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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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2. Neoklassiche Nachfragetheorie 26<br />

(3) Kreuzpreiselastizität der Nachfrage<br />

Im Gegensatz zur Eigenpreiselastizität beschreibt die Kreuzpreiselastizität die<br />

prozentuale Nachfrageänderung eines Gutes bei einer prozentualen Variation des<br />

Preises eines anderen Gutes. Für ein konstantes Einkommen ( W ) und bei Konstanz<br />

aller anderen Preise ( p \ j ) kann bspw. die unkompensierte Elastizität des<br />

Gutes i <strong>im</strong> Bezug auf den Preis von Gut j aus der Marshall’schen Nachfragefunktion,<br />

die in diesem Fall auch Kreuznachfragefunktion genannt wird, wie folgt abgeleitet<br />

werden (Kortmann, 2006):<br />

∂m(p,p<br />

,W) p<br />

* für alle i, j (i j)=1,2,...,n<br />

i j \j j<br />

ε m,p = ≠<br />

i j ∂pj<br />

mi<br />

(2.32)<br />

Wiederum lassen sich die Güter in Abhängigkeit der Zahlenwerte der Kreuzpreiselastizitäten<br />

klassifizieren. (1) Bei einer positiven Abhängigkeitsbeziehung<br />

( ε m,p > 0 ) steigt die Nachfrage nach Gut i, wenn der Preis von Gut j steigt und vi-<br />

j i<br />

ce versa. Da Gut j offenbar durch Gut i ersetzt werden kann, wird auch von ökonomischen<br />

Substituten gesprochen. (2) Demgegenüber liegt eine komplementäre<br />

Beziehung vor, wenn die Kreuzpreiselastizität negativ ist ( ε m,p < 0 ). In diesem<br />

j i<br />

Fall ergänzen sich die Güter funktionell und werden häufig zur gleichen Zeit<br />

und/oder in einem best<strong>im</strong>mten Verhältnis gekauft (Kortmann, 2006). (3) Beträgt<br />

die Kreuzpreiselastizität Null ( ε m,p = 0 ), sind die betrachteten Güter paarweise<br />

j i<br />

unabhängig (Demmler, 1992).56 Wie bei den unkompensierten Eigenpreiselastizitäten<br />

können auch bei den unkompensierten Kreuzpreiselastizitäten Störeffekte<br />

bei entgegengesetzt verlaufenden EE auftreten. <strong>Die</strong>s kann dazu führen, dass<br />

zwei Güter, die eigentlich substituierbar sind, eine negative Kreuzpreiselastizität<br />

aufweisen und damit definitionsgemäß als Komplemente gelten. Liegen große<br />

Ausgabenunterschiede für beide Güter vor, kann es <strong>im</strong> Extremfall vorkommen,<br />

dass Gut i ein Komplementärgut für Gut j ist, während Gut j ein Substitut für Gut i<br />

ist (Demmler, 1992). Für eine fehlerfreie Zuordnung sollten daher wiederum die<br />

aus der Hicks’schen Nachfragefunktion abgeleiteten kompensierten Kreuzpreiselastizitäten<br />

herangezogen werden.<br />

56 In der Realität ist die Nachfrage aller Güter aufgrund des begrenzten Einkommens jedoch<br />

(wenn auch nur schwach) ökonomisch interdependent (Kortmann, 2006).

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