07.03.2013 Aufrufe

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8. Nachfragemodellschätzung bei Nullbeobachtungen 152<br />

8.2.1.3 Doppelhürden-Modell<br />

Eine weitere Abwandlung des Standard Tobit-Modells geht auf Cragg (1971) zurück.<br />

Dem so genannten Doppelhürden-Modell (englisch: double hurdle) liegt die<br />

Annahme zu Grunde, dass es zwei verschiedene Gründe für die Nullbeobachtung<br />

der abhängigen Variablen (Konsumausgaben) geben kann. Es wird mit anderen<br />

Worten davon ausgegangen, dass es neben den bereits besprochenen Arten von<br />

Nullbeobachtungen [der Haushalt konsumiert nicht ( d* h ≤ 0)<br />

und hat keine Ausgaben<br />

( w* h 0 ≤ )] zusätzlich Haushalte gibt, die konsumieren ( d* h > 0)<br />

ohne Ausgaben<br />

zu tätigen ( w* h 0 ≤ ) oder solche die Ausgaben tätigen ( w* h > 0)<br />

ohne zu<br />

konsumieren ( d* h ≤ 0).<br />

Häufig Anwendung findet dieses Modell z.B. <strong>im</strong> Gegenstandsbereich<br />

von langlebigen Gebrauchsgütern (z.B. Computer: Wodjao, 2007)<br />

oder anderen lagerfähigen Verbrauchsgütern (z.B. Tabak: Jones, 1989a; 1992;<br />

Käse: Yen & Jones, 1997; Fertiggerichte: Newman, Henchion & Matthews, 2003;<br />

Weizen: Fabiosa, 2006; Alkohol: Aristei, Perali & Pieroni, 2007), da weder positive<br />

Werte noch Nullbeobachtungen bei den Ausgaben für diese Güter Aufschluss<br />

über den tatsächlichen Konsum des Gutes in der betrachteten Periode geben<br />

können.192 <strong>Die</strong> Bedingung für eine positive Beobachtung ist <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

anderen beiden Tobit-Modellen noch restriktiver:<br />

w<br />

h<br />

⎧w<br />

h * falls d h* > 0 und w h*<br />

> 0<br />

= ⎨<br />

⎩0<br />

sonst<br />

8.2.2 Ansätze für Mehrgleichungsmodelle<br />

(8.13)<br />

In Anlehnung an Tauchmann (2005) können grundsätzlich Modelle unterschieden<br />

werden, die die qualitative Entscheidung (Konsum/nicht Konsum) und die Entscheidung<br />

über die Höhe der Konsumausgaben (1) univariat, (2) multivariat oder<br />

(3) uni- und multivariat (kombiniert) abbilden.<br />

Zu den Modellen, mit denen beide Aspekte (1) univariat (und damit für jede Gütergruppe<br />

getrennt) analysiert werden, gehören die klassischen Tobit-Modelle Typ<br />

I und II (s.o.). Deren Anwendung führt bei Mehrgleichungsmodellen dann zu ineffizienten<br />

Schätzern, wenn die Störterme der einzelnen Gleichungen korreliert sind<br />

192 Wodjao (2007) erläutert diesen Zusammenhang in seiner Studie hinsichtlich der Internetnutzung<br />

eines He<strong>im</strong>computers. Demnach kann bspw. ein Computer angeschafft werden (was zu beobachtbaren<br />

Konsumausgaben führt), der erst später genutzt wird. Andersherum kann ein bereits<br />

bestehender Computer genutzt werden, ohne dass er in der betrachteten Periode gekauft wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!