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Bericht - Bildung in Deutschland

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Migration und Kompetenzerwerb im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich(vgl. H4). E<strong>in</strong>wanderungspolitik und <strong>Bildung</strong>spolitik dieser Staaten könnten sich aufdie Integration von Migranten und letztlich auf die Kompetenzunterschiede zu Personenohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund auswirken.5.2 Deskriptive Befunde zu Migration und LeistungNach allen vorliegenden Befunden erzielen K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrundbei <strong>in</strong>ternationalen Vergleichsuntersuchungen wie PISA, TIMSS undPIRLS/IGLU im Durchschnitt signifikant niedrigere Testwerte als Gleichaltrige ohneMigrationsh<strong>in</strong>tergrund. Und häufig variieren die Leistungen bei den Personen mitMigrationsh<strong>in</strong>tergund stärker als unter Nichtmigranten.Im Grundschulbereich ist der Leistungsrückstand der K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund– gemessen an der Fähigkeit, deutschsprachige Texte zu lesen – vor allem<strong>in</strong> der 1. Generation beträchtlich (Abb. H5-1, Tab. H5-3A). Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<strong>in</strong> deutschen Grundschulen, die selbst im Ausland geboren und mit ihren Elterne<strong>in</strong>gewandert s<strong>in</strong>d, zeigen sehr schwache Leseleistungen, und die Differenz zu denGleichaltrigen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund ist größer als <strong>in</strong> anderen Staaten. Fürim Land geborene K<strong>in</strong>der von Zugewanderten, d. h. für die 2. Generation, fällt derLeistungsrückstand <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> wie <strong>in</strong> den meisten übrigen Staaten schwächeraus. In den englischsprachigen Staaten gel<strong>in</strong>gt die Integration offenbar besondersschnell. Die 2. Generation verfügt dort über Lesekompetenzen, die jenen der K<strong>in</strong>derohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund ebenbürtig s<strong>in</strong>d.Im Sekundarbereich sche<strong>in</strong>en Australien, Kanada und Neuseeland – ausweislichder Ergebnisse aus PISA 2003 – das Problem sogar gelöst zu haben: Nichtmigrantenund Migranten der 1. und der 2. Generation liegen hier etwa auf gleicher Leistungsstufe(Abb. H5-2, Tab. H5-4A). Das darf jedoch nicht alle<strong>in</strong> als Effekt der schulischenFörderung <strong>in</strong>terpretiert werden. Wie erwähnt, steuert die E<strong>in</strong>wanderungs- und<strong>Bildung</strong>spolitik dieser Staaten gezielt den <strong>Bildung</strong>sstand und die Sprachkenntnisse derZuwandernden.Migranten <strong>in</strong> derGrundschule deutlichim RückstandAbb. H5-1: Abweichungen der mittleren Lesekompetenz (IGLU 2001) von Migrantender 1. und 2. Generation gegenüber Nicht-Migranten <strong>in</strong> ausgewählten Staaten(<strong>in</strong> Kompetenzpunkten)<strong>in</strong> Kompetenzpunkten100–10–20–62 –37 –55 –33 –56–311 3H5–30–40–50–60–70<strong>Deutschland</strong> Schweden Vere<strong>in</strong>igtes Königreich Kanada1. Generation 2. GenerationQuelle: Schnepf, S. V. (2004): How different are immigrants? Bonn, S. 14173

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