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Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eSport

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8. Nachfragemodellschätzung bei Nullbeobachtungen 155<br />

8.2.2.3 Tauchmann-Modell<br />

Wie Tauchmann (2005) mathematisch zeigt, ist die Varianz des Fehlerterms <strong>im</strong><br />

SY Modell neben anderen Termen quadratisch vom bedingten Erwartungswert<br />

(8.11) abhängig. Ist der bedingte Erwartungswert groß (z.B. weil der Koeffizientenwert<br />

(β ) groß ist), werden die resultierenden Schätzer der SY-Modelle extrem<br />

unzuverlässig. Im Vergleich zu anderen Modellen sind sie demnach nicht effizient.<br />

Aufbauend auf dieser Erkenntnis greift Tauchmann (2005) eine alternative Interpretation<br />

vom klassischen Heckit-Modell auf. Durch Gewichtung der (n) Gleichungen<br />

mit der jeweiligen Dummy-Variable der Ausgabenkategorie können auf der<br />

zweiten Stufe neben den unzensierten auch die zensierten Beobachtungen mit<br />

einbezogen werden.199 Analog zu (8.16) kann das gewichtete Mehrgleichungsmodell<br />

wie folgt geschrieben werden (T-Modell):<br />

w = d β Z + d κλ + d u<br />

(8.18)<br />

2 2<br />

ih ih ih ih ih i ih ih ih<br />

Im Rahmen zahlreicher Monte Carlo S<strong>im</strong>ulationen kommt Tauchmann (2005) zu<br />

der Erkenntnis, dass der (bei zensierten Daten sehr komplizierte) FGLS-Schätzer<br />

weder dem OLS- noch dem SUR-Schätzer auf der zweiten Stufe überlegen ist.<br />

8.3 Zur Modellierung der Nullbeobachtungen in dieser Studie<br />

(1) Im Rahmen dieser Studie stehen <strong>Die</strong>nstleistungen <strong>im</strong> Untersuchungsfokus.<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen sind (u.a.) dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht lagerfähig<br />

sind (s.o.). <strong>Die</strong>s bedeutet jedoch <strong>im</strong> Umkehrschluss nicht, dass auch Kauf (Ausgaben<br />

für die <strong>Die</strong>nstleistungen) und Inanspruchnahme der <strong>Die</strong>nstleistung zwangsläufig<br />

zusammenfallen müssen (z.B. bei dem Kauf einer Jahreskarte fürs Theater).200<br />

Insgesamt ist <strong>im</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsbereich jedoch davon auszugehen, dass<br />

derartige Konstellationen eher die Ausnahme darstellen201, weshalb der methodi-<br />

199 Demnach ist es völlig unerheblich, ob in einem zweistufigen Modell <strong>im</strong> zweiten Schritt mit einer<br />

Unterstichprobe (nur unzensierte Fälle) oder der gewichteten Gesamtstichprobe gerechnet<br />

wird.<br />

200 Konkret wäre die Konstellation denkbar, dass ein Haushalt <strong>im</strong> ersten Quartal Jahreskarten<br />

fürs Theater erwirbt, jedoch erst <strong>im</strong> zweiten Quartal des Jahres ein Haushaltsbuch zur Aufzeichnung<br />

der Haushaltsausgaben führt (vgl. Abschnitt 9.1.1). <strong>Die</strong> über das Jahr hinweg in Anspruch<br />

genommenen <strong>Die</strong>nstleistungen würden dann nicht als Ausgaben vermerkt.<br />

201 Bei den meisten <strong>Die</strong>nstleistungen, bei denen Kauf und Inanspruchnahme auseinander fallen,<br />

sind regelmäßige Zahlungen erforderlich. So wird beispielsweise ein Fitnessstudiobeitrag genauso<br />

wie die Gebühren für Kabelfernsehen in der Regel monatlich eingezogen. Es ist demnach davon<br />

auszugehen, dass das interessierende Konsumverhalten <strong>im</strong> Rahmen des Erhebungsdesigns der<br />

LWR (vierteljährlich, vgl. Abschnitt 9.1.1) mit Hilfe der bereits vorgestellten Tobit-Modelle (Typ I<br />

und II) ohne größere Verzerrung analysiert werden kann.

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