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Bildung - Alles, was man wissen muss

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DIE GESCHICHTE EUROPAS 73<br />

DAS MITTELALTER<br />

400 Jahre Durcheinander (400-800)<br />

oder: Das Mittelmeerbecken wird geteilt<br />

Franken und Araber<br />

Wir wenden uns jetzt der Zeit von 400 bis 800 zu. Am Ende dieser Zeit ist das Römische<br />

Reich in drei politische Gebilde mit unterschiedlicher Kultur zerfallen.<br />

1. Das Oströmische oder Byzantinische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel.<br />

Hier spricht <strong>man</strong> griechisch. Von hier aus werden die slawischen Völker wie Serben,<br />

Bulgaren und Russen christianisiert, und deshalb übernehmen sie eine Version<br />

der griechischen Schrift (kyrillisch, nach dem Missionar Kyrill) und die griechisch-orthodoxe<br />

Kirchenverfassung.<br />

2. Die Kalifate und Reiche der muslimischen Araber. Um 620 trat in Mekka plötzlich<br />

der Prophet Mohammed auf und schuf den radikalen Monotheismus (Ein-<br />

Gott-Religion) des Islam. Die islamisierten Nomaden, denen Mohammed für die<br />

Verbreitung seiner Lehre das Paradies verhieß, eroberten in nur hundert Jahren<br />

Syrien, Palästina, Persien, Mesopotamien, Ägypten, Nordafrika und den größten<br />

Teil Spaniens (711), wo sie das Emirat von Cordoba gründeten.<br />

Diese arabische Expansion sprengte die kulturelle Einheit des Mittelmeerraums<br />

und trennte Europa von Asien und Afrika.<br />

3. Das Frankenreich unter Karl dem Großen, das als einziges von den Ger<strong>man</strong>enreichen<br />

der Völkerwanderung übriggeblieben war. Seine Ausdehnung fiel ungefähr<br />

mit dem späteren Territorium der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg zusammen (Frankreich, Westdeutschland, Italien und die<br />

Benelux-Länder). Deshalb berief <strong>man</strong> sich in den 50er Jahren gern auf Karl den<br />

Großen und das christliche Abendland und stiftete in Aachen, Karls Hauptstadt,<br />

den Karlspreis.<br />

Die Völkerwanderung<br />

Diese wirre Zeit hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Plötzlich war alles unterwegs. Denn 375 tauchte eine Armee von Hunnen auf,<br />

die alle Ger<strong>man</strong>en aus dem deutschen Osten vertrieben. Diese Ger<strong>man</strong>en nannten<br />

sich Ostgoten, Westgoten, Alanen, Vandalen, Burgunder und Sweben, waren aber in<br />

Wirklichkeit Flüchtlinge. Die Hunnen waren keine Ger<strong>man</strong>en – wenn auch die Engländer<br />

bis heute die Deutschen Hunnen nennen – sondern Mongolen. Endlos waren<br />

die Wagenkolonnen, mit denen die Ger<strong>man</strong>en die römischen Straßen verstopften.

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