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Bildung - Alles, was man wissen muss

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508 BÜCHER, DIE DIE WELT VERÄNDERT HABEN<br />

Heinrich Schlie<strong>man</strong>n (1822-90): Trojanische Alterthümer, 1874<br />

Bericht über die Ausgrabung Trojas. In Wirklichkeit hatte Schlie<strong>man</strong>n eine frühere<br />

Stadt entdeckt, und erst sein Mitarbeiter und Nachfolger Dörpfeld konnte das homerische<br />

Troja freilegen – aber Schlie<strong>man</strong>n hatte die richtige Stelle gefunden.<br />

Cesare Lombroso (1836-1909): Der kriminelle Mensch (L’Uomo delinquente), 1876<br />

Indem er Kriminalität auf körperliche »Degenerationserscheinungen« zurückführte,<br />

eröffnete Lombroso den Blick auf den Zusammenhang von Pathologie und Verbrechen,<br />

beeinflußte die Vorstellung der Zurechnungsfähigkeit und die Verurteilung und<br />

Behandlung von Delinquenten und leitete die Unterscheidung von Gelegenheitsund<br />

Gewohnheitsverbrechern ein.<br />

Friedrich Nietzsche (1844-1900): Also sprach Zarathustra, 1883-85<br />

Eine philosophische Erzählung und ein »Prosagedicht«, in dem der persische Philosoph<br />

Zarathustra die Lehre vom »Übermenschen« verkündet, der sich an die Stelle<br />

Gottes setzt, das Hier und Heute gegenüber dem Jenseits feiert, den Heroismus und<br />

die Macht verherrlicht und die christlichen Tugenden als aus der Schwäche geborene<br />

Illusionen entlarvt. Der Einfluß des Buches auf die Nazis ist umstritten.<br />

Frederick Jackson Turner (1861–1932): The Significance of the Frontier in American History,<br />

1894<br />

Der Verfasser lehnt die Erklärung des amerikanischen Charakters aus dem Unabhängigkeitskampf<br />

gegen England ab und erklärt ihn statt dessen mit der offenen<br />

Grenze im Westen: Sie habe dazu genötigt, die Gesellschaft immer wieder neu zu<br />

gründen. Der Pionier, der Farmer, der Missionar, der Händler wurden so zu Helden<br />

einer unaufhörlichen Neugeburt, bei der das Recht und die Institutionen der Zivilisation<br />

immer wieder neu geschaffen werden mußten. Dieses Buch hat mehr dazu<br />

beigetragen als jedes andere, die amerikanische Rhetorik (The New Frontier), das<br />

Selbstverständnis der Amerikaner, die Mythen von Hollywood und das Schema des<br />

Western-Films mit dem heroischen, das Gesetz verkörpernden Sheriff zu prägen.<br />

Theodor Herzl (1860-1904): Der Judenstaat, 1896<br />

Die Dreyfus-Affäre in Frankreich, während derer zum ersten Mal der rassistische<br />

Antisemitismus als ideologisches Bindeglied zwischen reaktionärer Oberklasse und<br />

kleinbürgerlichen Massen in Erscheinung trat, hatte Herzl von der Notwendigkeit<br />

überzeugt, daß die Juden in Palästina einen eigenen Staat gründen müßten. Die Veröffentlichung<br />

des Buches führte zum 1. Zionistenkongreß in Basel im Jahr 1897, auf<br />

der die zionistische Organisation gegründet wurde. Durch den Einfluß von Chaim

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