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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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4. Kritik einer rein neoklassischen Betrachtung 42<br />

diesen so genannten deskriptiven Entscheidungs-/Präferenztheorien gehören beispielsweise<br />

die Prospect-Theorie (Kahneman & Tversky, 1979), die Dissapointment-Theorie<br />

(z.B. Bell, 1985; Loomes & Sudgen, 1986), die Regret-Theorie (z.B.<br />

Bell, 1982; Loomes & Sudgen, 1982; Fishburn, 1984) und die Support-Theorie<br />

(z.B. Tversky & Koehler, 1994). Darüber hinaus begründen Quandt und Ohr<br />

(2004) auf Basis einer modifizierten Erwartungsnutzentheorie eine Theorie zum<br />

rationalen Entscheiden in so genannten Niedrigkostensituationen. <strong>Die</strong> genannten<br />

Theorien liefern in diesem Zusammenhang zwar einen wichtigen Erkenntnisfortschritt<br />

zur Modellierung des Konsumentenverhaltens. Aufgrund der Fülle und Heterogenität<br />

an Phänomenen84 des Entscheidungsverhaltens greifen sie jedoch<br />

nur einzelne Aspekte vertiefend auf.<br />

4.1.4 Vollkommene Güter<br />

<strong>Die</strong> neoklassische Theorie basiert auf der Annahme vollkommener Güter. Vollkommene<br />

Güter zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch einen beliebigen Akteur<br />

bereitgestellt werden können (Dritt-Personen-Kriterium, Hawrylyshyn, 1977),<br />

dass die Nachfrager über den Preis vom Konsum ausgeschlossen werden können<br />

(Ausschluss-Prinzip, Samuelson, 1954; 1955) und dass nicht beliebig viele<br />

Nachfrager (ohne einen anderen zu beeinflussen) das gleiche Gut konsumieren<br />

können (Prinzip der Rivalität <strong>im</strong> Konsum, ebd.). Mit Erfüllung der erst genannten<br />

Prämisse ist das Gut wirtschaftlich. Sind zudem die anderen beiden Prämissen<br />

erfüllt, ist das Gut marktfähig. In der Realität existieren jedoch zahlreiche Beispiele<br />

für Güter, bei denen mindestens eine Annahme nicht erfüllt ist. In diesen Fällen<br />

wird von Angebots- bzw. Nachfrageversagen (Marktversagen) gesprochen.<br />

Es lassen sich vier Güter charakterisieren, bei denen Angebotsversagen vorliegt:<br />

Hawrylyshyn (1977) definiert in seinem Aufsatz so genannte (1) nicht wirtschaftliche<br />

Güter. <strong>Die</strong>se Güter sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht durch beliebige<br />

Dritte (marktwirtschaftlich), sondern nur durch den Konsumenten selber oder<br />

eine best<strong>im</strong>mte andere Person bereitgestellt werden können. Hierzu zählen beispielsweise<br />

Kameradschaft, soziales Verhalten oder Ehrgefühl. Es können jedoch<br />

Institutionen geschaffen werden, die die Herstellung dieser Güter ermögli-<br />

84 Eisenführ und Weber (2003) unterscheiden 27 Phänomene des Entscheidungsverhaltens, die<br />

zum großen Teil auf Unsicherheit bei der Entscheidung zurückgehen. Sie wurden empirisch getestet<br />

und führten zu Modifikationsvorschlägen der Entscheidungstheorie.

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