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Bericht - Bildung in Deutschland

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Frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong>, Betreuungund ErziehungCSeit den PISA-Debatten s<strong>in</strong>d auch die Frühpädagogikund ihr Beitrag zum <strong>Bildung</strong>serfolg der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>sBlickfeld öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Studienzeigen, dass K<strong>in</strong>der von e<strong>in</strong>em frühen Besuchguter K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen für ihre <strong>Bildung</strong>sbiographieprofitieren. Bei K<strong>in</strong>dern aus bildungsfernenFamilien gilt das besonders, wenn solche Angebotemit speziellen Förderprogrammen verbundens<strong>in</strong>d und die Eltern e<strong>in</strong>beziehen.K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d – anders als schulische<strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen – <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- undJu gendhilfe verankert. Dies hat Folgen, was ihreNutzung, ihre pädagogischen Konzepte, aber auchihre Entscheidungs- und F<strong>in</strong>anzierungsstrukturenanbe langt. Für den pädagogischen Ansatz ist dieVerknüp fung des <strong>Bildung</strong>sauftrags mit der Betreuungund Erziehung der K<strong>in</strong>der, wie sie das K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfegesetz(SGB VIII) bestimmt, charak teristisch.Vor allem diese Trias von <strong>Bildung</strong>, Betreuung undErziehung wurde im jüngsten OECD-<strong>Bericht</strong> 1 als e<strong>in</strong>ebeson dere Stärke des deutschen Konzepts hervorgehoben.Die Entscheidungs- und F<strong>in</strong>anzierungsstrukturenauf dem Gebiet der frühk<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong>, Betreuungund Erziehung zeichnen sich sowohl durche<strong>in</strong> Zusammenspiel der Kompetenzen und Zuständigkeitenvon Bund, Ländern und Geme<strong>in</strong>den als auchdurch die große Bedeutung freier Träger aus. Mitder E<strong>in</strong>führung des Sozialgesetzbuchs VIII hat derBund e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen gesetzlichen Rahmen fürganz <strong>Deutschland</strong> geschaffen und zudem se<strong>in</strong>e Anregungskompetenzzum Ausdruck gebracht. Die Länderkonkretisieren das SGB VIII durch landesspezifischeAusführungsgesetze. Die Feststellung des Bedarfs unddie Bereitstellung der Plätze erfolgt letztlich auf kommunalerEbene.Im Unterschied zur Schule ist der Besuch e<strong>in</strong>erK<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung freiwillig. Wer e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong>Anspruch nimmt und welche K<strong>in</strong>der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungennicht besuchen, ist deshalb e<strong>in</strong>e wichtigeFrage, die auch für die <strong>Bildung</strong>sbiographie der K<strong>in</strong>derbedeutsam ist. Informationen dazu gibt der Indikatorzur Inanspruchnahme von Tagese<strong>in</strong>richtungen vorder Schule.Von entscheidender Bedeutung für die Qualitätdes Angebots ist das <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungene<strong>in</strong>gesetzte Personal. Die K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfestatistikenthält differenzierte Informationen über dieQualifikation, die Altersstruktur und das Arbeitsfelddes Personals, die im Indikator zum pädagogisch tätigenPersonal <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen zusammengefasstwerden.Der Indikator zum Übergang <strong>in</strong> die Schule <strong>in</strong>formiertüber die unterschiedliche E<strong>in</strong>schulungspraxisder Länder und die Position <strong>Deutschland</strong>s im <strong>in</strong>ternationalenVergleich. Hier gibt es <strong>in</strong> den Ländern e<strong>in</strong>eReihe von Maßnahmen, die auf e<strong>in</strong>e engere Kooperationzwischen K<strong>in</strong>dergarten und Schule und aufe<strong>in</strong>e frühere E<strong>in</strong>schulung zielen. Allerd<strong>in</strong>gs ist esaufgrund der bislang vorliegenden Daten nicht möglichzu prüfen, ob es Zusammenhänge zwischen demZeitpunkt der E<strong>in</strong>schulung und dem Besuch e<strong>in</strong>esK<strong>in</strong>dergartens gibt.Neben der <strong>Bildung</strong>, Betreuung und Erziehung<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen werden Plätze auch<strong>in</strong> Tagespflege angeboten, bei der K<strong>in</strong>der von Tagespflegepersonen(„Tagesmütter“) <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> derenHaushalt betreut werden. Da amtliche Daten überden Umfang der Betreuung <strong>in</strong> Tagespflege erst ab2006 im Rahmen der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfestatistikzu erwarten s<strong>in</strong>d, kann hier noch nicht näher daraufe<strong>in</strong>gegangen werden.1 OECD (2004): Die Politik der frühk<strong>in</strong>dlichen Betreuung, <strong>Bildung</strong> und Erziehung <strong>in</strong> der Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong>. Paris.33

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