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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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<strong>Themis</strong> in Versammlungen. 9<br />

Orakelgöttin <strong>Themis</strong> ursprünglich zu Hause war, 1<br />

)<br />

vor an<strong>der</strong>en <strong>ein</strong>e Stätte guten Rathes für die<br />

blieb<br />

gesammte<br />

hellenische Welt. Durch das Orakel, das sie den göttlichen<br />

Brü<strong>der</strong>n verkündete, verdiente sich <strong>Themis</strong> das Lob <strong>ein</strong>er<br />

EvßovXoq (s. 0. S. 4, 3). 2 ) Auf <strong>Themis</strong> die Beratherin führt<br />

also auch die Orakelgöttin wie<strong>der</strong> <strong>zur</strong>ück, 3 ) die zunächst<br />

freilich nur für die Götter da zu s<strong>ein</strong> sch<strong>ein</strong>t, 4 ) dann aber<br />

als Inhaberin des delphischen Orakels ihre Fürsorge auch<br />

den Menschen zuwendet. 5<br />

)<br />

sie<br />

Aber nicht bloss als Inhaberin dieses Orakels ersch<strong>ein</strong>t<br />

als <strong>ein</strong>e auch den Menschen fre<strong>und</strong>liche Göttin. Sie ist<br />

<strong>Themis</strong> in<br />

Versamm-<br />

langen.<br />

es, die die Menschen über den Stand <strong>der</strong> "Wilden erhebt;<br />

aus <strong>ein</strong>em zerstreuten nur dem Eigenwillen <strong>und</strong> Gelüste<br />

dienenden Das<strong>ein</strong> führt sie dieselben zusammen zu gem<strong>ein</strong>samer<br />

Besprechung ihrer Angelegenheiten in den ayoQai. 6<br />

)<br />

Daher ayoga <strong>und</strong> fttfitg, die Worte nicht min<strong>der</strong> als die<br />

Sachen, <strong>ein</strong>an<strong>der</strong> anzogen. 7 ) Auf <strong>der</strong> ayoQa erhob sich ihr<br />

vielleicht schon in ältester Zeit <strong>ein</strong> Altar, 8 )<br />

jedenfalls fühlte<br />

*) Noch bei Aesch. Eum. 2 f. wird sie deshalb unter deu vornehmsten<br />

Gottheiten des Ortes angerufen. Vgl. auch Plutarch De<br />

sera mim. vind. 22 p. 566 D (<strong>und</strong> Pighius, <strong>Themis</strong> dea, in Gronov. thes.<br />

Graecar. antt. IX Sp. 1162).<br />

2) Vgl. Welcker Nachtrag S. 194, 31.<br />

3 ) So richtig Ahrens <strong>Themis</strong> I 17. Der Rath, den sie gab aXaq<br />

xai ZQänet,av /nfj naQaßalveiv, heisst <strong>ein</strong> Orakel (xt/v O&fiiv cpaalv<br />

/QTjaTriQiä'Qovoav napcuveiv): Paroem. Gr. II S. 141.<br />

4 ) Denn dass bei Servius ad Aen. 4, 246 <strong>Themis</strong> antiquissima<br />

deorum, <strong>und</strong> nicht dearuni, vates genannt werde, hat doch alle Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit<br />

für sich: Ahrens I S. 17, 24b.<br />

')} t 5<br />

5 ) Ovid Met. I 379 ff. Dion. Hai. Ant. Rom. I 31. 40.<br />

6 ) Die Kyklopen haben k<strong>ein</strong>e ayoQai: Od. 9, 112. <strong>Themis</strong> ist es<br />

avÖQÜ>v dyoQaq tf.uev Xvei tföe xaQ-ltei: Od. 2, 69. Ahrens I S. 12 f.<br />

") Beide ver<strong>ein</strong>igt in Formeln wie Iva oq>* ayoQTj xs d-s/ziq xs Vjrjv<br />

(ü. 11, 807) o<strong>der</strong> ovx* ayoQai ßov).rj(pÖQOi ovxs &efj.ioxsq (Od. 9, 112), <strong>und</strong><br />

noch enger geb<strong>und</strong>en im Namen QsfxioxayÖQaq. Nicht weit vom Heiligthum<br />

<strong>und</strong> Bild <strong>der</strong> <strong>Themis</strong> befand sich in Theben das des ^AyoQcüoq<br />

Zsvq: Pausan. IX 25, 4.<br />

8 ) Daran zu denken legt H. 11, 807 f. nahe:<br />

"va o

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