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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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5. Modifizierte Nachfragemodelle für den FUK-Bereich 55<br />

für wird zunächst die fehlende Preisvariation (5.2.1) berücksichtigt, ehe die Ursprungsgleichungen<br />

um die zusätzlichen Einflussfaktoren (5.2.2) ergänzt werden.<br />

5.2.1 Fehlende Preisvariation<br />

In der Literatur wird häufig argumentiert, dass Querschnittsdaten durch ein Fehlen<br />

von Preisvariation gekennzeichnet sind (Deaton, 1986; Merz, 1980; Missong,<br />

2004). Demnach wird angenommen, dass alle Haushalte zum Zeitpunkt der Datenerhebung<br />

mit (nahezu) identischen Güterpreisen konfrontiert sind (Missong,<br />

2004). Während diese Argumentation für Nahrungsmittel oder ähnliche Güter, die<br />

vorrangig <strong>im</strong> Fokus bisheriger Analyse standen, näherungsweise zutreffen mag,<br />

ist sie hinsichtlich der <strong>im</strong> Rahmen der vorliegenden Studie zu analysierenden<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen äußerst fraglich.101 Da in den zugrunde liegenden Quellen jedoch<br />

ohnehin keine Preisdaten erhoben wurden, ist die Konsequenz gleich: die<br />

Nachfragereaktionen auf Basis des verfügbaren Querschnittsdatensatzes lassen<br />

sich nicht in Bezug auf die Güterpreise untersuchen. Kohn und Missong (2001)<br />

weisen darauf hin, dass es methodisch gesehen grundsätzlich möglich ist, zwei<br />

oder mehr Querschnittsdatensätze verschiedener Erhebungszeitpunkte zu poolen,<br />

um mit Hilfe von deflationierten Preisindizes der einzelnen Ausgabengruppen<br />

zwei oder mehrere Preisreg<strong>im</strong>e zu schaffen. Da ein Pooling der LWR-Daten aus<br />

datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich ist, bleibt als Fazit festzuhalten: die<br />

Nachfragereaktionen auf Basis des verfügbaren Datenmaterials lassen sich nicht<br />

in Bezug auf die Preise spezifizieren. Werden konstante Preise unterstellt, reduzieren<br />

sich die Nachfragesysteme zu Systemen von Engel-Kurven (s.o.). Um sicher<br />

zu stellen, dass die hergeleiteten Engel-Kurven theoretisch plausibel sind,<br />

müssen die allgemeinen Eigenschaften (vgl. Abschnitt 2.3.4) erfüllt sein. Da <strong>im</strong><br />

Falle der Engel-Kurven-Analyse jedoch alle Eigenschaften, die die Preise betreffen<br />

(Homogenitätsbedingung, Symmetrie-Bedingung, Negativitätsbedingung) entfallen,<br />

verbleibt die Adding-up-Bedingung als einzige Restriktion, die zu erfüllen<br />

ist. Das AID-System vereinfacht sich unter Verwendung von Querschnittsdaten zu<br />

einem System linearer Engel-Kurven (Missong, 2004):<br />

i i i<br />

( )<br />

w =α * +β ln W für alle i=1,2,...,n (5.1)<br />

101 Bspw. sei an dieser Stelle der Einsatz von Preisdifferenzierungsstrategien genannt, der insbesondere<br />

<strong>im</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsbereich vorzufinden ist (Homburg & Krohmer, 2003). So zahlt z.B.<br />

ein Rentner für den Besuch von Sportveranstaltungen häufig weniger als ein Berufstätiger.

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