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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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8. Nachfragemodellschätzung bei Nullbeobachtungen 156<br />

sche Ansatz des Doppelhürden-Modells aus theoretischen Gesichtspunkten nicht<br />

in den Gegenstandsbereich der vorliegenden Studie übertragen werden soll.202<br />

(2) Im Vergleich zum Tobit-Modell Typ II müssen <strong>im</strong> Tobit-Modell Typ I keine<br />

identifizierende(n) Variable(n) vom Forschenden a priori spezifiziert werden. Wie<br />

noch an späterer Stelle detailliert beschrieben (vgl. Abschnitt 12.1.3.1) gestaltet<br />

sich insbesondere die Wahl der identifizierenden Variablen auf Basis des verfügbaren<br />

Datenmaterials als schwierig. Aus dieser Sicht heraus ist ein Modell vom<br />

Typ I zu präferieren. Auf der anderen Seite ist die wesentliche Einschränkung einer<br />

Typ I Spezifikation, dass die verfügbaren Einflussfaktoren per definitionem die<br />

gleiche Einflussrichtung sowohl auf die Auswahlentscheidung (Konsum/nicht<br />

Konsum) als auch auf die Ausgabenhöhe haben. Beide genannten Aspekte sind<br />

starke Restriktionen, weshalb vorab kein Modelltyp als eindeutig besser geeignet<br />

angesehen werden kann. (3) Aufgrund der beschriebenen Schätzproblematik wird<br />

<strong>im</strong> Rahmen dieser Studie auf multivariate Tobit-Modelle Typ I und II verzichtet. (4)<br />

Wie ein Vergleich der kombinierenden Modelle (HW-, SY-, T-Modell) gezeigt hat,<br />

ist das T-Modell (bzw. die beschriebene Alternativinterpretation des Tobit-Modells<br />

Typ II) das einzige, das konsistent ist. Theoretisch <strong>im</strong>pliziert eine univariate<br />

Schätzung auf der ersten Stufe und eine multivariate Schätzung auf der zweiten<br />

Stufe, dass die Entscheidung über die Höhe der Konsumausgaben zwischen den<br />

einzelnen Ausgabenkategorien voneinander abhängt, während die qualitative Unterscheidung<br />

(Konsum/nicht Konsum) nicht innerhalb der einzelnen Gütergruppen<br />

beeinflusst wird. <strong>Die</strong>s ist bereits unter theoretischen Gesichtspunkten diskussionswürdig.<br />

Wie bereits beschrieben gestaltet sich die Überprüfung auf Korreliertheit<br />

<strong>im</strong> Rahmen von zensierten Stichproben ohnehin problematisch (vgl. Abschnitt<br />

7.3.2.3). Darüber hinaus zeigen Halvorsen und Nesbakken (2004) empirisch,<br />

dass die Beachtung von stochastischen Interdependenzen zwischen den einzelnen<br />

Gleichungen eines Systems (z.B. durch eine SUR- oder FGLS-Schätzung)<br />

nur zu min<strong>im</strong>al anderen Parametern als eine unabhängige OLS-Schätzung führt.<br />

Da eine OLS-Schätzung auf der zweiten Stufe darüber hinaus unverzerrt ist,<br />

kommt Tauchmann (2002) zu dem Schluss, dass eine Einzelgleichungsschätzung<br />

der Tobit-Modelle Typ II durchaus konkurrenzfähig ist. (5) Aus den genannten<br />

202 Weagley und Huh (2004) verwenden <strong>im</strong> Rahmen ihrer Studie von Freizeitausgaben pensionierter<br />

und nicht pensionierter Personen ein Doppelhürden-Modell. Neben Eintrittsgeldern oder<br />

Beiträgen für Freizeitdienstleistungen stehen bei Ihnen jedoch zahlreiche Gebrauchsgüter wie<br />

Sport und andere Freizeitausrüstung <strong>im</strong> Untersuchungsfokus. <strong>Die</strong> Verwendung eines Doppelhürden-Modells<br />

erscheint daher durchaus angemessen.

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