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Bericht - Bildung in Deutschland

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Übergänge im SchulwesenSchulartwechsel <strong>in</strong>nerhalb des Sekundarbereichs IEntscheidungen zum Besuch e<strong>in</strong>er bestimmten Schulart nach der Grundschule s<strong>in</strong>dnicht immer stabil, und e<strong>in</strong>e Reihe von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern wechselt <strong>in</strong>nerhalbdes Sekundarbereichs I die Schulart. Die folgende Darstellung verdeutlicht amBeispiel von zwei Erfassungszeitpunkten (5. und 9. Jahrgangsstufe) genauer, wie sichdie Verteilung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf die Schularten aufgrund von Wechselnändert (Tab. D1-3A): Hierbei fällt auf, dass <strong>in</strong> den meisten Ländern, die e<strong>in</strong>e Hauptschuleführen, <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 9 mehr Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler die Hauptschulebesuchen als nach der Grundschule dorth<strong>in</strong> übergegangen s<strong>in</strong>d. Die Zunahme derSchülerzahlen an der Hauptschule korrespondiert mit e<strong>in</strong>er durchgängigen Abnahmeder Gymnasialbesuchsquoten (mit Ausnahme von Hessen und Brandenburg, wo dieQuoten für das Gymnasium leicht steigen).Fasst man sämtliche Schulartwechsel (ohne Waldorf- und Sonderschulen) zusammen,die beim Übergang <strong>in</strong> das Schuljahr 2004/05 bzw. <strong>in</strong> dessen Verlauf vonSchüler<strong>in</strong>nen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 9 vollzogen wurden, ergibt siche<strong>in</strong>e Gesamtzahl von etwa 80.000 Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern, die gewechselt haben.Dies entspricht bundesweit e<strong>in</strong>em Schnitt von 2,9% der Schülerpopulation <strong>in</strong> denJahrgangsstufen 7 bis 9 (Tab. D1-8web). Die Wechslerquote liegt dabei <strong>in</strong> den neuenLändern mit 3,6% höher als im früheren Bundesgebiet mit 2,8%.E<strong>in</strong>e länderspezifische Betrachtung der Wechsel offenbart zwei Besonderheiten(Tab. D1-8web). Zum e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d quer durch die unterschiedliche Schullandschaft <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> große Unterschiede zwischen den Wechselquoten auszumachen: Es gibtLänder mit nur wenigen Schulartwechseln (Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsenund Thür<strong>in</strong>gen mit weniger als 2% Wechslern), Länder mit eher durchschnittlichenWechslerquoten und schließlich solche mit höheren Quoten (Bremen, Mecklenburg-Vorpommernund Sachsen-Anhalt mit über 5% Wechslern). Damit wird auchdeutlich, dass e<strong>in</strong> Schulartwechsel augensche<strong>in</strong>lich nicht von der Anzahl der angebotenenSchularten <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern abhängt. Es gibt sowohl <strong>in</strong> Ländern mitüberwiegend nur zwei Schularten (z. B. Sachsen-Anhalt) als auch <strong>in</strong> Ländern mit vielfältigemSchulangebot (z. B. Mecklenburg-Vorpommern) relativ hohe Wechselquoten.Zugänge an Hauptschulenim Verlaufdes SekundarbereichsI; Abgängeaus den GymnasienHöherer Wechsleranteil<strong>in</strong>OstdeutschlandSchulartwechselhängt nicht von derAnzahl der wählbarenSchularten abD1„Auf- und Abstiege“ bei den Schulartwechseln im Sekundarbereich IBetrachtet man die Wechsel h<strong>in</strong>sichtlich der Auf- und Abwärtsmobilität im gegliedertenSchulwesen, dann zeigt sich für die Jahrgangsstufen 7 bis 9 des Schuljahres2004/05 e<strong>in</strong> überwiegender Abwärtstrend. Bundesweit s<strong>in</strong>d von den ca. 80.000Schulartwechseln 20% Aufstiege und 60% Abstiege 3 (Tab. D1-4A). E<strong>in</strong>e differenziertereBetrachtung zeigt e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong>sbesondere für die Auf- und Abstiege zwischen Realschuleund Gymnasium e<strong>in</strong>e Relation von 1 : 11, andererseits wird der Abwärtstrendbei anderen Wechselvarianten stärker durch Aufstiege relativiert. Zudem ergebensich Unterschiede im Ost-West-Vergleich (Abb. D1-4, Tab. D1-4A). Während es im früherenBundesgebiet mehr Abwärtswechsel als Aufwärtswechsel gibt, halten sich AufundAbstiege <strong>in</strong> den neuen Ländern nahezu die Waage. In Westdeutschland f<strong>in</strong>denüberwiegend Wechsel vom Gymnasium zur Realschule und von der Realschule zurHauptschule statt. Diese wiederum werden durch die Wechsler von der Haupt- zurRealschule teilweise kompensiert. In den neuen Ländern gibt es Wechsel ganz überwiegendzwischen den Schularten mit mehreren <strong>Bildung</strong>sgängen und den Gymnasien.Abwärtstrendbei den Wechselnzwischen denSchularten3 Die Werte beziehen sich auf Übergänge zwischen jenen Schularten, bei denen abschlussbezogen e<strong>in</strong>deutig von e<strong>in</strong>em Aufwärtswechsel<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en höher qualifizierenden bzw. Abwärtswechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en niedriger qualifizierenden <strong>Bildung</strong>sgang gesprochenwerden kann. Übergänge zwischen HS und SMBG, RS und SMBG sowie sämtliche Wechsel zwischen IGS und den Schularten desgegliederten Schulsystems können nicht als Auf- und Abwärtsmobilität charakterisiert werden.51

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