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Bericht - Bildung in Deutschland

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MigrationTab. H3-1:Migrantenanteil 2000 <strong>in</strong> den Schularten der Jahrgangsstufe 9 nach Herkunftsregionen(<strong>in</strong> %)15-Jährige nach <strong>Bildung</strong>sgangMigrationsh<strong>in</strong>tergrund/HerkunftsgruppeHS RS IGS GY<strong>in</strong> %Ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund 16,6 38,6 11,6 33,2Mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong>sgesamt 31,8 29,7 14,0 24,6davon:Türkei 48,3 22,1 17,0 12,5Sonstige ehemalige Anwerbestaaten 30,0 31,4 13,6 25,1(Spät-)Aussiedler (ehem. Sowjetunion) 38,4 33,6 9,8 18,2Sonstige Staaten 20,5 29,3 15,5 34,6Quelle: PISA E 2000, eigene BerechnungenH3Doppelt so vieleAbstiege ausRealschulen beiSchülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergundHäufigereVerzögerungen <strong>in</strong>den Schullaufbahnender MigrantenGrundschulk<strong>in</strong>dermit Migrationsh<strong>in</strong>tergrundhabendie höchstenWiederholeranteilenigen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die auf e<strong>in</strong> Gymnasium oder e<strong>in</strong>e Realschule übergehen,zeigt unterschiedliche Verlaufsmuster (Tab. H3-3A). Von 100 Schülern ohneMigrationsh<strong>in</strong>tergrund, die nach der Grundschule auf e<strong>in</strong> Gymnasium übergehen,verbleiben dort 83 bis zur 9. Jahrgangsstufe, während das bei 100 Schülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrundnur für 77 der Fall ist. Noch größer s<strong>in</strong>d die Unterschiede beimBesuch der Realschule. 84% der deutschen Realschüler verbleiben <strong>in</strong> diesem <strong>Bildung</strong>sgang,während nur 73% der Schüler aus Migrantenfamilien auch noch <strong>in</strong> Jahrgangsstufe9 <strong>in</strong> dieser Schulart s<strong>in</strong>d. Dabei steigen im Verlauf des Sekundarbereichs I bei K<strong>in</strong>dernmit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund 20% <strong>in</strong> die Hauptschule ab, bei Schülern ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrunds<strong>in</strong>d es nur 10%. Insgesamt haben Schüler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrundfolglich nicht nur Schwierigkeiten, <strong>in</strong> höhere Schularten überzugehen, sondern siehaben darüber h<strong>in</strong>aus größere Probleme, sich dort zu halten.Zudem durchlaufen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund dasSchulsystem aufgrund von Zurückstellungen und/oder Klassenwiederholungen mitdeutlich größerer Verzögerung als deutsche Schüler. Analysen der Daten aus PISA2000 9 zeigen, dass die schulischen Misserfolgserlebnisse <strong>in</strong> Form von Klassenwiederholungenbei Jungen und Mädchen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong> der Grundschulebeg<strong>in</strong>nen. In den Jahrgangsstufen 1 bis 3 ist das Wiederholungsrisiko von K<strong>in</strong>dern mitMigrationsh<strong>in</strong>tergrund viermal höher als das von Nichtmigranten. Diese herkunftsspezifischenUnterschiede schwächen sich nach der 6. Jahrgangsstufe ab. Allerd<strong>in</strong>gs istzu beachten, dass diejenigen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die <strong>in</strong>zwischen Sonderschulenbesuchen, bei der Analyse der Wiederholungen nicht erfasst worden s<strong>in</strong>d. Gerade<strong>in</strong> Sonderschulen ist der Anteil der K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund aber deutlichgrößer als im Durchschnitt der anderen Schularten im Sekundarbereich I.In e<strong>in</strong>igen Ländern ist der Anteil von K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, diee<strong>in</strong>e verzögerte Schullaufbahn aufweisen, doppelt so hoch wie der von K<strong>in</strong>dern ohneMigrationsh<strong>in</strong>tergrund (Abb. H3-4, Tab. H3-4A). 10 Die türkischen K<strong>in</strong>der weisen hierbeidie höchsten Anteile auf; auch bei den (Spät-)Aussiedlerk<strong>in</strong>dern sowie denen aus denrestlichen Anwerbestaaten f<strong>in</strong>den sich relativ hohe Anteile.9 Vgl. Krohne, J., Meier, U., Tillmann, K. J. (2004): Sitzenbleiben, Geschlecht und Migration. In: Zeitschrift für Pädagogik,50 (3), S. 373 ff.10 Die folgenden Betrachtungen zu verzögerten Schullaufbahnen können sich auf die aktuelleren PISA-2003-Daten stützen. UnterSchülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund wurden all jene subsummiert, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en im Ausland geborenen Elternteil haben.Dabei wurden für e<strong>in</strong>e Differenzierung nach Herkunftsgruppen (Türkei, Aussiedler etc.) im <strong>in</strong>nerdeutschen Vergleich nur Ländermit m<strong>in</strong>destens 10% Jugendlichen aus Migrantenfamilien berücksichtigt.152

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