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Bericht - Bildung in Deutschland

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MigrationAbb. H3-10: Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 26 Jahren 2005 nach Migrationsh<strong>in</strong>tergrund,Ausbildungs-/Erwerbsstatus und allgeme<strong>in</strong>en SchulabschlüsssenOhneSchulabschlussHaupt-(Volks-)SchulabschlussRealschul- odergleichwertiger AbschlussFachhochschuloderHochschulreifeohne/mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrundohnemitohnemitohnemitohnemit017,0 31,9 21,3 29,87,1 27,3 17,2 48,515,4 55,4 19,4 9,815,0 48,3 19,3 17,4In Ausbildung 1) Erwerbstätige Erwerbslose Nichterwerbspersonen1) E<strong>in</strong>schließlich zugleich erwerbstätiger Personen.Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005 (vorläufige Ergebnisse)23,2 61,4 10,4 4,931,7 45,7 11,3 11,469,0 23,8 2,3 4,966,5 19,8 4,6 9,310 20 30 40 50 60 70 80 90 100 <strong>in</strong> %H3Unterschiedezwischen 1. und2. GenerationGeschlechtsspezifischeRollenmusterals Barriere fürweibliche ErwerbsbeteiligungbeiMigrantengruppenim allgeme<strong>in</strong>en und im beruflichen Vorbildungsniveau zwischen den Jugendlichender unterschiedlichen Migrationskonstellationen niederschlagen.Die Differenzen <strong>in</strong>nerhalb der Migrantengruppen zwischen der 1. und der2. Generation lassen sich als Unterschiede im Grad der beruflichen Integration <strong>in</strong>terpretieren.Hierfür sprechen ebenso die höheren Anteile der 20- bis unter 26-Jährigender 2. gegenüber der 1. Generation, die sich <strong>in</strong> Ausbildung und Erwerbstätigkeit bef<strong>in</strong>den,wie auch der deutlich höhere Prozentsatz derjenigen <strong>in</strong> der 1. Generation, die(noch) nicht <strong>in</strong>s Erwerbssystem <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d (18,6% gegenüber 8,5%).Neben ethnischer Herkunft und Zuwanderungszeitpunkt s<strong>in</strong>d auch geschlechterspezifischeRollenmuster offensichtlich bedeutungsvoll für die berufliche Integrationvon Personen mit kulturell unterschiedlicher Herkunft (Tab. H3-8A). Der E<strong>in</strong>bezug vonjungen Frauen der betrachteten Altersgruppe <strong>in</strong>s Erwerbssystem oder <strong>in</strong> Ausbildung istsowohl im Durchschnitt aller Migrantengruppen als auch bei jeder e<strong>in</strong>zelnen deutlichniedriger als bei den e<strong>in</strong>heimischen Frauen. Liegt die Quote der Nichterwerbspersonenbei den deutschen Frauen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei unter 10%, so liegt sie imDurchschnitt der Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bei 23%. Besonders hoch s<strong>in</strong>d dieweiblichen Nichterwerbspersonen bei den Türk<strong>in</strong>nen (37%) und den Migrant<strong>in</strong>nen ausden sonstigen Staaten (24%). Dass hier kulturell verankerte Rollenstereotype wirken,lässt sich daraus schließen, dass die Nichterwerbsquoten der Männer weit unter derHälfte jener der Frauen liegen (Türken 6%, sonstige Staaten 9%).Die Betrachtung des Übergangs von Ausbildung <strong>in</strong> Beschäftigung hat nicht alle<strong>in</strong>Chancendifferenzen zwischen jungen Menschen mit und ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrundund zwischen den unterschiedlichen Herkunftsgruppen aufgedeckt. Sie hat auchzwei grundlegende Probleme jenseits des Arbeitsmarktes und der Ausbildungs- undArbeitsmarktpolitik sichtbar werden lassen: zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> fundamentales <strong>Bildung</strong>sundQualifizierungsproblem, das sich schwerpunktmäßig auf die Zugewanderten ausder Türkei und den sonstigen Staaten bezieht; zum anderen das kulturelle Problemder Erwerbsbeteiligung der Frauen. In Anbetracht der zentralen Rolle der Frauen <strong>in</strong>der Erziehung kann man dieses Problem für das Gel<strong>in</strong>gen von Integration auch fürdie nachfolgende Generation auf längere Sicht nicht ernst genug nehmen.160

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