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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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igovala. — öixrj <strong>und</strong> ßla. 129<br />

Natürlich soll damit nicht gesagt s<strong>ein</strong>, dass den Römern<br />

die Vorstellung <strong>der</strong> ölxt] fehlte, die sich ihnen vielmehr bei<br />

je<strong>der</strong> Berührung <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e bei je<strong>der</strong> Collision <strong>der</strong><br />

<strong>ein</strong>zelnen jura mit <strong>ein</strong>an<strong>der</strong> aufdringen musste; <strong>und</strong> noch<br />

weniger fehlte den Griechen die Vorstellung <strong>der</strong> ihren Besitz<br />

festhaltenden o<strong>der</strong> ihre Befugnisse ausübenden Macht,<br />

da sie für dieselbe sogar <strong>ein</strong> eigenes Wort, i§ovola, aus- i^vau.<br />

geprägt haben. 1<br />

)<br />

Immerhin ist für alles Denken <strong>und</strong> Reden über das<br />

Recht <strong>der</strong> Ausgangs- <strong>und</strong> Mittelpunkt bei den Griechen<br />

nicht die it-ovoia, son<strong>der</strong>n die 6lx?j gewesen; was bei den<br />

Römern jure geschah bei ihnen ölxy <strong>und</strong> dem justus jener<br />

entspricht bei diesen <strong>der</strong> öixcuoq. So bliebe also <strong>der</strong> Unterschied,<br />

dass die Rechtsvorstellungen <strong>der</strong> Römer sich an den<br />

Machtbegriff anlehnten, die <strong>der</strong> Griechen an den <strong>der</strong> richter-<br />

lichen Entscheidung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausgleichung des gegen-<br />

seitigen Verkehrs. Und doch treffen auch hier, wo sie aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong><br />

zu gehen sch<strong>ein</strong>en, die Vorstellungen bei<strong>der</strong> Völker<br />

wie<strong>der</strong> zusammen.<br />

Fürsten <strong>und</strong> Völker, die über verbrieften Rechten <strong>ein</strong>- Ttäoyovxi diöovq xi/v i^ovalav sc. 6 vöfioq). Diese Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Bedeutung auf <strong>ein</strong>e gesetzmässige Macht <strong>und</strong> damit auf <strong>ein</strong> Recht<br />

muss dann <strong>ein</strong>mal die Regel gewesen s<strong>ein</strong>, da in den Pseudo-Platon.<br />

Deff. p. 415 B e^ovala als tnixQOTt}] vöuov definirt wird. Das griechische<br />

Wort hat also denselben Gang genommen wie das lat<strong>ein</strong>ische potestas,<br />

in dessen Etymologie die gesetzmässige Gewalt auch nicht vorgesehen<br />

war, <strong>und</strong> doch ist dies die regelmässige Bedeutung gewesen, <strong>der</strong>etwegen<br />

es mit jus verb<strong>und</strong>en werden konnte (cum jure et potestate:<br />

Cicero ad fam. XDLL 26, 2). — Dass auch i^ovala wie jus von <strong>der</strong> Be-<br />

fugniss des Handelns überhaupt <strong>zur</strong> Befugniss des Schaltens mit <strong>ein</strong>er<br />

Sache, zum Besitz hinüberglitt, zeigt Piaton Gess. VLH 828D xü>v<br />

avayxalcov i^ovalaq <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Mittelstufe stehend Thukyd. I 123 el<br />

aoa tcXovxoj xe vvv xal il-ovola 6).iyov npcxpzQEXe.<br />

Hirzel, <strong>Themis</strong>, <strong>Dike</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwandtes</strong>. 9

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