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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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80<br />

Er-<br />

tragen schien unzertrennlich. Als man daher das Richten<br />

in <strong>ein</strong>er beson<strong>der</strong>en Gottheit sich verkörperte, <strong>der</strong> Alxrj, gab<br />

man dieser als Emblem den Richterstab ebenso in die Hand, l<br />

)<br />

wie Zeus das Königsszepter <strong>und</strong> Hermes den Heroldsstab.<br />

könnten diese daher oxf^nxQa xt]qvxü)v heissen. So würde sich, <strong>der</strong><br />

Plural ox. xrjpvxcov erklären; sonst könnte man auch an Stäbe denken<br />

wie die <strong>der</strong> Herolde, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Genetiv stünde wie in Ayansßvovoq xaxbv<br />

oixov Od. 13, 383 f. o<strong>der</strong> in öaiöiov osXaq 18, 354.<br />

*) Schon auf <strong>der</strong> Kypselos-Lade war <strong>ein</strong>e Aixt] abgebildet päßöa)<br />

nalovGa 'Aöixlav (Pausan. V 18, 2). Denselben Stab bezeichnet Aixr\q<br />

QÖnxQOV bei Eur. Hipp. 1171 f., wie zum Ueberfluss Hesych. zeigt, <strong>der</strong><br />

qöjixqov mit QÖnaXov <strong>und</strong> dieses durch ßaxxrjQia, (jäßöoq erklärt (qönaXov<br />

= ox7]tixqov nach Od. 17, 195 u. 199). Warum dieser Stab <strong>der</strong><br />

Polizeistab (Milchhöfer Jahrb. d. arch. Inst. VH. 1892. S. 204) s<strong>ein</strong> soll,<br />

sehe ich nicht <strong>ein</strong>. Die xQayixal Iloival trugen Qaßdoi nach Strabon<br />

HI 175 (Rosenberg Erinyen 12, 2). Der Richterstab ist nach dem<br />

oben Bemerkten gem<strong>ein</strong>t, <strong>der</strong> sich natürlich zum Züchtigen noch<br />

leichter anbot als das Königsszepter in <strong>der</strong> Hand des Odysseus (II. 2,<br />

199. 265 f.) <strong>und</strong> des römischen Senators (Livius V 41, 9) o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />

Stock in den Händen <strong>der</strong> Spartaner (Benseier zu Isokr. Archid. 97).<br />

Die richtende Göttin schliesst die strafende in sich, <strong>und</strong> konnte als<br />

solche sich auch an<strong>der</strong>er Werkzeuge bedienen, wie des Hammers (auf<br />

<strong>ein</strong>em Vasenbilde Nuove Mem. II 4, 4 = Röscher Lex. Sp. 1019) o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Hacke (fiäxeXXa, Aristoph. Vögel 1240, vgl. Weckl<strong>ein</strong> zu Aesch. Agam.<br />

530). Erst später ist die Alxrj auch mit dem Schwerte ausgestattet<br />

worden (in <strong>der</strong> jüngeren Vasenmalerei, Milchhöfer Jahrb. d. arch. Inst.<br />

VH 1892. S. 203 vgl. dazu Robert im Hermes 38, 629 f.). Dies ist nicht<br />

bloss <strong>ein</strong> neues Attribut. Es bezeichnet nicht das jus gladii, die höchste<br />

richterliche Gewalt. Diese Bedeutung hat das Schwert-Symbol bei<br />

Römern (Mommsen Staatsrecht I 3 434f. II 3 270 f. als Zeichen königlicher<br />

Gewalt galt aber auch bei ihnen vor Alters <strong>der</strong> „scipio" Mommsen<br />

a. a. O. I 424f. HI 592) <strong>und</strong> Germanen (von den zwei Schwertern,<br />

die Gott gesetzt, das geistliche dem Papste, das weltliche dem Kaiser,<br />

redet <strong>der</strong> Anfang des Sachsenspiegels, vgl. ausserdem Grimm Wörterb.<br />

IX Sp. 2582 f. Jordanes Get. 35 u. dazu Golther Germ. Myth. 203), aber<br />

nicht bei den Griechen, ausser den ganz späten, die sich an die Römer<br />

anlehnen (bei Philostr. vit. soph. I 25, 2, den Mommsens Strafrecht 238,<br />

2 anführt u. ebenso bei Libanios or. 1, 267 Forst.). Die Griechen haben<br />

zum Strafen sich <strong>der</strong> Schwerter nur sehr selten bedient: Hennann-Thalheim<br />

Rechtsalterth. S. 141, 6 (in <strong>der</strong> Wette: wer in <strong>der</strong> öiaixa unterliegt,<br />

soll den Tod durchs Schwert leiden Arist. Wesp. 521 ff. 714. Hirzel Der Eid<br />

S. 31 f.). Desto häufiger diente es den Landsleuten des Alkmaion <strong>und</strong><br />

Orestes als Werkzeug <strong>der</strong> Rache (z. B. Soph. Ajax 1034. Aesch. Choeph.<br />

622 Kirch.). Daher führen es die rächenden Gewalten des Todes <strong>und</strong><br />

s<strong>ein</strong>er Dämonen (Ahrens <strong>Themis</strong> I 28. Soph. Ant. 602 [9-eG)v rä>v veq-<br />

xsQUiv äftä xonlq] u. Schneidew. Milchhöfer a. a. O. S. 203, 2. Preller-Robert

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