07.03.2013 Aufrufe

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. Neoklassische Nachfragemodelle 33<br />

3.2.2 Das Nahezu Ideale Nachfragesystem<br />

„…it means that the linear expenditure system is more specialized than might be needed in<br />

practice”, Deaton und Muellbauer (1999, 66).<br />

Basierend auf den kritischen Diskussionen zum LES wurden <strong>im</strong> Laufe der Zeit<br />

<strong>im</strong>mer wieder neue, flexiblere Nachfragesysteme entwickelt und empirisch überprüft.<br />

Bei den bekanntesten Modellen wird die allgemeine Beziehung zwischen<br />

den Gesamtausgaben, den Preisen und dem entsprechenden Ausgabenanteil mit<br />

Hilfe einer Taylor-Reihe approx<strong>im</strong>iert.67 Grundsätzlich können entweder (1) die<br />

Nachfragefunktionen oder (2) die Präferenzen flexibler modelliert werden (Deaton,<br />

1986). Von den Modellen mit (1) flexibleren Nachfragefunktionen sind insbesondere<br />

zwei zu nennen, die in der Literatur häufig diskutiert wurden. (1.1) Stone<br />

(1964) selbst, Nasse (1970) sowie Blundell und Ray (1984) verallgemeinern die<br />

Nachfragefunktionen, indem sie die Parameter der Mindestausgaben ( γ i ) als<br />

Funktionen der relativen Preise ( pjp i ) modellieren (Generalized Linear Expenditure<br />

System). (1.2) Barten (1964a; 1967; 1969) und Theil (1965; 1967; 1971;<br />

1975; 1976) ziehen zur Analyse bei dem von ihnen entwickelten Rotterdam Modell<br />

dagegen differenzierte Nachfragefunktionen heran. Wie die unter Abschnitt<br />

(2.3.3) vorgestellten Zusammenhänge verdeutlichen, können (2) die Präferenzen<br />

beispielsweise durch eine Modifikation der direkten Nutzenfunktion, der indirekten<br />

Nutzenfunktion oder der Ausgabenfunktion flexibler gestaltet werden. Zu den bekanntesten<br />

Modellen, die mit verallgemeinerten Nutzenfunktionen arbeiten, gehören<br />

die so genannten Translog Modelle. <strong>Die</strong>se machen von transzendenten logarithmisierten<br />

Nutzenfunktion Gebrauch (z.B. Basmann, 1968; Houthakker, 1960;<br />

Johansen, 1969; Lau, Lin & Yotopoulos, 1978; Lau & Mitchel, 1971; Christensen,<br />

Jorgenson & Lau, 1975; Sato, 1972). Unterschieden werden dabei (2.1) das Direkte<br />

Translog Modell (Modifikation der direkten Nutzenfunktion) und (2.2) das Indirekte<br />

Translog Modell (Modifikation der indirekten Nutzenfunktion) (Deaton,<br />

1986). Das bekannteste Modell, das mit einer flexibleren Ausgabenfunktion arbei-<br />

67 <strong>Die</strong> Taylor-Reihe (benannt nach dem britischen Mathematiker Brook Taylor, 1685-1731) ist eine<br />

Möglichkeit zur näherungsweisen Schätzung eines komplizierten analytischen Ausdrucks. Andere<br />

Approx<strong>im</strong>ation wie die von Barnett (1983) gewählte Laurent-Reihe (benannt nach dem französischen<br />

Mathematiker Pierre Alphonse Laurent, 1813-1854) oder die von Gallant (1981) verwendete<br />

Fourier-Reihe (benannt nach dem französischen Mathematiker Jean Baptiste Joseph<br />

Fourier, 1768-1830) spielen bei der Modellbildung von Nachfragesystemen eher eine unter geordnete<br />

Rolle.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!