11.07.2015 Aufrufe

Bericht - Bildung in Deutschland

Bericht - Bildung in Deutschland

Bericht - Bildung in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Veränderte Familien- und andere LebensformenAbb. A6-1: Quote der aktiv erwerbstätigen Mütter (15 bis 64 Jahre) 2004 nach Alterdes jüngsten K<strong>in</strong>des (<strong>in</strong> %)%100A6806053,966,0 64,769,3 70,6 73,8 72,778,063,972,2402029,044,10unter 3 3 bis unter 6 6 bis unter 10 10 bis unter 15 15 bis unter 18 18 und älterWestdeutschland OstdeutschlandAlter desjüngstenK<strong>in</strong>des <strong>in</strong>JahrenQuelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2004, eigene Berechnungenland komplizierter geworden. Die Quote erwerbstätiger Frauen mit K<strong>in</strong>dern zwischen6 und 14 Jahren stieg von 44% im Jahre 1972 auf 68% im Jahre 2000. In den ostdeutschenLändern liegt der Anteil erwerbstätiger Mütter vor allem mit jüngeren K<strong>in</strong>dernnoch deutlich höher (Abb. A6-1, Tab. A6-3web), da Er werbstätigkeit von Müttern traditionellstärker verbreitet war und auch durch e<strong>in</strong> nahezu flächendeckendes Platzangebot<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen unterstützt wurde.Charakteristisch für <strong>Deutschland</strong> ist dabei, dass die Zunahme der Müttererwerbstätigkeitausschließlich bei Teilzeitarbeit zu beobachten ist. Zwischen 1991 und 2003zeigt sich bundesweit e<strong>in</strong>e Abnahme der Vollzeiterwerbstätigkeit von Müttern (Tab.A6-2A). Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung <strong>in</strong> Ostdeutschland, wobei derAnteil vollzeiterwerbstätiger Mütter aufgrund e<strong>in</strong>er anderen Tradition immer nochdeutlich über dem Anteil <strong>in</strong> den alten Ländern liegt.Zeitbudgetuntersuchungen zeigen, dass die Zeit, die berufstätige Mütter fürK<strong>in</strong>der betreuung <strong>in</strong>sgesamt aufwenden, zwischen 1991/92 und 2001/02 nicht zurückgegangenist: Bei erwerbstätigen Müttern mit 6- bis unter 18-jährigen K<strong>in</strong>dern beträgtdiese nur täglich 23 M<strong>in</strong>uten weniger als bei nicht erwerbstäti gen Müttern.Trotz rückläufigen Arbeitsvolumens stellt sich für erwerbstätige Mütter e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barkeitsproblem.Familienunverträgliche Anforderungen von Schule, sozialemUmfeld und Ar beitswelt führen zu Stress und Überlastung, die auch die Beziehungenzu den K<strong>in</strong>dern bee<strong>in</strong>flussen können. Die zunehmende Flexibilisierung der Erwerbsarbeiterfordert längere, verlässlichere und flexiblere Öffnungszeiten von K<strong>in</strong>dergärtenund Schulen.Die skizzierten Entwicklungen haben nichts an dem seit den 1960er Jahrenimmer wieder festgestellten straffen Zusammenhang zwischen den sozialen,kulturellen und ökonomischen Ressourcen von Familien und dem <strong>Bildung</strong>serfolg derK<strong>in</strong>der geändert. Es sche<strong>in</strong>t, dass Fa milien mit höheren <strong>Bildung</strong>sabschlüssen besser<strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, die abnehmende Passung von Halbtagsschule und Familienlebendurch die Bereitstellung familiärer Ressourcen und die Nutzung außerschulischer<strong>Bildung</strong>sangebote zu kompensieren. Unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeitergeben sich daraus besondere Anforderungen an schulische und außerschulische<strong>Bildung</strong>sangebote.ZunehmendeBedeutung von Teilzeitbeschäftigungbei MütternTrotz strukturellenWandels bleibt diefamiliale Herkunftwichtig für den<strong>Bildung</strong>serfolg17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!