Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Costa Rica 2006<br />
Vulkan Irazú und Cartago<br />
DONNERSTAG, 20. 07. 2006<br />
Protokolle<br />
(Barbara Rittmannsberger, Walpurga Goebel)<br />
Frühstück bereits ab 6:30 Uhr, da wegen der Zeitumstellung alle früh munter sind. Es gibt am Buffet:<br />
Gallo pinto (Reis mit schwarzen Bohnen) dazu Eierspeise, Würstchen, frische Früchte (Ananas,<br />
Papaya, Wassermelone und selbstverständlich Bananen) und allerlei ganz Gewöhnliches (Müsli, Brot,<br />
Marmelade, Käse, etc.).<br />
Um 8:00 Uhr ist Abfahrt mit dem Bus in Richtung des höchsten, aktiven Vulkan des <strong>La</strong>ndes (Vulkan<br />
Irazú 3.432 m).<br />
Um 8:10 Uhr machen wir einen Stopp bei dem ersten costaricanischen Supermarkt, den wir auf<br />
unserer Reise besuchen. Alle schauen sich das Sortiment an und entdecken unter den vielen fremden<br />
doch einige uns bekannte Marken (Pringles, Kellogs, Kinderschokolade, etc.), die meisten<br />
KollegInnen kaufen Trinkwasser.<br />
Auf der Weiterfahrt werden die Themen für den <strong>Exkursionsbericht</strong> verteilt und kurz besprochen.<br />
Der Weg führt uns über die Interamerikana (wichtigste Durchzugsstraße des <strong>La</strong>ndes; sie verläuft<br />
durch ganz Amerika d.h. von Alaska bis Feuerland, mit einer kurzen Unterbrechung in Panama) durch<br />
die ehemalige Hauptstadt von Costa Rica (Cartago), die wir jedoch erst später an diesem Tag besuchen<br />
wollen.<br />
Um 8:50 Uhr bleiben wir bei einem Aussichtspunkt stehen, von dem man einen wunderschönen<br />
Blick, zwischen den Wolken hindurch, auf Cartago hat. Neben dem für uns exotischen Kolibri,<br />
entdecken wir ein Hörnchen und eine ganz gewöhnliche Kuhherde.<br />
Kurz darauf folgt ein weiterer Stopp, bei dem wir eine, für diese Region typische, costaricanische<br />
Eiche, Quercus costaricensis (Fagaceae), sehen, auf der ein leuchtend oranger Hemiparasit<br />
(Psittacanthus schiedeanus, Loranthaceae) wächst. Dort posiert ein Kolibri für unsere gezückten<br />
Kameras.<br />
Um 10:40 Uhr erreichen wir den Nationalpark Vulkan Irazú. Der Name Irazú geht auf eine<br />
Indianersiedlung zurück – Izataru – was soviel bedeutet wie „donnernder und zitternder Berg“. Der<br />
Nationalpark wurde 1955 gegründet und ist damit der älteste von Costa Rica. Er umfasst ein Gebiet<br />
von 2.300 ha von primären Berg- und Nebelwäldern.<br />
Wir stürmen gleich zum Hauptkrater (1 km Durchmesser und 300 m Tiefe), da dieser gerade nicht<br />
vom Nebel bedeckt ist. Der Kratersee, welcher sich am Grund gebildet hat, ist von eindrucksvoller<br />
grün-gelblicher Farbe, die durch Mineralstoffe (Schwefel) und Algen verursacht wird. Der See wird<br />
von Regenwasser gespeist und ist nicht heiß.<br />
Auf Grund der Witterung (Wind, Kälte, sehr mineralhältiger Boden) gibt es nur spärlichen Bewuchs.<br />
Die Pflanzen haben Schwierigkeiten auf der Ebene zu wachsen und brauchen lange bis sie sich<br />
festsetzten können. Wenn sie dies allerdings einmal geschafft haben, können an diesem Fleck auch<br />
andere Pflanzen wachsen und es kann sich durch den organischen Abfall Erde bilden. Erstbesiedler<br />
sind oft Flechten. Sie können Säure ausscheiden und dadurch Nährstoffe aus dem Muttergestein<br />
herauslösen. Grundsätzlich wachsen Pflanzen hier eher niedrig, um die Wärme des Bodens<br />
auszunutzen und als Schutz vor dem Wind. Auf dem Hochplateau des Kraters befindet sich während<br />
der Regenzeit ein kleiner See, in dessen Randzonen Sauergras – Arten der Gattung Carex – wächst.<br />
Ganz typisch für vulkanischen Boden ist Gunnera insignis (Gunneraceae), welche eine Symbiose<br />
mit Blaualgen eingeht und dadurch auf diesen Böden wachsen kann. Die Costaricaner nennen diese<br />
Pflanze „sombrilla de pobre“, was soviel bedeutet wie „Regenschirm der Armen“. Des Weiteren<br />
entdecken wir eine Johanniskrautart Hypericum sp. (Hypericaceae), das Maiglöckchengewächs<br />
Maianthemum gigas (Convallariaceae) und verschiedene Sträucher. Anhand derer erklärt Anton uns<br />
das Mikroklima (d.h. es herrscht innerhalb des Strauchs ein völlig anderes Klima als außerhalb und es<br />
können sich daher auch andere Pflanzen ansiedeln). Ein Strauch mit ledrigen Blättern ist das<br />
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