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Themis, Dike und Verwandtes; ein Beitrag zur Geschichte der ...

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1. »eaftöq. 323<br />

ehelichen Das<strong>ein</strong>s, die das Epos giebt, fühlt sich <strong>ein</strong><br />

#£ o tu6g, <strong>ein</strong>e feste Ordnung des Lebens heraus. Nur diesen<br />

dsOftog kennt <strong>und</strong> nennt Homer, freilich nur an <strong>ein</strong>er, aber<br />

an hochbedeuten<strong>der</strong> Stelle, da wo am Schluss <strong>der</strong> alten<br />

Odyssee nach <strong>ein</strong>em in Leiden <strong>und</strong> Thaten, auch in Liebe<br />

aller Art, umhergetriebenen Leben Odysseus endlich Ruhe<br />

findet <strong>und</strong> mit Penelope wie<strong>der</strong> „<strong>zur</strong> Ordnung des alten<br />

Bettes gelangt" (dojtaOtoi Xsxtqoco jtaXaiov &eghov i'xovro). 1<br />

)<br />

wurde die Verbindung abgeschlossen (Od. 4, 3 ff. D. 18, 491), <strong>und</strong> dass<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong> <strong>ein</strong> götterbekräftigter sei, dafür sorgten die bei solchen Cere-<br />

nionien unerlässlichen Opfer. "Wie das Eherecht späterer Zeiten sich<br />

schon bei Homer vorbildet, dafür mag noch <strong>der</strong> Phaiakenkönig Alkinoos<br />

<strong>ein</strong> Beispiel geben, <strong>der</strong> die Arete, die <strong>ein</strong>zige Tochter s<strong>ein</strong>es Bin<strong>der</strong>s,<br />

<strong>der</strong> ohne männliche Erben gestorben war (äxovQoq Od. 7, 64), also <strong>ein</strong>e<br />

t7iiy.).T]Qoq, <strong>zur</strong> Frau nahm <strong>und</strong> in höchsten Ehren hielt. So liest sich<br />

die Schil<strong>der</strong>ung, welche Herodot (6, 128 ff.) von <strong>der</strong> Brautwerbung des<br />

Megakles giebt, wie <strong>ein</strong> Stück epischer Dichtung in die <strong>Geschichte</strong> verweht<br />

(vgl. die Werbung <strong>der</strong> Freier um Helena Eur. Iph. Aul. 51 ff. Kirch.)<br />

sie beginnt mit <strong>der</strong> öoy.iiiaola <strong>der</strong> Werber <strong>und</strong> schliesst mit <strong>der</strong> förm-<br />

lichen Verlobung, dem „spondesne?" des Kleisthenes <strong>und</strong> dem „spondeo"<br />

des Megakles, wodurch die Braut den Gesetzen ihrer neuen Heimath<br />

(vöfioioi roiGi J<br />

Ad-j]vai(üv) unterwoi'fen wird. Die Gesetze, unter denen<br />

sie zu Stande kommt <strong>und</strong> an die sie geb<strong>und</strong>en bleibt, geben <strong>der</strong> Ehe<br />

ihr Gepräge: sie ist avvoSoq avÖQÖq xal yvvaixbq fj nQwxtj xaxa vö[/.ov<br />

(Clem. Alex. Strom. H 23 Anfg. vgl. vöfico iuxQa).aßwv Lucian, Timonl7),<br />

was Xenophon Oecon. 7, 30 f. <strong>und</strong> Aristoteles Oecon. I 4 noch weiter<br />

erläuterte. Nur als <strong>ein</strong> Rudiment des ältesten gesetzlosen Zustandes<br />

haben sich auch später noch hier <strong>und</strong> da unter den die Ehe bedingenden<br />

Ceremonien Raub <strong>und</strong> Diebstahl (Zeus <strong>und</strong> Here, (pD.ovq Xyd-ovzs<br />

roxfjaq, das Muster für die Samier schol. B zu ü. 14, 290; Poseidon raubt<br />

sich s<strong>ein</strong>e Gattin, Preller-Robert Gr. Myth. 1 596, 2, wie ja auch Hades;<br />

so dauert Altmenschliches fort bei den Göttern, vgl. m<strong>ein</strong>en Eid S. 181 f.)<br />

erhalten. Wie im Uebergang von <strong>ein</strong>er Zeit <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>n befinden wir<br />

uns in <strong>der</strong> Erzählung des Demeterhymnus vom Raub <strong>der</strong> Köre, <strong>der</strong>,<br />

wi<strong>der</strong> Recht <strong>und</strong> Gesetz gewaltsam vollzogen, hinterdr<strong>ein</strong> durch <strong>ein</strong>en<br />

Vertrag sanctionirt wird (360 ff. Preller-Robert Gr. M. I 762; <strong>der</strong> Ver-<br />

trag giebt gewissermaassen <strong>ein</strong> mythisches Vorbild für menschliche Ver-<br />

träge <strong>der</strong> Art, wie ja auch dem Essen des Granatapfels, 372, sich das<br />

Essen <strong>der</strong> Quitte nach Solonischer Vorschrift, Plutarch Praec. coni. 1<br />

p. 138 D. Quaestt. Rom. 65 p. 279 F. V. Hehn Kulturpfl. u. Hausth.e 241,<br />

vergleicht nicht bloss in <strong>der</strong> Wahl gerade dieser Frucht son<strong>der</strong>n auch<br />

in dem Zweck das Eheverhäitniss durch den Genuss <strong>der</strong>selben dauernd<br />

zu erhalten, vgl. Preller Demeter u. Pers. S. 115 f.).<br />

J ) Od. 23, 296. Hier finden Gaston Paris' Worte ihre Anwendung,<br />

aus s<strong>ein</strong>en an den f<strong>ein</strong>sten Bemerkungen aller Art so reichen „Poemes<br />

21*

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