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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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Die Göttin Alxtj. 153<br />

Satzungen; 1<br />

) in ihrer dunkeln Sphäre ist sie daher ebenso<br />

gesetzgebend wie <strong>der</strong> olympische Zeus in <strong>der</strong> s<strong>ein</strong>igen <strong>und</strong><br />

wie menschliche Herrscher in ihren Reichen: so dass also<br />

vor des Dichters Geiste dieselbe Dreiheit des Rechts stand,<br />

die von Späteren <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e von späteren Pythago-<br />

reern ausdrücklich verkündet wurde. 2<br />

)<br />

Eine Auffassung <strong>der</strong> Jlxrj, die gleiches Recht für Alle<br />

ohne Ansehen <strong>der</strong> Person nach dem Tode verhiess <strong>und</strong> die<br />

entsprang aus <strong>der</strong> Scheu vor den heiligen allen an<strong>der</strong>en<br />

vorangehenden Rechten <strong>der</strong> Todten, 3 ) konnte leicht im<br />

Volke Eingang finden <strong>und</strong> musste wohl desto populärer<br />

werden, je mehr das Leben nach dem Tode im Glauben<br />

<strong>der</strong> Griechen an Bedeutung gewann. Dass in <strong>der</strong> That<br />

nach dem Volksglauben gewisser Zeiten <strong>und</strong> gewisser Gegenden<br />

die Aixi] zumeist in <strong>der</strong> Unterwelt ihres Amtes<br />

waltete, stellen uns deutlich noch die Bil<strong>der</strong> unteritalischer<br />

!) Satzungen <strong>der</strong> Alxtj <strong>und</strong> zwar <strong>der</strong> l~vvoixoq xiov xäxo) &sä>v setzt<br />

voraus Soph. Antig. 450 f. Dind. : Ob<br />

yä.Q xi /xoi Zevq i]v 6 xrjQvt-aq xäöe<br />

Oiö' t] ^bvoixoq xxX. An<strong>der</strong>e Satzungen <strong>der</strong> Alxtj s. 0. S. 141, 1.<br />

2 ) 0. S. 150. Sophokles deutet diese Dreitheilung an Antig. 450 ff.<br />

ob yäg xi fzoi Zevq }\v 6 xrjQi^aq xäöe<br />

ovo' % gvvoixoq xü>v xäxco S-eä>v Aixij<br />

(di xovoö* ev avd-QLoitoiGiv d)Qioav vöfiovq),<br />

ovöe oS-tveiv xooovxov o)6ju?]v xä oa<br />

xtjQVYfjtttS^ wox ayQanxa xxX.<br />

Durch die Gebote des Zeus sind die himmlischen Satzungen vertreten<br />

(O.C. 865 ff. 0. S. 151, 7), die Satzungen <strong>der</strong> Oäfiiq, die auch von Sophokles<br />

obgavia genannt wird (El. 1064); von ihnen scheiden sich die <strong>der</strong><br />

unterweltlichen Aixrj; <strong>und</strong> beiden stehen gegenüber die menschlichen<br />

Verordnungen Kreons, die vöfioi, wie sie auch Sophokles nennt (Ant.<br />

449: xal örjx' exöXfzaq xovoö' vneQßaiveiv vöfiovq;).<br />

3 ) Begründet wird dies von Antigone bei Soph. Ant. 74f. Dind.<br />

7<br />

mit den Worten snel nXe'nov XQövoq uv Sei (i dgioxeiv xolq xäxoj xCbv<br />

iv&äde <strong>und</strong> ähnlich sagt sie 89 all' oiö* aQsaxova olq (xakiaB^ aöeiv<br />

ixe XQfj. Auch die Hilflosigkeit <strong>der</strong> Todten fällt ins Gewicht, die allen<br />

an<strong>der</strong>s lehrenden Dogmen zum Trotz nur durch die Lebenden noch<br />

Leben zu haben sch<strong>ein</strong>en: 0. S. 152, 6. Vgl. auch Aristo t. Probl. 29, 9:<br />

öia xi dixaiöxegov eivai vevöf/iaxai xolq xexeXevxijxöoiv rj xolq tßiGiv<br />

£jta/j.vv£iv; i] oxi ol fiev tibvxeq Svvatvx* av abxolq enccQxeoai, ö de xexe-<br />

Xevxrjxtoq obxezi. Solche Pietät konnte dann nur noch gesteigert<br />

werden, wenn sie in Streit gerieth mit <strong>der</strong> herz- <strong>und</strong> gewissenlosen<br />

Klugheitsmaxime, die <strong>der</strong> Dichter s<strong>ein</strong>em Kreon in den M<strong>und</strong> legt<br />

Ant. 780 itövoq neQioaöq xav "AiSov oeßeiv.<br />

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