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Bericht - Bildung in Deutschland

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ZusammenfassungIm Jahr 2004 besuchten 17 Mio. Menschen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungenvom Elementarbereich bis zur Hochschule.Die <strong>Bildung</strong>sbeteiligung ist <strong>in</strong> den letztenJahrzehnten kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen, am stärkstenim Elementar- und im Hochschulbereich; sie ist auchim OECD-Vergleich hoch. Wichtiger als die zunehmendeInanspruchnahme von <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungenist aber die Frage, ob die Menschen die Zeit, die sieder <strong>Bildung</strong> widmen, effizient nutzen. Verschiedenebildungspolitische Maßnahmen (z. B. Vorverlegungdes E<strong>in</strong>schulungsalters, Verkürzung der Schulzeit biszum Abitur, Verkürzung von Studienzeiten) werdenvoraussichtlich zu e<strong>in</strong>er Verkürzung der <strong>Bildung</strong>szeitenbeitragen.Wie die <strong>Bildung</strong>sbeteiligung ist auch der an den Abschlüssengemessene <strong>Bildung</strong>sstand der Bevölkerungwährend der letzten Jahrzehnte gestiegen: deutlichbeim Realschulabschluss und bei der Hochschulreife,weniger deutlich bei den Hochschulabschlüssen. Vergleichtman die Gruppe der 60- bis unter 65-Jährigenmit der Gruppe der 30- bis unter 35-Jährigen, so habendie Jüngeren doppelt so häufig die Hochschulreifeerworben. Demgegenüber hat der Hauptschulabschlussan Bedeutung verloren. Hervorzuheben s<strong>in</strong>ddie verstärkten <strong>Bildung</strong>sanstrengungen der Frauenmit der Folge, dass sich ihr <strong>Bildung</strong>sniveau dem derMänner angeglichen hat, teilweise sogar höher ist. Unterschiedeim <strong>Bildung</strong>sstand zwischen Ost- und Westdeutschlands<strong>in</strong>d bis heute unverkennbar: e<strong>in</strong> größererAnteil der Bevölkerung mit beruflichem Abschluss<strong>in</strong> den neuen, e<strong>in</strong> größerer Anteil mit Hochschulreife<strong>in</strong> den alten Ländern. Die Quote der <strong>Bildung</strong>steilnehmer,die <strong>in</strong> der Berufsbildung ohne Abschlussbleiben, stagniert seit 20 Jahren auf hohem Niveau.Welche Ergebnisse liefern die Indikatoren zu den e<strong>in</strong>zelnen<strong>Bildung</strong>sbereichen?Die „Frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong>, Betreuung und Erziehung“(Kapitel C) gew<strong>in</strong>nt nicht zuletzt deshalb anBedeutung, weil auf diese Weise gerade auch K<strong>in</strong>deraus bildungsfernen Familien frühzeitig gefördertwerden können. Dieses Angebot wird <strong>in</strong>zwischen vonannähernd 90% der K<strong>in</strong>der vor dem Schule<strong>in</strong>tritt genutzt.K<strong>in</strong>der von Eltern mit niedrigem <strong>Bildung</strong>sabschlussgehen durchgängig etwas später und seltener<strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten als K<strong>in</strong>der von Eltern mit höherer<strong>Bildung</strong>; etwas ger<strong>in</strong>ger ist auch der K<strong>in</strong>dergartenbesuchvon ausländischen K<strong>in</strong>dern. Mit Blick auf diegesamte Versorgung und Nutzung auch bei jüngerenK<strong>in</strong>dern gibt es noch große Unterschiede vor allemzwischen Ost- und Westdeutschland: Die Zahl derK<strong>in</strong>dergartenplätze ist <strong>in</strong> Westdeutschland vor allemauf Grund des Mitte der 1990er Jahre e<strong>in</strong>geräumtenRechtsanspruchs auf e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergartenplatz erheblichgestiegen; doch ist die Versorgungsquote <strong>in</strong> denöstlichen Flächenländern – vor allem mit Blick aufGanztagsplätze – immer noch deutlich höher als imWesten.Noch eklatanter ist der Unterschied beim Angebotan Plätzen im Krippenalter. In Ostdeutschland gibtes für gut e<strong>in</strong> Drittel dieser K<strong>in</strong>der Plätze, im Westenreichte das Angebot 2002 lediglich für knapp 3%. E<strong>in</strong>edeutliche Differenz besteht auch zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenbesuchs:Trotz Rechtsanspruchs geht e<strong>in</strong> erheblicherTeil der K<strong>in</strong>der im Westen erst im Alter vonvier Jahren <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten, während er im Ostenbereits von 83% der Dreijährigen genutzt wird.Die Qualität der Arbeit der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungenhängt <strong>in</strong> hohem Maße von dem dort tätigen pädagogischenPersonal ab. Es s<strong>in</strong>d überwiegend an Fachschulenausgebildete Erzieher<strong>in</strong>nen, die zusammen mitder nur kle<strong>in</strong>en Gruppe heilpädagogischer Fachkräftemehr als zwei Drittel des pädagogischen Personalsausmachen. In den östlichen Flächenländern ist derAnteil der Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher deutlich höherals im Westen. Im Vergleich zum Personal <strong>in</strong> anderen<strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen fallen der ausgesprochenger<strong>in</strong>ge Akademisierungsgrad, die zunehmende Teilzeitbeschäftigungund e<strong>in</strong>e steigende Zahl befristeterArbeitsverhältnisse auf.Früher wurden K<strong>in</strong>der nach den übere<strong>in</strong>stimmendenRegelungen der Länder vom sechsten Lebensjahr anschulpflichtig. Vorzeitige E<strong>in</strong>schulungen waren dieAusnahme; demgegenüber nahm die Zahl der Rückstellungenzu. Inzwischen hat sich der Trend umgekehrt:Erstmals seit dem Schuljahr 2002/03 gibt esmehr vorzeitige als verspätete E<strong>in</strong>schulungen; dieLänder gehen im Übrigen schrittweise dazu über,den Beg<strong>in</strong>n der Schulpflicht vorzuverlegen und zuflexibilisieren.Zu Kapitel D („Allgeme<strong>in</strong> bildende Schule undnon-formale Lernwelten im Schulalter“): Da dasSchulwesen im Sekundarbereich I <strong>in</strong> verschiedeneSchularten gegliedert ist, kommt <strong>in</strong>sbesondere demÜbergang von der Grundschule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der weiterführendenSchularten des Sekundarbereichs I198

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