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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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3. Neoklassische Nachfragemodelle 29<br />

dem Kostenmin<strong>im</strong>ierungskalkül hergeleitetes Nachfragesystem ist demnach<br />

grundsätzlich mit der neoklassischen Nachfragetheorie vereinbar.57<br />

3.1 Einzelgleichungen<br />

Bei Einzelgleichungsmodellen werden die Gleichungen der n Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

einzeln und unabhängig voneinander geschätzt. Häufig werden dabei<br />

die einzelnen Nachfragegleichungen direkt spezifiziert. Neben linearen bzw. linearisierbaren58<br />

und nichtlinearen Modellen mit einem für alle Variablen gleichen<br />

unterstellten Zusammenhang gibt es zudem gemischte lineare Modelle, bei denen<br />

innerhalb eines Modells verschiedene Variablenformen auftreten können. Zur Diagnose<br />

und Spezifikation von geeigneten Funktionstypen lassen sich grundsätzlich<br />

zwei Vorgehensweisen unterscheiden: (1) <strong>Die</strong> Orientierung an den beobachteten<br />

Daten (Auer, 2005.) oder (2) die Orientierung an ökonomischen Überlegungen<br />

und Theorien (Freeman, 1979). In der empirischen Forschung finden die beiden<br />

genannten Vorgehensweisen sowohl unabhängig voneinander als auch gemeinsam<br />

Berücksichtigung. Bei der (1) Orientierung an den beobachtbaren Daten<br />

kann zunächst mittels RESET- Verfahren59 geprüft werden, ob ein lineares Modell<br />

geeignet ist. Ist das lineare Modell hiernach abzulehnen, so „muss nach einem<br />

alternativen Funktionstyp Ausschau gehalten werden“ (Auer, 2005, 290).<br />

Hierbei bieten der Vergleich der jeweiligen Best<strong>im</strong>mtheitsmaße oder aber das so<br />

genannte Box-Cox-Verfahren60 eine mögliche Entscheidungshilfe. Bei der (2)<br />

Orientierung an ökonomischen Überlegungen und Theorien können zwar allgemeine<br />

Aspekte wie z.B. abnehmender Grenznutzen <strong>im</strong> Konsum (durch einen logarithmierten<br />

Funktionszusammenhang zwischen Ausgaben für eine <strong>Die</strong>nstleistung<br />

und verfügbarem Einkommen) grundsätzlich abgebildet werden. Problematisch<br />

erscheint jedoch eine exakte Abbildung der neoklassischen Nachfragetheorie.<br />

Aus methodischer Sicht eignen sich Einzelgleichungsschätzungen insbesondere<br />

dann, wenn Datenmaterial nur in einem geringeren Umfang zur Verfügung<br />

steht, da bei Einzelgleichungen be<strong>im</strong> Vorhandensein von Preisdaten weniger Parameter<br />

als bei Nachfragesystemen zu schätzen sind (Peterson, 1991).<br />

57 Derartige Nachfragesysteme werden auch regulär genannt (Conniffe & Eakins, 2003).<br />

58 Hierunter werden alle Funktionsverläufe bei denen ein linearer Zusammenhang zwischen den<br />

Parametern besteht verstanden. Neben der Grundform des linear-kompensatorischen Modells gehört<br />

hierzu das logarithmische, semi-logarithmische oder exponentielle Modell (Auer, 2005).<br />

59 Eine ausführliche Darstellung des RESET-Verfahrens ist bei Auer (2005, S. 290ff.) zu finden.<br />

60 Das Box-Cox-Verfahren geht auf Box und Cox (1964) zurück. Eine ausführliche Darstellung ist<br />

in Box und Cox (1964) oder Zarembka (1974, S. 81ff.) zu finden.

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