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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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Neid. 303<br />

brach thun; 1<br />

) <strong>und</strong> wo <strong>der</strong> Neid am Platze gewesen wäre,<br />

<strong>der</strong> übermenschlichen Hoheit <strong>und</strong> Kraft <strong>ein</strong>es Herakles<br />

o<strong>der</strong> Achill gegenüber, finden wir ihn gerade nicht. 2 ) Doch<br />

mögen dies immer die ersten Regungen <strong>ein</strong>er Empfindung<br />

gewesen s<strong>ein</strong>, 3 ) die aber erst später sich in ihrer vollen<br />

Eigenthümlichkeit entfaltet, im Olymp <strong>und</strong> auf Erden, seit<br />

es <strong>ein</strong>e Tyrannis <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e Demokratie giebt, 4 ) seit das<br />

Gleichheitsstreben begonnen hat das politische Leben zu<br />

beherrschen. Die Männer, die uns vom Neide <strong>der</strong> Götter<br />

reden, Pindar, 5 ) Aeschylus, 6 ) Euripides, 7 ) vor Allen Herodot,<br />

8 ) sind Männer des fünften Jahrh<strong>und</strong>erts, <strong>der</strong> Zeit, da<br />

die Griechen längst ihre Erfahrungen mit <strong>der</strong> Tyrannis ge-<br />

!) Od. 4, 181 (<strong>und</strong> Ameis im Anhang) 23, 211. Ganz eigentlich die<br />

Eifersucht ist cpd-ovoq evQißiaq Bacchyl. 16, 31.<br />

2 j Man denke an die Kämpfe, die diese <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Helden mit<br />

den Göttern bestehen <strong>und</strong> aus denen sie siegreich hervorgehen, wie<br />

nach altgennanischem Glauben den Sueben „ne dii quidem immortales<br />

pares esse possint" (Caesar b. g. 4, 7). Auf solchen Helden ruht viel<br />

mehr das Wohlwollen <strong>der</strong> Olympier, sie sind ihre erkorenen Lieblinge.<br />

„Immodicis brevis est aetas et rara senectus" (Martial VI, 29, 7) ist die<br />

Vorstellung erst <strong>ein</strong>er späteren Zeit (Lehrs Pop. Aufs. S. 40 f. 46). Vgl.<br />

u. S. 307, 2.<br />

3 ) (pSbvoq findet sich bei Homer überhaupt nicht <strong>und</strong> (p&oveeiv<br />

wird in <strong>der</strong> hier fraglichen Bedeutung nirgends von den Göttern gesagt.<br />

4 ) Dass die verän<strong>der</strong>te Weltanschauung, zu <strong>der</strong> auch die entwickelte<br />

Vorstellung vom Götterneide gehört, ihren Grand hat in neuen<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong>, die jünger sind als die homerischen Zeiten,<br />

hat auch Lehrs bemerkt Popul. Aufss. S. 43.<br />

Ol. 13, 25.<br />

5 ) Isthm. 7 39 6

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