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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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140<br />

<strong>Dike</strong>.<br />

vermag; nicht mehr bloss gelegentlich als bittende sitzt sie<br />

neben dem höchsten Gott son<strong>der</strong>n theilt mit ihm ständig<br />

die Ehre des Throns. Ausser An<strong>der</strong>n haben die Orphiker<br />

dieses Dogma beson<strong>der</strong>s gepflegt. 1 ) Man muss diese Vor-<br />

stellung von <strong>ein</strong>er an<strong>der</strong>n unterscheiden, welche die dlx?],<br />

da sie auf Erden k<strong>ein</strong>e Statt mehr hat, am Sternenzelt<br />

ihre Zuflucht suchen lässt. 2 ) Nach <strong>der</strong> M<strong>ein</strong>ung <strong>der</strong> Orphiker,<br />

die die M<strong>ein</strong>ung <strong>der</strong> Meisten war, ist <strong>der</strong> Olymp<br />

k<strong>ein</strong>eswegs <strong>ein</strong> Exil, in dem die Aixrj abgekehrt von den<br />

menschlichen Dingen lebt, son<strong>der</strong>n sie weilt dort um <strong>ein</strong><br />

desto wacheres Auge über das Thun <strong>und</strong> Treiben <strong>der</strong><br />

Menschen zu haben. 3 ) Wie die allsehenden <strong>und</strong> allwissenden<br />

Götter geht sie aber auch zu Thaten über 4 ) <strong>und</strong><br />

waltet ihres Amtes als jidgaögog d. i.: als Gehilfin des<br />

höchsten Gottes. 5 ) S<strong>ein</strong> Wesen beginnt sich in dem ihrigen<br />

zu spiegeln. 6 ) Nicht bloss s<strong>ein</strong>e Allwissenheit 7<br />

)<br />

kehrt bei<br />

enthält alte Spruchweisheit, die Usener kenntlich macht. Altgr. Versbau<br />

S. 48.<br />

*) Excurs I. Orph. h. 62, 2 Abel: Aixr\q — f/ xal Zrjvbq avaxxoq<br />

inl &q6vov i£qöv 1t,ei.<br />

2 ) Arat. 96 ff. vgl. dazu A. Dieterich Abraxas S. 96. 108, 1. Kaibel<br />

im Herrn. 29, 86. Nur nagä xoloi &soiq soll die Aixri noch zu finden<br />

s<strong>ein</strong> auch nach dem Alxaioq Xbyoq <strong>der</strong> Wolken 903. Die Anlehnung<br />

an Hesiod ist deutlich. Bei diesem grollt die Aixr} nur über <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>-<br />

zelnes Unrecht <strong>und</strong> geht deshalb nur, um darüber Beschwerde zu<br />

führen, zu den Göttern; bei den Jüngern ist es die Gesammtmasse <strong>der</strong><br />

menschlichen Sünden, die ihren Zorn erregt <strong>und</strong> sie auf ewig von <strong>der</strong><br />

Erde fliehen lässt. Auf <strong>ein</strong>e an<strong>der</strong>e Anlehnung an den böotischen<br />

Dichter ist bereits bei Preller-Robert Gr. M. I 90, 2 hingewiesen, dass<br />

nämlich von AlScjq <strong>und</strong> Ne/xeaiq dieser allerdings dasselbe berichtet<br />

(W. u. T. 199 f.), was die Späteren von <strong>der</strong> Aixr\ fabelten.<br />

3 ) Auch nach Parmenides fr. 1 weilt sie im Licht, aber k<strong>ein</strong>eswegs<br />

als Exilirte son<strong>der</strong>n als noXimowoq (o. S. 116, 2), das uns nament-<br />

lich durch Orph. fr. 125 Abel in den Kreis <strong>der</strong> orphischen Vorstellung führt.<br />

4 ) Allwissenheit o. S. 116, 1. Auch Helios, <strong>der</strong> allsehende, zu-<br />

gleich <strong>ein</strong> mächtiger Gott für die Menschen Soph. 0. C. 869f. Dind.: b<br />

nävxa Xevaocjv a HXwq Soiy ßiov xoiovxov olov xäßh yrjpärai noxL Der<br />

blosse Blick <strong>der</strong> Götter schon ist von zauberhafter Wirkung: Soph.<br />

O. C. 1370 Dind. u. Erklärr. Vgl. Hirzel Der Eid S. 40, 2.<br />

5 ) aQuiybq: Röscher Myth. Lex. IH 1 Sp. 1578.<br />

6 ) Hierauf beruht <strong>der</strong> Irrthum von L. Schmidt o. S. 63, 4.<br />

7 ) Tlävxa iöüiv Aibq ö

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