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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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4. Kritik einer rein neoklassischen Betrachtung 44<br />

Gut: (z.B.) Doping). Auch hier greift der Staat durch Gebote/Verbote oder Subventionierung<br />

best<strong>im</strong>mter Institutionen/Organisationen mit Transfergeldern korrigierend<br />

ein.<br />

Wie oben beschrieben treten bei einigen Gütern externe Effekte (Externalitäten)88<br />

auf, die in der neoklassischen Nachfragetheorie nicht explizit modelliert werden.<br />

Eine Erweiterung der Theorie, in der diese Effekte abgebildet werden können, ist<br />

jedoch ohne größere Probleme möglich (Oates, 1972).<br />

4.1.5 Unabhängigkeit der Auswahlentscheidung<br />

Im Rahmen der neoklassischen Nachfragetheorie wird die Auswahlentscheidung<br />

der Haushalte unabhängig von anderen Faktoren als Preise und Einkommen gesehen.<br />

Damit werden Effekte durch soziale Interaktion, Emotionen, Normen, Werte,<br />

etc. bei der Abbildung des Nachfragerverhaltens systematisch ausgeblendet.89<br />

<strong>Die</strong>se stark vereinfachenden Annahmen führten in den letzten Jahrzehnten zu einer<br />

regen Diskussion und verschiedenen Erweiterungsansätzen.<br />

Ausgehend von Veblen (1934) und seinen Versuchen gibt es empirische Evidenz<br />

dafür, dass Wirtschaftssubjekte ihre Entscheidungen nicht unabhängig von den<br />

Anderen treffen. Als wesentliche Pionierleistung zur Integration von (1) sozialen<br />

Einflüssen und rationaler Wahlentscheidung werden die Arbeiten von Coleman<br />

(1961; 1966) gesehen. Er rekonstruiert die (seiner Meinung nach) durch Tauschinteraktion<br />

entstehenden Bindungen und Abhängigkeiten unter den Akteuren sowohl<br />

qualitativ als auch quantitativ <strong>im</strong> Rahmen eines formalisierten Modells (Wolf,<br />

2005). In einem weiteren Ansatz modellieren Becker und Murphy (2000) soziale<br />

Einflüsse durch eine erweiterte Nutzenfunktion, indem sie Sozialkapital als zusätzliche<br />

Determinante des Nutzenniveaus beachten. Hierbei führen Veränderungen<br />

des Sozialkapitals zu einem Anstieg/Absenkung des Nutzenniveaus. Mit dem<br />

Sozialkapital (S ) und unter Beibehaltung aller bisherigen Notationen kann die<br />

modifizierte und zu max<strong>im</strong>ierende Nutzenfunktion wie folgt geschrieben werden<br />

(Becker & Murphy, 2000):<br />

U = u(x 1,x 2,...,x n,S)<br />

(4.6)<br />

88 Externe Effekte können positiv (Nutzen) oder negativ (Kosten) sein und fallen einer Person zu,<br />

die nicht direkt an den Aktivitäten (Herstellung, Verkauf) beteiligt ist (Frank, 2003).<br />

89 Aspekte wie Zeit und Humankapital wurden bereits weiter oben angesprochen und werden in<br />

diesem Zusammenhang nur der Vollständigkeit halber noch einmal genannt.

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