren 1964 und 1971. Neuere Untersuchungen zu Ausbildungs- undBerufschancen <strong>in</strong> Westdeutschland. Wiesbaden.ZweitausbildungAls Zweitausbildung werden nur voll beruflich qualifizierende Ausbildungen gewertet, die nach e<strong>in</strong>er abgeschlossenen erstenAusbildung begonnen werden. Neben zweiten beruflichen Ausbildungen zählen dazu auch Aufstiegsfortbildungen wie Meister-,Techniker- oder Fachwirtausbildungen sowie das Studium an Hochschulen.22 Solga, H. (2003): Jugendliche ohne Schulabschluss und ihre Wege <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt, <strong>in</strong>: Cort<strong>in</strong>a, K. u.a. (Hrsg.): Das<strong>Bildung</strong>swesen <strong>in</strong> der Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong>. Re<strong>in</strong>bek, S. 729.23 Solga, H. (2004): Ausgrenzungserfahrungen trotz Integration – Die Übergangsbiografien von Jugendlichen ohne Schulabschluss,<strong>in</strong>: Hillmert, S.; Mayer, K.-U. (Hrsg.) (2004), a.a.O., S. 39–63.24 Vgl. Wagner, S. (2005): Jugendliche ohne Berufsausbildung. Aachen.196

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