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Bericht - Bildung in Deutschland

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Übergänge im Schulwesendie E<strong>in</strong>stufung sonderpädagogisch zu fördernder K<strong>in</strong>der nach unten verschoben unddamit zu e<strong>in</strong>em deutlichen Anstieg geführt. Gleichwohl ist auch die Zahl der Schüleran Sonderschulen gestiegen.Die bereits im H<strong>in</strong>blick auf das sonstige allgeme<strong>in</strong> bildende Schulwesen aufgezeigtensozialen Disparitäten bei der Verteilung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf dieSchularten zeigen sich auch <strong>in</strong> der relativen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, e<strong>in</strong>e Sonderschulezu besuchen (Tab. D1-7web). So zeigt sich bei PISA 2000 für K<strong>in</strong>der aus Familien unqualifizierterArbeiter e<strong>in</strong> deutlich höheres Risiko, an e<strong>in</strong>e Sonderschule zu kommen.Für diese K<strong>in</strong>der ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, statt der Hauptschule die Sonderschulezu besuchen, 1.7-mal so groß wie für Facharbeiterk<strong>in</strong>der.Betrachtet man das Verhältnis der Wechsel von den sonstigen allgeme<strong>in</strong> bildendenSchulen an Sonderschulen und von diesen zurück (Tab. D1-6A), so zeigt sich, dass<strong>in</strong>sgesamt mehr als fünfmal so viele Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> Sonderschulenwechseln als von dort zurückgehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei e<strong>in</strong>igenFörderschwerpunkten e<strong>in</strong>e Rückkehr <strong>in</strong> sonstige allgeme<strong>in</strong> bildende Schulen weder<strong>in</strong>tendiert noch möglich ist. Gleichwohl verweist diese Relation auf Schwierigkeitenbei der Re<strong>in</strong>tegration von Schülern mit besonderem Förderbedarf.Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Vielfalt an Übergängen und Wechselmöglichkeitenim allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulwesen soziale Ungleichheiten nicht annäherndausgeglichen werden können, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Durchlässigkeit<strong>in</strong> der Praxis eher ger<strong>in</strong>g sowie überwiegend „abwärts“ gerichtet ist.Wie sich Übergänge und Wechsel perspektivisch vor allem unter dem E<strong>in</strong>flussdemographischer Entwicklungen, <strong>in</strong>tendierter wie nicht beabsichtigter Effekte der„neuen Steuerung“ (Zunahme externer Evaluationen, Zentralabitur usw.) entwickeln,ist e<strong>in</strong>e offene Frage.Erhöhtes Risiko desSonderschulbesuchsbei K<strong>in</strong>dern ausbildungsfernenSozialschichtenDeutlich mehrÜbergänge anSonderschulen alsvon dort zurückDurchlässigkeiteher ger<strong>in</strong>g undzumeist abwärtsgerichtetD1Methodische ErläuterungenDie Darstellung konzentriert sich auf die wichtigsten öffentlichen Schularten <strong>in</strong> jedem Land; Sonder- und Waldorfschulenbleiben dabei unberücksichtigt. Im Mittelpunkt stehen die Übergänge zwischen Primarbereich und Sekundarbereich I.Übergänge vom Sekundarbereich I zum Sekundarbereich II können hier wegen der bestehenden Datenprobleme angesichtsder sehr großen Vielfalt an Erwerbsmöglichkeiten der Fachhochschulreife, der fachgebundenen Hochschulreife und derallgeme<strong>in</strong>en Hochschulreife nicht berichtet werden. E<strong>in</strong>zelne Aspekte werden bei D7, E1 und F1 angesprochen.Die aufgezeigten Übergänge im gegliederten Schulwesen spiegeln nur <strong>in</strong>stitutionelle <strong>Bildung</strong>swege wider. E<strong>in</strong>e Analyse<strong>in</strong>dividueller <strong>Bildung</strong>sverläufe ist ohne Individualdaten der Schulstatistik oder Längsschnittstudien nicht möglich. Beider Darstellung des kumulativen Übergangsverhaltens zwischen schulischen Institutionen bleiben somit verlaufsbezogene,biographische Aspekte unberücksichtigt.Aussagen zum Zusammenhang von <strong>Bildung</strong>sbeteiligung und sozialer Herkunft werden mangels entsprechender Daten derSchulstatistik auf der Basis der Befunde von PISA 2000 vorgenommen, die im Wesentlichen bei PISA 2003 bestätigt wurden.Da <strong>in</strong> PISA 2000 auch die Sonderschulen berücksichtigt wurden, werden diese Analysen referiert.53

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