07.03.2013 Aufrufe

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6. Studien zur Nachfrage <strong>im</strong> FUK-Bereich 131<br />

nachfrage auch grundsätzlich Gegenstand einer ökonomischen Analyse sein.161<br />

Nach Gratton und Taylor (1986) sollte das beobachtbare Verhalten dabei nicht<br />

einfach nur beschrieben werden. Vielmehr sollte versucht werden, dieses Verhalten<br />

durch identifizierbare und messbare Variablen zu erklären.162 Wie obiger Abschnitt<br />

zeigt, werden die meisten Studien dieser Forderung grundsätzlich gerecht.<br />

Bereits vor knapp 20 Jahren fand Veal (1989) <strong>im</strong> Rahmen einer Literaturrecherche<br />

jedoch das Paradoxon, dass kaum mikroökonomisch fundierte Studien <strong>im</strong><br />

Kontext des Freizeitmanagements bestehen. Wie die Ausführungen zu den Anforderungen<br />

einer mikroökonomisch theoretisch fundierten Analyse zeigen (vgl.<br />

Abschnitt 2 und 3), werden nur die wenigsten der vorgestellten Studien dieser<br />

Forderung gerecht.163 Auch alternative bzw. für den FUK-Bereich sinnvoll erweiterte<br />

theoretische Modelle (vgl. Abschnitt 4 und 5) sind bisher kaum zu finden.<br />

6.5.3 Methodische Forschungsdesiderata<br />

(6) Nach Cooke (1994) sind die Mikro- und die Makroökonomie untrennbar mit<br />

einander verbunden. Es ist demnach nicht ersichtlich, warum sich die Studien fast<br />

<strong>im</strong>mer entweder auf die eine oder die andere Ebene beschränken. Für einen ökonomisch<br />

umfassenden Einblick sollte neben den mikroökonomisch orientierten<br />

Ausgabenmodellen zudem die makroökonomische Bedeutung einzelner Freizeitdienstleistungen<br />

herausgearbeitet werden. Darüber hinaus existieren zahlreiche<br />

Defizite in der methodischen Umsetzung der Studien: (7) Im Rahmen der meisten<br />

Befragungen werden lediglich Daten erhoben, an die sich die Befragten hinsichtlich<br />

ihrer freizeitbezogenen Konsumausgaben erinnern können. Häufig können<br />

sich die Befragten jedoch weder genau an den Zeitpunkt noch an die Höhe der<br />

getätigten Ausgaben erinnern. Darüber hinaus können einige getätigte Ausgaben<br />

schlicht vergessen werden (Legohérel & Wong, 2006). <strong>Die</strong>s führt dazu, dass eine<br />

161 Schon vor Jahren fanden Gärtner und Pommerehne (1984, 165) heraus, dass bspw. „Fußballnachfrager<br />

als <strong>im</strong> ökonomischen Sinne rationale Akteure beschrieben werden können“. Nach<br />

Cooke (1994) können die Hauptfaktoren der Freizeitnachfrage (neben anderen) als die insbesondere<br />

<strong>im</strong> Rahmen von mikroökonomischen Analysen relevanten Produktpreise, Preise anderer<br />

Produkte und Konsumenteneinkommen zusammengefasst werden.<br />

162 Auch wenn dies nicht umproblematisch ist: “One of the problems with this exercise is that<br />

each individual has his own tastes and preferences for certain leisure-t<strong>im</strong>e activities, and variation<br />

in taste is a major reason for variation in behaviour” (Gratton & Taylor, 1986, 10).<br />

163 Zu einer der wenigen mikroökonomisch fundierten Ausgabenanalysen <strong>im</strong> Freizeitbereich gehört<br />

bspw. die Arbeit von Papanikos und Sakellariou (1997).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!