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Bildung - Alles, was man wissen muss

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48 WISSEN<br />

Moses<br />

Hier leben sie zwar im Wohlstand, werden aber allmählich versklavt und sind Anfällen<br />

von Ausländerfeindlichkeit und Pogromen ausgesetzt: So organisiert der Pharao aus<br />

Überfremdungsangst einen kollektiven Kindermord. Nur der kleine Moses wird vor<br />

dem Anschlag gerettet, indem seine Mutter ihn in einem Weidenkorb den Wassern<br />

des Nils übergibt, aus denen eine der Töchter Pharaos ihn herausfischt und zum vornehmen<br />

Ägypter erzieht. Sigmund Freud, der überall unlautere Motive sah, hat dagegen<br />

vermutet, die Geschichte sei erfunden worden, um den ägyptischen Sohn einer<br />

Pharaotochter nachträglich zum <strong>was</strong>chechten Juden zu machen. Ägypter oder nicht,<br />

jedenfalls schaut Moses bei einer Judenverfolgung nicht weg und erschlägt einen besonders<br />

sadistischen ägyptischen Schergen. Danach muß er ins Exil nach Midian fliehen,<br />

heiratet dort und hütet die Schafe seines Schwiegervaters. Da erscheint ihm Gott<br />

in einem brennenden Dornbusch und befiehlt ihm, die Kinder Israels aus Ägypten<br />

weg ins gelobte Land nach Kanaan – dem Land, wo Milch und Honig fließen – zu<br />

führen.<br />

Der Auszug aus Ägypten<br />

Nach vielem Hin und Her erklärt sich Moses dazu bereit; weil aber der Pharao sie<br />

nicht ziehen lassen will, schlägt der Herr Ägypten mit vielen Plagen, bis er schließlich<br />

sogar alle erstgeborenen Ägypter umbringt. Da hat der Pharao genug. Für die Juden<br />

aber erläßt der Herr komplizierte Speisevorschriften über ungesäuertes Brot und dergleichen<br />

und befiehlt ihnen, das Passah-Fest einzurichten, das künftig an den Auszug<br />

aus Ägypten erinnern soll. Der erboste Pharao aber verfolgt sie mit einem Heer bis<br />

ans Rote Meer. Wieder steht es schlecht um die Juden. Da teilt der Herr die Wasser<br />

des Meeres, läßt die Israeliten hindurchziehen und die Wogen über dem ägyptischen<br />

Heer wieder zusammenschlagen. Auf diese Weise bot er eine Demonstration seiner<br />

Macht nicht nur für die Ägypter, sondern auch für die Juden. Dieser sogenannte Exodus<br />

wurde zum Urbild der Vertreibung, aber auch der Befreiung der Sklaven: Let my<br />

people go.<br />

Das Gesetz Moses<br />

Waren die bisherigen Geschichten nur Vorgeplänkel, so kommt nach der Flucht aus<br />

Ägypten die eigentliche Geburtsstunde des Volkes Israel. Am Fuße des Berges Sinai<br />

deutet Gott durch vulkanische Aktivitäten an, daß er sich diesmal als Berg zu offenbaren<br />

wünscht. Unter den Augen des versammelten Volkes steigt Moses in den Berg<br />

und verschwindet in Rauch und Feuer. Als er zurückkommt, verkündet er die Zehn<br />

Gebote (den Dekalog) und zahlreiche weitere Vorschriften aus dem sogenannten<br />

Bundesbuch. Dann steigt er wieder in den Berg und bleibt 40 Tage weg, während de-

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