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Moser, Friedhelm - Kleine Philosophie für Nichtphilosophen.pdf

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stundenlange Weltraumspaziergänge hinter sich, und sie berichteten<br />

von einem seltsamen Phänomen: Der Eindruck der Weite und Tiefe<br />

des Universums sei so überwältigend gewesen, dass sie den Drang verspürt<br />

hätten, die Versorgungsschläuche zu kappen, sich von der Kapsel<br />

abzustoßen und <strong>für</strong> immer in den Abgrund zwischen den Sternen einzutauchen.<br />

Diese seltsame Sehnsucht sei geradezu körperlich fühlbar<br />

gewesen. Offenbar waren die Kosmonauten, ausgerechnet in der<br />

Schwerelosigkeit, in das Gravitationsfeld des Religiösen geraten.<br />

Das Kapitel Mystik ist also keineswegs abgeschlossen, und andererseits<br />

ist die Raumfahrt nicht so modern, wie gemeinhin angenommen<br />

wird: Eines Tages unterhielt sich der heilige Johannes vom Kreuz mit<br />

seiner Herzensfreundin Teresa von Avila über die Dreieinigkeit. Mitten<br />

im Gespräch wurde er von einer göttlichen Entrückung überwältigt.<br />

Die Macht der Ekstase war so groß, dass er samt seinem Stuhl abhob<br />

und unter der Decke schaukelte. Gleichzeitig geriet auch Teresa, die<br />

hinter dem Trenngitter auf den Knien gelegen hatte, in Verzückung.<br />

Auch sie zirkulierte schwerelos durch den Raum ...<br />

Zum Weiterlesen empfehle ich:<br />

Die Weisheit der Hunde von Georg Luck (Stuttgart 1997) sowie Rilkes<br />

Gedichtzyklus Das Stunden-Buch.<br />

– 88 –

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