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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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In <strong>der</strong> Götterwelt. 211<br />

Wenn trotzdem auch später noch die &t\uig in die Natur<br />

hin<strong>ein</strong>getragen wird, 1<br />

) so geschieht dies entwe<strong>der</strong> in <strong>der</strong> bestimmten<br />

Absicht die Naturvorstellung religiös zu färben,<br />

wie dies Piaton in <strong>ein</strong>em kosmischen Mythos gethan hat, 2<br />

)<br />

o<strong>der</strong> d-sfiig hat s<strong>ein</strong>e engere Bedeutung verloren <strong>und</strong> ist<br />

<strong>zur</strong> Bezeichnung je<strong>der</strong> gesetzlichen Notwendigkeit ge-<br />

worden. 3<br />

)<br />

Dagegen hat die öixrj auch auf diesem Gebiete ihre<br />

Herrschaft mehr <strong>und</strong> mehr erweitert <strong>und</strong> ist auch vor <strong>der</strong><br />

Natur, wie diese sich dem wissenschaftlichen Auge nackt<br />

<strong>und</strong> ohne religiösen Schleier darstellt, nicht <strong>zur</strong>ückge-<br />

wichen.<br />

Ueber das ihr ursprünglich all<strong>ein</strong> zukommende Reich<br />

<strong>der</strong> Menschen 4 ) hatte sie sich bald aufgeschwungen in das<br />

höhere <strong>der</strong> Götter, was nur <strong>ein</strong>e natürliche Folge aus <strong>der</strong>en<br />

menschenähnlichem Wesen war, <strong>und</strong> regelte nicht bloss das<br />

gegenseitige Verhalten <strong>der</strong> Götter <strong>und</strong> Menschen 5 ) son<strong>der</strong>n<br />

auch das <strong>der</strong> Götter unter sich, <strong>der</strong>en Streitigkeiten<br />

sie durch Richterspruch schlichtete 6 ) <strong>und</strong> ihre Frevel<br />

*) <strong>Themis</strong>, die Mutter <strong>der</strong> Hören, ist nicht das Naturgesetz, das<br />

<strong>der</strong> Regel im Gange <strong>der</strong> Zeiten zu Gr<strong>und</strong>e liegt; wie die <strong>Themis</strong> in<br />

diesem Falle aufzufassen ist, s. o. S. 16, 2. Noch weniger darf man,<br />

dass <strong>Themis</strong> das Naturgesetz ist, aus <strong>der</strong> trocknen Genealogie bei<br />

Hesiod Th. 135 (Oslav zs L<br />

Psiav ze Osfxiv ze Mvrjßooiv7]v ze) heraus-<br />

lesen, wie Schümann Die Hesiod. Theog. S. 101 versuchte: s. auch o.<br />

S. 19, 1.<br />

2 ) Polit. 269 E: xivetv de zovzoj (sc. zw züiv xivovfieroiv nävzcjv<br />

ijyovfievtp) zoze /xev aXXcoq, avd-iq de ivavzicjq ov 0-e^.iq. Ueber die<br />

negative Formel ov &e(*iq o. S. 44, 3. 48, 4.<br />

3 ) So bei Oppian o. S. 48, 4 wird dieser Sinn von ov Q-ißiq durch<br />

das folgende dvüyxrj deutlich. Auch bei Bacchyl. 3, 88 f. Ken.: dvögl<br />

6 y<br />

[ov Q-]s/jiiq noXwv n[aQ\evza yijoaq S-äX[eia]v avziq ayxo/xlooai rjßav.<br />

Plutarch De soll. an. 29 p. 979D: zb zov 6e).

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