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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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36<br />

Tk<strong>ein</strong>is.<br />

Der Anschauung <strong>ein</strong>er späteren Zeit galten die Richtersprüche<br />

als die Anwendung von Gesetzen, als particulare<br />

Gesetze, l<br />

) o<strong>der</strong>, insofern sie Präcedenzfälle schufen, als <strong>der</strong><br />

Keim zu Gesetzen. 2 ) Ein Wort wie ftt/iiottc, das Richtersprüche<br />

bezeichnete (wenn auch ursprünglich nur in dem<br />

weniger, dass An<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Umgebung des Minos die Slxai sprachen<br />

(Leist Graeco-ital. Rechtsgesch. S. 207d), son<strong>der</strong>n sie fragten ihn nach<br />

den ölxcu. Ganz ähnlich noch in viel späterer Zeit <strong>der</strong> juristisch ge-<br />

bildete Historiker Agathias in A. P. XI 376, lf.<br />

c<br />

P>)xoQa TCQÖq diböa>Qov avijQ Ö£i?.aioq anelQ-tov<br />

elqexö (xiv xoltjQ äficpl 6ixa(f7io?.bjq.<br />

Also ÜSfiiozeveiv, berathen o<strong>der</strong> Rath verkünden (in Virgils Nachbildung<br />

Aen. 8, 670: bis [sc. piis] danteni jura Catonern), büsst auch hier,<br />

von Minos gesagt, s<strong>ein</strong>e Gr<strong>und</strong>bedeutung nicht <strong>ein</strong>, so wenig als wenn<br />

es von den Kyklopen o<strong>der</strong> von Apoll als Orakelgott gebraucht wird,<br />

son<strong>der</strong>n modifizirt sie nur nach den wechselnden Verhältnissen. —<br />

Zur Göttin <strong>der</strong> Gerichte wird Theniis darum noch nicht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Scholiast<br />

zu H. 18, 504, dem W. Schulze Quaestt. epp. S. 211 zustimmt<br />

(vgl. Usener Göttern. 181), hat insofern Unrecht, wenn er das ieqö)<br />

ivl xvxXm erklärt „weil die dixaoxr/Qia <strong>der</strong> <strong>Themis</strong> heilig waren" (vgl. auch<br />

schob zu IL 11, 808, die närrische Agallis schob II. 18, 490 denkt ins-<br />

beson<strong>der</strong>e an den Areopag). Vielmehr bleibt sie <strong>ein</strong>e Göttin überhaupt<br />

des Raths ; darurn ist ihr die äyoQa geweiht, freilich nicht bloss<br />

ihr, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>n Göttern (II. 11, 808 o. S. 9 ff., vgl. auch iv<br />

X V izQV oiy Qy auf <strong>der</strong> Inschrift aus Halikarnass, bei Dittenberger<br />

Sylloge 2 10, 4). An die äyoQa mag man daher auch bei Ieqw tvl<br />

xvxho denken, womit schon Eustath. II. 18, 497 S. 90, 40 Stallb. ver-<br />

glichen hat Soph. O. R. 161 xvxköevx dyogäq 9-qövov <strong>und</strong> Casaubonus<br />

(bei Dindorf z. letzteren Stelle) Eur. Or. 919 dyoQäq ygalvcuv<br />

xixXov. Ueber xix).oi auf den späteren äyogal Hesych. s. v. xixXoq,<br />

TiEQißoXoq, xal ev ayooü xbnoq xxX. Phot. ÖQ%i)arQa, tiqwxov ixfoföij<br />

ev xy äyoQä, Elia xal xov üeüxqov xb 7jfxixix?.iov (C. Wachsmuth Stadt<br />

Athen I 170 f.).<br />

*) Wie umgekehrt nach Hobbes Leviathan II 26 (Engl. Works<br />

III 272) die Gesetze allgem<strong>ein</strong>e Rechtssprüche sind.<br />

2 ) Daher sagt z. B. Lykurg g. Leokr. 9 zu den Richtern : Sib xal<br />

uälioxa,

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