05.01.2013 Aufrufe

Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Themis</strong> als fürsorgende Göttin. 15<br />

<strong>ein</strong>e Göttin zunächst des Rathes sich gelegentlich als <strong>ein</strong>e<br />

Göttin auch <strong>der</strong> entsprechenden That darstellen; erst so<br />

wuchs sich ihr "Wesen recht aus. Dies bewährt sich an<br />

<strong>der</strong> <strong>Themis</strong> <strong>und</strong> zwar namentlich in den Fällen, in denen<br />

sie als Götteramme zu dienen schien. 1 ) In Wahrheit war<br />

sie indessen nicht die Amme we<strong>der</strong> des Zeus noch des<br />

Apollon. 2 ) Beiden göttlichen Kin<strong>der</strong>n zeigt sie sich vielmehr<br />

nur als fürsorgende Fre<strong>und</strong>in, aber freilich als <strong>ein</strong>e<br />

Fre<strong>und</strong>in, die gleich selber helfend zugreift <strong>und</strong> es nicht<br />

beim blossen Rath bewenden lässt: den Zeusknaben bringt<br />

sie <strong>zur</strong> Amaltheia <strong>und</strong> stärkt in Apoll durch Einflössen von<br />

Nektar <strong>und</strong> Ambrosia die <strong>ein</strong>geborene Götterkraft. 3 ) Im<br />

Derselbe Uebergang <strong>der</strong> Begriffe ist im lat<strong>ein</strong>ischen consulere be-<br />

kannt. Auch bei Soph. 0. R. 1367 Dindf. oix oiö* onwq oe (püi ßeßov-<br />

?,eva&ai xa?.Coq ist in dem Rath die That beschlossen <strong>und</strong> muss nothwendig<br />

hinzugedacht werden; <strong>und</strong> in Kreons Worten Antig. 489 f. xal<br />

yag ovv xzlvrjv ioov inaizuafxai zovSs ßov?.evaai zd'pov soll Ismene<br />

nicht bloss als Anstifterin son<strong>der</strong>n ebenso gut wie Antigone als<br />

avxö%£io zoide zov xä(pov (30(3) beschuldigt werden,<br />

i) Ahrens <strong>Themis</strong> I 13 f. H 55 f.<br />

2 ) In den Traditionen über den Zeusknaben <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e Ernährung<br />

(Ahrens I S. 13, 17) thut Ammendienst entwe<strong>der</strong> die Amaltheia o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Ziege. Und was den jungen Apoll betrifft, so heisst es Hom.<br />

h. in Apoll. Del. 123 ff. nur, dass die Mutter ihn nicht säugte,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>Themis</strong> ihm statt dessen Nektar <strong>und</strong> Ambrosia <strong>ein</strong>flösste (vgl.<br />

Baumeister zu 125). In den Versen des alten theogonischen Dichters<br />

aber, die aus Chrysipp durch Galen erhalten sind, beruht izi&rjvazo<br />

sc. fj 6e,uiq nur auf Conjectur von Ahrens I S. 15 Anm.; bei Useners<br />

Behandlung des Fragments, Rh. Mus. 56, 179, würde <strong>Themis</strong> hier<br />

ganz ausscheiden.<br />

3 ) Dies ist nur <strong>ein</strong>er <strong>der</strong> unzähligen Fälle (Usener Rh. M. 57,<br />

178 f.), in denen Götter, aber auch gottbegeisterte Dichter <strong>und</strong> Seher,<br />

schon in frühster Jugend mit Götterspeise genährt werden. Im<br />

jungen Apoll weckt diese sogleich die Götterkraft <strong>und</strong> das Be-<br />

wussts<strong>ein</strong> s<strong>ein</strong>es göttlichen Berufs giebt ihm die Worte <strong>ein</strong><br />

(131 f.):<br />

Sit] hol x'&aQiq ze

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!