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Bildung - Alles, was man wissen muss

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DIE GESCHICHTE EUROPAS 121<br />

Bevor wir dazu kommen, müssen wir noch die Schilderung der dritten Antriebskraft<br />

der Modernisierung nach der <strong>Bildung</strong> moderner Staaten und nach der Reformation<br />

nachtragen: die Entdeckungen der Astronomen, Seefahrer und Wissenschaftler;<br />

und das neue Bild des Himmels, der Erde, der Natur und des Menschen.<br />

Das Bild der Erde, des Himmels und der Gesellschaft<br />

1453 hatten die Türken Konstantinopel erobert und damit endgültig den Orient-<br />

Handel des Westens unter ihre Kontrolle gebracht. Das beflügelte die Versuche des<br />

Prinzen Heinrich von Portugal, genannt »der Seefahrer«, den Seeweg nach Indien um<br />

Afrika herum zu finden. Erst Vasco da Gama schaffte es 1498; ab da wurde der Seeweg<br />

billiger als der Landweg, und der italienische Handel empfing einen tödlichen<br />

Schlag.<br />

1492 rang der Genuese Christoforo Colombo endlich Isabella von Kastilien die<br />

Erlaubnis ab, für sie Amerika zu entdecken. Aber eigentlich wollte er hintenherum<br />

nach China (nicht nach Indien). Daß Amerika dazwischenlag, wußte er nicht und<br />

hielt es bis zuletzt für Westindien, und so heißt die Karibik bis heute noch. Am 12.<br />

Oktober 1492 landeten seine Schiffe auf San Salvador.<br />

Als der Beauftragte der Medici in Spanien, Amerigo Vespucci, von Kolumbus’<br />

Entdeckungen hörte, wurde er selbst vom Reisefieber gepackt und erreichte 1497 als<br />

erster das amerikanische Festland. Seine Berichte darüber fanden ihren Weg zu dem<br />

Professor für Kosmographie, Martin Waldseemüller aus Freiburg, und der schlug vor,<br />

die Neue Welt »Amerika« zu nennen. Diesen Vorschlag verwirklichte dann der Kartograph<br />

Gerhard Mercator, indem er auf seiner berühmten neuen Weltkarte die ganze<br />

Gegend Amerika nannte. Daraufhin wurden die Ureinwohner Amerikaner.<br />

Entdeckt wurde die Neue Welt also von Italienern und getauft von Deutschen,<br />

aber finanziert und beherrscht wurden diese Unternehmungen von Spaniern und<br />

Portugiesen. Von nun an ergoß sich aus der iberischen Halbinsel ein endloser Strom<br />

von Pionieren, Abenteurern, Missionaren, Verbrechern, Goldsuchern, Spekulanten<br />

und Flüchtlingen in die Neue Welt, und diese belästigten die Ureinwohner mit ihrer<br />

Goldgier, ihren Grippeviren, ihrer Kriminalität und ihren christlichen Überzeugungen.<br />

Da die Amerikaner Heiden waren, fühlten sich die christlichen Spanier zu Raub,<br />

Totschlag, Erpressung, Mord und Plünderung berechtigt. So konnte der Kampf gegen<br />

die Ungläubigen, der in Spanien 1492 zu Ende gegangen war, ohne ein einziges Jahr<br />

Pause in Amerika fortgesetzt werden. Die Conquistadoren waren brutale Haudegen<br />

mit einer Neigung zum Massenmord. 1521 eroberte Hernando Cortez das Aztekenreich<br />

im heutigen Mexiko. Wenig später zerstörte Francisco Pizzaro das Reich der<br />

Inka in Peru. Sebastian Cabot erforschte die Gegend am Rio de la Plata in Südame-

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