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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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200<br />

<strong>Dike</strong> -<br />

Den Gesetzen gehorchen hiess so viel als <strong>der</strong> Vorschrift,<br />

die Jedem das S<strong>ein</strong>ige zutheilte, <strong>der</strong> austheilenden Gerechtigkeit,<br />

verkörpert im Gesetz, dadurch nachkommen,<br />

dass man das S<strong>ein</strong>ige thut; in den Gesetzen stellte sich <strong>der</strong><br />

Voraussetzung nach die Gerechtigkeit <strong>der</strong> Regierung ebenso<br />

dar, wie in dem Gehorsam gegen dieselben die <strong>der</strong> Re-<br />

gierten, <strong>und</strong> diese beiden Arten <strong>der</strong> Gerechtigkeit erschienen<br />

nur als die zwei Seiten <strong>der</strong> <strong>ein</strong>en höchsten Gerechtigkeit,<br />

<strong>der</strong>en Bild <strong>der</strong> Staat war o<strong>der</strong> doch s<strong>ein</strong> sollte.<br />

Da alle Versuche das "Wesen <strong>der</strong> Gerechtigkeit zu bestimmen<br />

schliesslich von <strong>ein</strong>er <strong>und</strong> <strong>der</strong>selben dunkeln Idee<br />

getrieben werden, 1 ) so war es natürlich <strong>und</strong>, wenn nicht <strong>ein</strong><br />

Bruch im Rechtsbewussts<strong>ein</strong> stattfinden sollte, nothwendig<br />

den neuen "W<strong>ein</strong> gelegentlich in die alten Schläuche zu<br />

füllen <strong>und</strong> hin <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> auch das neue Verhältniss zwi-<br />

schen Bürger <strong>und</strong> Staat als <strong>ein</strong> Schuldverhältniss 2 ) o<strong>der</strong><br />

aut Soloneni scisse melius etc. Xenoph. Cyrop. I 6, 20: xal oi<br />

vö/ioi de (loi öoxovoiv oi noXXol xavxa ovo fiäXiaxa öidäoxeiv, ag%£iv<br />

xe xal aQyea&au Wie es bei uns <strong>ein</strong> Jägerrecht, Recht des Adels, <strong>der</strong><br />

Handwerker gab (J. Grimm Kl. Sehr. 6, 159. 162. 168), so hatten auch<br />

in Athen die <strong>ein</strong>zelnen Körperschaften ihre beson<strong>der</strong>n ölxaia o<strong>der</strong><br />

vöfioi: über die Phratrien vgl. Isaios 7, 16 f. Aehnlich Xafxnaö^cpÖQOiv<br />

vöfiOL Aesch. Agam. 299 Kirch. Ein vöfioq veqx6qu)v Eur. Androm. 1199<br />

Kirch, (vgl. vexvuov vo/xoq Anth. Pal. VII 336); beson<strong>der</strong>er vö/xoq für<br />

die Weiber Troad. 1031. Bei Soph. Trach. 616 wird dem no/xnöq s<strong>ein</strong><br />

vö/xoq gegeben, er soll thun was s<strong>ein</strong>es Amtes ist (Schneidew.). Dieser<br />

Sprachgebrauch reicht <strong>zur</strong>ück bis Hesiod W. u. T. 276 (xovöe yäp<br />

uv&QÜiTioiaL vofiov distale Kqov'hov xtL), wo den Menschen <strong>und</strong> den<br />

Thieren, je<strong>der</strong> Art leben<strong>der</strong> Wesen, <strong>ein</strong> eigener vo/itoq gegeben wird<br />

(vgl. auch neölojv vo/j,oq 388; ausserdem Abh. d. sächs. Ges. d.<br />

Wissensch. philol. histor. Cl. XX S. 53, 3). Den Sinn des Ausdrucks<br />

verdeutlicht naXaial öiavo/xac Aesch. Eum. 717 Kirch., die alten<br />

Göttergesetze, <strong>und</strong> diese Bezeichnung <strong>der</strong>selben empfängt ihrerseits<br />

Licht durch vefiei yeQa aXXoLOiv aXXa (sc. Zsvq) Aesch. Prom. 232 f.<br />

o. S. 163, 1. An v6[jlo

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