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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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Etymologie. 95<br />

strecken des Stabes !<br />

) bedeuten. Immer ist es <strong>ein</strong>e in das<br />

Auge fallende Handlung, in <strong>der</strong> sich die richterliche Entscheidung<br />

darstellte <strong>und</strong> die durch ihre sich <strong>ein</strong>prägende<br />

Eigenthümlichkeit es verhin<strong>der</strong>t haben mag, dass nicht<br />

ebenso, wie xglaic Judicium <strong>und</strong> unser Urtheil, auch die<br />

öiyj] auf an<strong>der</strong>e als richterliche Erkenntnisse <strong>und</strong> Aus-<br />

sprüche übertragen wurde. 2 )<br />

Man würde diese vom Standpunkt des Griechischen<br />

gewiss am nächsten liegende Etymologie nicht so lange<br />

übersehen haben, wenn nicht für die Anschauungsweise <strong>und</strong><br />

Gewohnheiten <strong>ein</strong>er späteren Zeit die Vorstellungen des<br />

Schlages o<strong>der</strong> Wurfes <strong>und</strong> <strong>der</strong> richterlichen Entscheidung<br />

<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> so fremd erschienen wären. Jetzt möchte man<br />

vom Griechischen aus versuchen unser deutsches „urteil<br />

slahen" 3 ) o<strong>der</strong> das ähnliche <strong>und</strong> geläufige „<strong>ein</strong> Urtheil fällen''<br />

zu erklären. Jedenfalls erklärt sich nun <strong>ein</strong>e alte, wohl die<br />

älteste Bezeichnung des gerechten Urtheils <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>es<br />

Gegentheils. Homer <strong>und</strong> Hesiod sprechen von <strong>ein</strong>em geraden<br />

Urtheil (Id&Za ölxr]) <strong>und</strong> m<strong>ein</strong>en damit <strong>ein</strong> gerechtes, ebenso<br />

wie sie <strong>ein</strong> ungerechtes Urtheil als schief bezeichnen (oxoha<br />

öixt]). 4 ) Auch den Römern <strong>und</strong> Deutschen ist diese Me- Geradesür-<br />

1<br />

) Die Bedeutung von Ausstrecken bei Eur. Or. 1460 Kirch, ig xö-<br />

fxaq öe öaxxv?.ovq öixiov 'ÖQtaxaq, wozu schol. ixxüvaq xai ßa?Mv;<br />

ebenso Herc. für. 498 iyw öi a\ u kunnir aldrigi deüa vig med verum „du konntest niemals den<br />

Krieg unter den Männern theilen".<br />

4 ) l&sZa öixtj Hom. B. 23, 580: i&eZa yag loxat (18, 508: oq fisxä<br />

xoTot Slxrjv iQxvxaxa <strong>ein</strong>y). Hes. "W. u. T. 36: töeirjoi öixqq. 224: ovx<br />

10-eiav evei/xav. 225 f. : ölxaq öiöovoiv l&äaq. Th. 85 f. : öiaxQivovxa &sfiLOxa:<br />

id-eifioi ölxyai. fr. 198 Rzach: el öh nä&oi xd x tQZc,£, ölxr] x<br />

l&eZa yevoixo. (Hirzel Der Eid 90, 4). — oxoXia ölxr) Hom. B. 16, 378: ot<br />

ßlg slv dyoQtj axoXiaq xqIvojoi 0-efiioxaq Hes. W. u. T. 219: clfxa axo-<br />

Xifjoi ökeqai 221: oxohgq dh öixyq xolvwoi &£/MOxaq 250: oxofajjoi öbaß-<br />

oiv. 264: oxo7.iä)v 6s öixGw. — Hieran schhessen sich Hes. "W. u. T. 7

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