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Bildung - Alles, was man wissen muss

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BÜCHER ZUM WEITERLESEN 517<br />

François Furet, Das Ende der Illusion, München 1996<br />

Der prominenteste Historiker der französischen Revolution beschreibt die Geschichte<br />

des Kommunismus und in der Wechselwirkung mit dem Faschismus und den westlichen<br />

Demokratien. Dabei stellt er auch die Illusionen dar, die sich die westlichen Intellektuellen<br />

– einschließlich seiner selbst – über den real-existierenden Sozialismus<br />

gemacht hatten. Zugleich weist er die gemeinsame Abstammung der beiden Totalitarismen<br />

nach: ihr Vater war der Erste Weltkrieg und ihre Mutter der Selbsthaß des Bürgertums.<br />

Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt/Berlin/Wien 1975<br />

Die Verfasserin analysiert die Tyranneien Hitlers und Stalins als verwandte Formen der<br />

Herrschaft und als Folgeerscheinungen von Antisemitismus und Imperialismus – eine<br />

These, durch die sich das Buch der heftigen Kritik von Seiten linker Faschismus-Theoretiker<br />

aussetzte.<br />

Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden. Die gesamte Geschichte des Holocaust,<br />

3 Bde., Frankfurt a.M. 1985<br />

Die umfassendste Darstellung der Planung und Durchführung des Völkermords an<br />

den Juden.<br />

Literatur<br />

Northrop Frye, Analyse der Literaturkritik, Stuttgart 1964<br />

Der Verfasser macht den Versuch, eine gewisse Ordnung in die Masse der literarischen<br />

Werke zu bringen, so daß sie nach Formen, Mustern, Stillagen und Storytypen klassifiziert<br />

werden kann. Dabei kommt eine Art Formen-Atlas heraus, der es ermöglicht,<br />

die übliche Verwirrung durch einen ge<strong>wissen</strong> Überblick zu ersetzen.<br />

Stephen Greenblatt, Shakespearean Negotiations, Oxford 1988<br />

In mehreren faszinierenden Essays zeigt der Verfasser, wie durch tektonische Verschiebungen<br />

in der Kultur (etwa durch die Reformation) bestimmte kulturelle Praktiken<br />

herrenlos werden (so schaffen etwa die Protestanten die Teufelsaustreibung ab) und<br />

wie daraufhin das Theater sich diese freigewordene symbolische Praxis aneignet, sie<br />

auf die Bühne bringt und dadurch sich selbst in Katharsis verwandelt. Der Autor belegt<br />

damit, wie Literatur aus ästhetischer Entgiftung realer sozialer Praktiken entsteht.<br />

Besser kann <strong>man</strong> die Rolle der Literatur in der Gesellschaft und ihren symbolischen<br />

Austausch mit anderen gesellschaftlichen Bereichen nicht darstellen.

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