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Bericht - Bildung in Deutschland

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E<strong>in</strong>leitungDiesem <strong>Bericht</strong> liegt e<strong>in</strong> Verständnis zugrunde, nach dem sich die Ziele von <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong>den drei Dimensionen „<strong>in</strong>dividuelle Regulationsfähigkeit“, „Humanressourcen“ sowie„gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit“ niederschlagen:• Individuelle Regulationsfähigkeit me<strong>in</strong>t die Fähigkeit des Individuums, se<strong>in</strong> Verhaltenund se<strong>in</strong> Verhältnis zur Umwelt, die eigene Biographie und das Leben <strong>in</strong> derGeme<strong>in</strong>schaft selbstständig zu planen und zu gestalten. Diese umfassende undallgeme<strong>in</strong>e Zielkategorie für das <strong>Bildung</strong>swesen als Ganzes wie für jeden se<strong>in</strong>erTeile be<strong>in</strong>haltet unter den Bed<strong>in</strong>gungen der Wissensgesellschaft <strong>in</strong> besonderemMaße die Entfaltung der Lernfähigkeit von Anfang an und deren Erhalt bis <strong>in</strong>s hoheAlter. Der <strong>Bericht</strong> greift damit bewusst den – <strong>in</strong> anderen Sprachen so nicht vorhandenen– <strong>Bildung</strong>sbegriff auf, der den Erwerb verwertbarer Qualifikation e<strong>in</strong>schließt,aber darüber h<strong>in</strong>aus mit der Idee der Selbstentfaltung, mit Aneignung und verantwortlicherMitgestaltung von Kultur verbunden ist.• Der Beitrag des <strong>Bildung</strong>swesens zu den Humanressourcen richtet sich zum e<strong>in</strong>en,<strong>in</strong> ökonomischer Perspektive, auf die Sicherstellung und Weiterentwicklung desquantitativen und qualitativen Arbeitskräftevolumens, zum anderen, <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuellerSicht, auf die Vermittlung von Kompetenzen, die den Menschen e<strong>in</strong>e ihrenNeigungen und Fähigkeiten entsprechende Erwerbsarbeit ermöglichen.• Indem die <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit fördern,ermöglichen sie soziale Integration und die Aneignung von Kultur für alle.Damit wirken sie systematischer Benachteiligung aufgrund der sozialen Herkunft,des Geschlechts, der nationalen oder ethnischen Zugehörigkeit entgegen. <strong>Bildung</strong>leistet auf diese Weise e<strong>in</strong>en Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zudemokratischer Partizipation.Der erste <strong>Bericht</strong> über <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konzeptionellen Anlagedurch drei wesentliche Merkmale geprägt:• Er geht von der Leitidee der „<strong>Bildung</strong> im Lebenslauf“ aus, umspannt damit den Wegdes Individuums durch das <strong>in</strong>stitutionelle Gefüge des deutschen <strong>Bildung</strong>swesens,angefangen bei der frühk<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong>, Betreuung und Erziehung <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungenüber die allgeme<strong>in</strong> bildende Schule, die berufliche <strong>Bildung</strong> und dieHochschule bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. Es schließt <strong>in</strong> Ansätzenauch jenes <strong>Bildung</strong>sgeschehen e<strong>in</strong>, das sich mit non-formaler und <strong>in</strong>formeller<strong>Bildung</strong> kennzeichnen lässt. Der <strong>Bericht</strong> bietet somit erstmals e<strong>in</strong>e systemischeZusammenschau von <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> über alle <strong>Bildung</strong>sbereiche und Lernweltenh<strong>in</strong>weg.• Der <strong>Bericht</strong> steht am Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er auf Dauer angelegten <strong>Bericht</strong>erstattung, die auf derBasis der amtlichen Statistik sowie ergänzender bundesweit repräsentativer SurveyundPanel-Daten <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen steuerungsrelevante Informationen zuallen Bereichen und Stufen des <strong>Bildung</strong>swesens liefern soll. Im Abstand von jeweilszwei Jahren werden weitere <strong>Bericht</strong>e über Entwicklungen des <strong>Bildung</strong>swesens <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong>formieren. Dabei ist beabsichtigt, <strong>in</strong> jedem <strong>Bericht</strong> wenige gleichbleibende Kern<strong>in</strong>dikatoren zu präsentieren, um die Konstanz <strong>in</strong> der <strong>Bericht</strong>erstattungund auf diese Weise e<strong>in</strong>en Vergleich im Zeitablauf zu gewährleisten. Aus dieserFortschreibbarkeit entwickelt die <strong>Bildung</strong>sberichterstattung ihre eigentliche Informationskraft.Darüber h<strong>in</strong>aus sollen die künftigen <strong>Bericht</strong>e weitere Indikatoren zuwechselnden Themen enthalten.• Der <strong>Bericht</strong> ist e<strong>in</strong>e datengestützte Analyse von <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>; er verzichtetauf Wertungen und Empfehlungen. Se<strong>in</strong>e Besonderheit liegt dar<strong>in</strong>, dass er e<strong>in</strong>eproblemorientierte Darstellung auf der Grundlage von Indikatoren ist. Indikatorens<strong>in</strong>d, wie <strong>in</strong>ternationale Erfahrungen zeigen, die geeignetste Form der Erfassung2

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