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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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Richterstab. 77<br />

blieb am Richteramt hängen auch in Zeiten, die über das<br />

patriarchalische Königsthum längst hinaus waren, <strong>und</strong> bei<br />

Völkern, die sich selbst regierten; immer erschien es noch<br />

als <strong>ein</strong> Ausfiuss <strong>der</strong> obersten Gewalt. 1<br />

) Zur Zeit, da in<br />

Athen die Demokratie in höchster Blüthe stand <strong>und</strong> Alles<br />

durch <strong>und</strong> für das Volk geschehen sollte, kam doch auch<br />

über geringe Bürger in dem Augenblick, wo sie zu Richtern<br />

aufstiegen, das Gefühl Könige unter ihrem Volke zu s<strong>ein</strong>. 2 )<br />

für Jason bei Pindar Pyth. 4, 152 f. erschöpft sich die Vorstellung <strong>der</strong><br />

väterlichen Königsherrschaft in Gxänxov ubvaoyov xal &obvoq, w noxs<br />

KQtj&eidaq iyxa&l^wv htnbxaiq evSwe ).aolq ölxaq. Vgl. nooölxoiq<br />

'AxQeldoiq bei Aesch. Agam. 432 Kirch. '0 öixatoq als ßaaOaxojxäxr] tzqo-<br />

GJjyogia bei Plutarch Aristid. 6, aber freilich mit dem Zusatz o zGiv ßa-<br />

Gi?Jcov xal rvodvvwv oiöelq itrfXtooer xx?.. Ders. Denietr. 52: oiösv yäg<br />

ovxojq ßaoü.ü nQOofjxov, tx>q xb xr t q 6lxr t q eoyov, wo indessen <strong>der</strong> lebhafte<br />

<strong>und</strong> ausführliche Protest gegen die kriegerische Auffassung des Königthums<br />

auch für die Verbreitung dieser letzteren sprechen kann. Dass sie bei<br />

den Makedoniern seit Alters die vorherrschende war, drückt Plutarch<br />

selbst a. a. 0. 44 (ix xov na/.aioxäxov xal ßaoü.ixbnaxov el&iafxivoi<br />

vo/uiL,eiv xbv iv xoiq dn?.oiq xqüxlgxov). Ein Seitenblick auf die Römer<br />

verlohnt sich, da er <strong>ein</strong>e charakteristische Verschiedenheit in <strong>der</strong> Auf-<br />

fassung <strong>der</strong> höchsten Gewalt zeigt: für die höchste Gewalt war hier<br />

das technische Wort imperium; da dasselbe aber ebenso das militäri-<br />

sche Commando bezeichnet, so hat man mit Recht geschlossen, dass<br />

den Römern als Kern <strong>der</strong> höchsten Gewalt <strong>der</strong> militärische Oberbefehl<br />

galt (Mommsen Staatsrecht I 3 116) s. o. S. 76, 2. Aber auch in dem<br />

römischen Königthum war nach Mommsen Staatsrecht II 3 14 <strong>der</strong> vor-<br />

waltende Gedanke we<strong>der</strong> <strong>der</strong> des Priesterthums noch <strong>der</strong> des Feldherrn-<br />

rechts son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> des Richteramts (vgl. auch Gibbon, history of the<br />

Rom. emp. VUI eh. 44 S. 94 f.). Die römischen Könige „justitiae fruendae<br />

causa constituti" nach Cicero De off. H 41. Derselbe De rep. V 3<br />

Müll, nennt das Richten <strong>der</strong> römischen Könige, die <strong>zur</strong> Entschädigung<br />

Landbesitz erhielten <strong>und</strong> von je<strong>der</strong> Sorge um den Lebensunterhalt be-<br />

freit wurden, „morem veterum Graeciae regum" (Hom. Od. 11, 184ff.).<br />

*) Noch <strong>der</strong> Freiherr vom St<strong>ein</strong> hielt es <strong>ein</strong>mal für nöthig <strong>ein</strong>zu-<br />

schärfen, dass Gerichtsbarkeit „<strong>ein</strong> Ausfluss <strong>der</strong> obersten Gewalt, nicht<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>herrschaft" sei: M. Lehmann, St<strong>ein</strong> II 606, 2. — Ein Mandiren<br />

<strong>der</strong> richterlichen Gewalt durch den lakedaimonischen König<br />

sch<strong>ein</strong>t auch Xenophon anzudeuten St. d. Lak. 13, 11: f t v ö'oiv öixrjq<br />

Sebixevbq xiq eX&%, TiQbq k?.?.avnöixag xovxov b ßaoü.svq unoTitfiTtei.<br />

Dem SeaTibxrjq steht das Richten zu nach Isokr. 15, 40.<br />

2 ) Aristoph. Wesp. 517 ff. 54Sff. Der Chor <strong>der</strong> Richter bezeichnet<br />

s<strong>ein</strong>e Herrschaft 546 als ßaaiküa <strong>und</strong> Phüokleon beginnt 548 f. den<br />

Preis des Richterthums mit den Worten:<br />

xal [xijv evS-vq y anb ßa?.ßldwv neol zrjg aoyjiq änoöeiqui<br />

xffq fjfXExegaq loq ovde/uiäq rjxxcuv ioxlv ßaGi/.elaq.

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